"Man trifft einen Infizierten und man hat Sorge ums Aerosol"

Die Aussagen des Chef-Virologen zum Thema Mundgeruch sind hier nur in den arg ver­kürz­ten Darstellungen von Stern und Zeit zitiert wor­den. Die Erkenntnisse sol­len nun voll­stän­dig zur Kenntnis gebracht wer­den. Denn sie sind nach Ansicht von CD "etwas, dass die­je­ni­gen, die Zweifel haben an der Wirksamkeit von Alltagsmasken, sich viel­leicht auch als Alltagsbeispiel mit nach Hause neh­men soll­ten".

»Also nach einer Stunde ist die gan­ze Luft blau, wenn ich die gan­ze Zeit rau­che, das ist klar. Da kann man auch mit einer Maske nichts mehr machen. Da atme ich auf jeden Fall Zigarettenrauch ein. Wenn ich mir aber vor­stel­le, ich kom­me in eine Situation, sagen wir mal in einem Supermarkt oder irgend­wo sonst, wo man sich nicht so per­ma­nent in einem Raum zusam­men auf­hält, son­dern man trifft einen Infizierten und man hat Sorge ums Aerosol.

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Wie war das noch… mit 300 Millionen Corona-Infizierten in Indien?

»Ausbruch-Folgen kaum absehbar
Indien fürch­tet 300 Millionen Corona-Infizierte
Mehr als 1,3 Milliarden Menschen leben in Indien, vie­le von ihnen dicht gedrängt unter kata­stro­pha­len Bedingungen. Der rie­si­ge Staat stellt sein öffent­li­ches Leben bei­na­he kom­plett ein. Die Furcht vor einem schwe­ren Corona-Ausbruch ist gewaltig.«

So lau­te­te am 28.3. eine Meldung auf n‑tv.de. Auch zur Zeit über­schla­gen sich die Nachrichten über "Infektionsrekorde in Indien". Die WHO mel­det für heu­te kei­ne 5 Millionen posi­tiv Getestete und 80.766 "an oder mit" Corona Verstorbene. Die Todesrate in Indien liegt damit knapp über der der BRD und sehr deut­lich hin­ter der von Spanien.

Das Muster ist sim­pel. Wenn schon aus Deutschland nichts Alarmierendes gemel­det wer­den kann, müs­sen hohe Zahlen, wor­auf auch immer sie sich bezie­hen, den Panikpegel aufrechterhalten.

Gericht: Hunderte Eltern in Dortmund sitzen unberechtigt in Quarantäne – keine Sippenhaft

Das ist heu­te auf focus​.de zu lesen:

»10.18 Uhr: Das Oberverwaltungsgericht Münster hat in letz­ter Instanz einer Frau recht­ge­ge­ben, die gegen das Ausgehverbot in Zusammengang mit Corona-Infektionen an einer Schule in Dortmund geklagt hat­te. Das geht aus einem Beschluss her­vor, der FOCUS Online vorliegt.

Bei einer Party hat­ten sich dut­zen­de Oberstufenschüler mit dem Coronavirus infi­ziert. Es muss­ten nicht nur ihre Mitschüler in Quarantäne, son­dern das Dortmunder Gesundheitsamt schick­te auch deren Eltern und Geschwister in die ange­ord­ne­te Isolation.

Diese groß­zü­gi­ge Auslegung der Quarantäne-Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts woll­te das Oberverwaltungsgericht nicht fol­gen. "Die Beschwerde hat kei­nen Erfolg. Sie ist unbe­grün­det." Man kön­ne zwar mit einer guten Begründung im Einzelfall von der Empfehlung abwei­chen, aber nicht pau­schal – kei­ne Sippenhaft. Denn eine Erklärung hat­te die Stadt Dortmund nicht gelie­fert. Da es sich um die letz­te Instanz han­delt, ist die Gerichtsentscheidung nicht anfechtbar.

"Sie [die kla­gen­de Frau] selbst sei kei­ne Kontaktperson der Kategorie I, für die nach den Hinweisen des Robert-Koch-Instituts zur Kontaktpersonennachverfolgung ein 'erhöh­tes Infektionsrisiko' infol­ge eines Kontakts mit einer infi­zier­ten Person bestehe und für die des­halb eine häus­li­che Absonderung von 14 Tagen emp­foh­len wer­de", heißt es in dem Beschluss des OVG vom Dienstag. Sie lebe zwar mit ihrer Tochter in einem Haushalt, aller­dings sei die­se bis­lang nicht posi­tiv gete­stet wor­den und damit nicht nach­weis­lich infi­ziert. Die Tochter gilt jedoch als Kontaktperson der Kategorie I, weil sie im Schulunterricht Kontakt zu einer nach­weis­lich infi­zier­ten Mitschülerin hat­te.«

