Der Sachse ist überall gefährlich

Die Virologin Sandra Ciesek hat einen Wunsch:

»Ich habe mir die Regelungen ange­guckt, die ab mor­gen gel­ten sol­len. Da habe ich dann schon einen Wunsch. Zum Beispiel heißt es bei den Regelungen, dass die Alten- und Pflegeheime spe­zi­ell geschützt wer­den sol­len. Das ist sicher­lich sehr wich­tig. Dann steht in dem schrift­li­chen Beschluss, dass in Regionen erhöh­ter Inzidenz Besucher einen nega­ti­ven Corona-Test ver­bind­lich vor­zei­gen sol­len. Das fin­de ich schwie­rig. Wenn ich mir vor­stel­le, ich woh­ne in Sachsen und besu­che mei­ne Großmutter, die viel­leicht nicht in Sachsen im Altenheim ist, son­dern irgend­wo in einem Niedrig-Inzidenz-Gebiet, dann müss­te ich kei­nen vor­le­gen. Also, dass man das noch mal kop­pelt an den Wohnort der Besucherinnen und Besucher. Das wür­de ich wich­tig fin­den. Und wäre mei­ne Anregung, was man noch ver­bes­sern könn­te auf jeden Fall.«

Das sag­te sie im NDR-Podcast mit dem schö­nen Titel "Das Virus macht kei­ne Geschenke" vom 16.12.

Frau Ciesek ("„Das Coronavirus spa­ziert nicht allein über die Straße“) gehört zu den BefürworterInnen här­te­ster Maßnahmen der Gruppe um Christian Drosten. Siehe auch Auch Sandra Ciesek von Quandt-Stiftung gespon­sert und Sandra Ciesek baff: Kinder infi­zie­ren sich nicht!.

Wenn das mal nicht in die Dose geht…

»Deutschland sichert sich Impfstoff für 68 Millionen Bürger« freut sich rp​-online​.de.

»Liveblog In einem ersten Schritt hat sich Deutschland mehr als 136 Millionen Impfdosen gesi­chert. Das reicht für rund 68 Millionen Bürger. Derweil kün­digt NRW-Innenminister Reul an, dass in der Silvesternacht 4800 Polizisten im Einsatz sein wer­den, um Kontaktbeschränkungen durchzusetzen…

Kurz vor dem geplan­ten Start von Impfungen gegen das Coronavirus sind mehr Dosen der aus­sichts­rei­chen Impfstoffe für Deutschland gesi­chert. Gesundheitsminister Jens Spahn erklär­te am Samstag auf Twitter, es sol­le jedem, der 2021 geimpft wer­den wol­le, auch so bald wie mög­lich ein Impfangebot gemacht wer­den. „Dazu haben wir schon mit den bei­den in Zulassung befind­li­chen Impfstoffen aus­rei­chend Dosen.“ Für die zwei Präparate der Mainzer Firma Biontech und des US-Herstellers Moderna sind dem Ministerium zufol­ge nun ins­ge­samt 136,3 Millionen Dosen sicher, die nahe­zu alle 2021 gelie­fert wer­den könn­ten. Mit je zwei nöti­gen Dosen lie­ßen sich so rech­ne­risch 68,2 Millionen Bürger imp­fen.«

Wie sagt heu­te der FAZ-Kommentator?

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"Risikostreuung" der EU bei Impfstoffen

Das ver­blüfft nun doch, was faz​.net unter dem Titel "VERTRAGSVERHANDLUNGEN: Lehnte die EU Biontech-Impfstoff ab?" am 18.12. ver­öf­fent­lich­te. Wo doch in Rekordgeschwindigkeit fest­ge­stellt wur­de, wie sicher sie sind.