Christian Drosten bestätigt "Corona-Leugner" und merkt es nicht

Der letz­te Podcast von Christian Drosten (15.9.) hat es in sich. Drosten bestä­tigt mal eben, was mona­te­lang und bis heu­te dut­zen­de "Fakten-Checker" als unwis­sen­schaft­lich und ver­schwö­rungs­theo­re­tisch ent­larvt hatten:

»Es ist ja jetzt gera­de so ein Papier erschie­nen von einem Netzwerk Evidenzbasierte Medizin, und da wer­den eben Argumente wie­der her­vor­ge­holt, von denen ich eigent­lich dach­te, daß die in Deutschland schon dis­ku­tiert wor­den wären im spä­ten Frühjahr, und zwar so die­se Dinge, daß die RT-Zahl schon unter 1 gesun­ken war, bevor Mitte März jetzt die all­ge­mei­nen Kontaktbegrenzungsmaßnahmen, also der Lockdown, beschlos­sen wur­de, also die Reproduktionszahl.

Das ist doch eigent­lich schon dis­ku­tiert wor­den, daß da Mobilitätsdaten dem gegen­über­ste­hen, die zei­gen, daß die Mobilität in der Bevölkerung sich schon erheb­lich ein­ge­schränkt hat in der ersten März-Hälfte, also bevor über­haupt die Großveranstaltungen gestoppt wur­den

Wie so oft bei ihm wird dann die Vereinfachung hochkomplex:

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Abstriche mehr als 72 Stunden per Post unterwegs

Im Gespräch mit der FAZ vom 10.9. (s. Wenn Drosten der FAZ eine Audienz gewährt) hat­te Christian Drosten die­se Unwahrheit in die Welt gesetzt: Alle könn­ten wissen,

»… daß wir im Labor natür­lich nicht ein­fach die hohen Ergebnisse eines Tests raus­ge­ben, son­dern medi­zi­ni­sche Diagnosen stel­len. Und das bedeu­tet ja, wenn da ein Test ein posi­ti­ves Signal anzeigt, dann sagt der Labormediziner "Das müs­sen wir jetzt bestä­ti­gen". Dann wird ein zwei­ter Test gemacht, dann wird tele­fo­niert, dann wird zum Teil auch noch eine neue Probe ange­for­dert. Aber daß jetzt wirk­lich ein falsch-posi­ti­ves Ergebnis raus­geht aus dem Labor, das pas­siert so gut wie nie.«

"Alles in bester Ordnung bei den Tests" will Drosten damit sagen. Doch selbst wenn die Behauptung zuträ­fe, blie­ben immer noch Probleme wie die­ses, über das hes​sen​schau​.de am 24.8. berichtete:

»Arztpraxis fürch­tet feh­ler­haf­te Corona-Tests bei Lehrern

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Eröffnung des Weinfestes in Heilbronn ohne Masken?! (Faktencheck)

"Fakten-Checker" haben es schwer. Die von mimi​ka​ma​.at müs­sen nun auch das noch unter oben genann­tem Titel klarstellen:

»Aktuell errei­chen uns eini­ge Anfragen zu Fotos, die den Auftakt der Heilbronner Weindorf Auslese zei­gen. Die gezeig­ten Personen sind ohne Masken zu sehen…

Der Faktencheck
Die Fotos wur­den auf der Facebook-Seite der Stadt Heilbronn veröffentlicht.
Diese ver­öf­fent­lich­te am 13. September 2020 eine Ergänzung zu den gezeig­ten Bildern:

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JournalistInnen verstehen sich selbst nicht

"Falsch posi­ti­ve Ergebnisse bei aus­ge­wei­te­ten Corona-Tests?" Diese berech­tig­te Frage stell­te sich für wz​.de am 2.9. Wie es sich gehört, steigt das Blatt ein mit:

»Der Verdacht kur­siert schon seit eini­ger Zeit: Könnte es sein, dass bei der momen­ta­nen Teststrategie vie­le Corona-Nachweise falsch posi­tiv sind, die Betroffenen also doch gar nicht infi­ziert sind – mit weit­rei­chen­den Folgen?

Christian Drosten, des­sen Labor für fach­li­chen Rat bei Coronaviren zustän­dig ist, sieht die­ses Problem nicht. Bei den Rechnungen sei­en ent­schei­den­de Faktoren wie Mehrfachtests nicht berücksichtigt…

Solche Tests sind ziem­lich genau, kön­nen aber in sehr sel­te­nen Fällen – das ist unter Experten ziem­lich unstrit­tig – auch dane­ben lie­gen. In der Folge bekommt in Einzelfällen auch ein­mal ein Nicht-Infizierter als Diagnose, infi­ziert zu sein.«
(Der Beitrag wur­de inzwi­schen entfernt.)

Kurz wird Dagmar Lühmann, Vizevorsitzende des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin (EBM-Netzwerk) zitiert, die das erheb­lich kri­ti­scher sieht. Das aber kann nicht sein, denn:

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Impfstoff: Für wen sind 94 Millionen Dosen?

"Deutschland hat sich schon 94 Millionen Dosen gesi­chert" über­schreibt die FAZ heu­te einen Artikel, in dem es heißt:

»Bei der gemein­sa­men Beschaffung von Impfdosen gegen das Coronavirus mit der EU will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dar­auf ach­ten, zuerst die Versorgung Deutschlands sicher­zu­stel­len. In einer Pressekonferenz mit Bundesforschungs­ministerin Anja Karliczek (CDU) sag­te Spahn am Dienstag in Berlin, Deutschland habe bereits ins­ge­samt 94 Millionen Impfdosen von ver­schie­de­nen Anbietern vor­be­stellt. Dass man mehr Dosen bestellt habe, als es deut­sche Staatsbürger gebe, lie­ge dar­an, dass noch nicht klar sei, wel­cher Impfstoff letzt­end­lich wirk­sam sei. Außerdem wer­de ver­mut­lich jeder Patient zwei Impfungen benö­ti­gen, so Spahn. Um eine soge­nann­te Herdenimmunität in Deutschland zu errei­chen, müss­ten sich 55 bis 65 Prozent der Bevölkerung imp­fen las­sen. Eine Impfpflicht hal­te er nicht für nötig, beton­te Spahn.«

Spahns "Deutschland zuerst" wird der AfD sicher gefal­len. Auch, daß von "deut­schen Staatsbürgern" die Rede ist, nicht etwa von in Deutschland Lebenden.

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Alice sollte lesen lernen

Auf cor​rec​tiv​.org wird Alice so vorgestellt:

»Alice Echtermann
Faktencheckerin

Alice wur­de Journalistin, weil sie alles genau wis­sen möch­te. Deshalb prüft sie für den CORRECTIV-Faktencheck täg­lich Meldungen im Netz auf ihre Richtigkeit. Während ihres Volontariates beim Weser-Kurier in Bremen schrieb sie über Filterblasen-Effekte und Algorithmen. Später, als Onlineredakteurin, recher­chier­te sie, wie Facebook instru­men­ta­li­siert wird, um die öffent­li­che Meinung zu beein­flus­sen. Für eine Reportage über ihren Heimat-Stadtteil in Bremen wur­de sie 2019 mit dem Dritten Preis des Ralf-Dahrendorf-Preis für Lokaljournalismus aus­ge­zeich­net.«

Wenn das kei­ne Top-Qualifikation für Fakten-Checks im Bereich der Virologie ist, dann stimmt die Welt nicht mehr. Am 9.9. nutz­te sie ihre Expertise, um mit­zu­tei­len "PCR-Test auf SARS-CoV‑2: Warum in der Praxis falsch-posi­ti­ve Ergebnisse sel­ten sind". Zu die­ser These fin­den sich auf die­sem Blog eini­ge Beiträge. Ihre Leseschwäche wird aber beson­ders illu­striert durch ihren Beitrag mit der schö­nen Überschrift "PCR-Tests wei­sen Corona-Infektionen nach – das schwei­ze­ri­sche Bundesamt für Gesundheit bestä­tig­te nichts Gegenteiliges".

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„Es wird zu einer freiwilligen Impfung kommen“

Das ver­kün­de­te heu­te der Gesundheitsminister.

»Er beton­te zudem erneut, dass es kei­ne Impfpflicht geben wer­de. "Es wird zu einer frei­wil­li­gen Impfung kom­men", sag­te Spahn.

Um eine Herdenimmunität zu errei­chen, müss­ten sich in Deutschland dem­nach 55 bis 65 Prozent der Bürger imp­fen las­sen. "Wir sind sehr, sehr zuver­sicht­lich, dass wir das Ziel einer aus­rei­chend hohen Impfquote frei­wil­lig errei­chen", sag­te der Gesundheitsminister. Auch er geht wei­ter davon aus, dass es erst im kom­men­den Jahr einen Corona-Impfstoff für gro­ße Teile der Bevölkerung geben wird.«

Am 16.4. war bei tages​schau​.de zu lesen:

»14. März: Das Gesundheitsministerium warnt vor "Fake News". Es kur­sier­ten "Gerüchte im Netz", wonach die Bundesregierung wei­te­re Einschränkungen des öffent­li­chen Lebens pla­ne. Dies sei falsch. Wenige Tage spä­ter wird das öffent­li­che Leben in Deutschland mas­siv ein­ge­schränkt

Weitere Fake-News des Ministers in Spahn: Was küm­mert mich mein Geschwätz…