»Deutschland und die EU hät­ten angeb­lich deut­lich mehr Dosen der knap­pen Impfstoffe von Biontech und Moderna erhal­ten kön­nen. Allerdings ist offen­sicht­lich, war­um die Kommission offen­bar nicht zum Maximum griff.…

Demnach habe Biontech bis zu 500 Millionen Dosen ange­bo­ten. Die Kommission hat nur einen Vertrag über 200 Millionen Einheiten abge­schlos­sen, mit einer Option auf wei­te­re 100 Millionen Dosen. Auch die Firma Moderna hät­te der EU mehr von ihrem Impfstoff lie­fern kön­nen als die ver­ein­bar­ten bis zu 160 Millionen Einheiten, sag­te Unternehmenschef Stéphane Bancel dem „Spiegel“. Die Kommission woll­te den Bericht unter Verweis auf die Vertraulichkeit der Verträge am Freitag nicht kommentieren.

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Europäer am selben Strang

Früher, als es noch Schlußredaktionen bei Zeitungen gab, wäre eine der­art miß­ver­ständ­li­che Überschrift nicht durch­ge­gan­gen. So steht sie auf Seite 1 über einem Kommentar der FAZ vom 19.12. Darin liest man:

»Die Europäische Union kann stolz dar­auf sein, dass die Impfungen gegen Covid-19 in allen 27 Mitgliedstaaten gleich­zei­tig begin­nen wer­den, ver­mut­lich zwei Tage nach Weihnachten. Was für ein Fortschritt gegen­über dem Frühjahr! Damals wur­den ein­sei­tig Grenzen geschlos­sen, kon­kur­rier­ten Nachbarländer um Schutzausrüstung und Beatmungsgeräte. China zöger­te nicht, die Gräben zu ver­tie­fen, die sich in der euro­päi­schen Landschaft auf­ge­tan hatten.«

Vermutlich, weil sie Hilfsbrigaden nach Italien geschickt und die Welt mit Masken ver­sorgt haben, die hin­ter­li­sti­gen Chinesen. Da ist die EU mora­lisch weiter:

»Zu Selbstgefälligkeit besteht den­noch kein Anlass. Nicht nur der UN-Generalsekretär weiß, dass der erlö­sen­de Impfstoff auch jen­seits der EU „über­all und für alle Menschen zugäng­lich und bezahl­bar“ sein muss. Es ist aber nicht zynisch, fest­zu­stel­len: Wenn der EU als gan­zer jetzt Impfstoffnationalismus vor­ge­wor­fen wird, dann sind die Europäer schon ein gutes Stück vorangekommen.«

Hat Spahn über Impfstoff-Zulassung gelogen? Kekulé würde den Daumen senken

Das auf Druck der Regierungen extrem ver­kürz­te Prüfverfahren der Europäischen Arzneimittelbehörde für die Impfstoffe erklär­te er in sei­ner Pressekonferenz vom 15.12:

»Wir haben von Anfang an gesagt, wir machen kei­ne Notzulassung, son­dern eine ordent­li­che Zulassung, weil es dar­um geht, Vertrauen in das Impfen gera­de in die­ser Pandemie auch best­mög­lich zu gewin­nen und zu erhal­ten. Und die Frage, wie ein Impfstoff zuge­las­sen wird, ist aus mei­ner Sicht doch etwas, das Vertrauen erweckt, und des­halb gibt es eine ordent­li­che Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde, eben auch, um die­ses Vertrauen zu erhal­ten und zu gewinnen.«

Richtig an die­ser von zahl­rei­chen "Ähs" durch­setz­ten Passage ist, daß Spahn kei­ne nur natio­nal mög­li­che Notzulassung umsetzt. Falsch ist, daß es sich um eine "ordent­li­che Zulassung" hand­le. Die wür­de bekannt­lich eine mehr­mo­na­ti­ge Prüfung vor­aus­set­zen. Die EMA selbst spricht von einer "beding­ten Marktzulassung":

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„Dieses Formular hat jemand aufgesetzt, der sich nicht auskennt“

Man mag Zweifel dar­an haben, ob der Geschäftsführer des Bundesverbandes pri­va­ter Anbieter sozia­ler Dienste ein zuver­läs­si­ger Gewährsmann ist. Seine Argumente, die er am 18.12. auf welt​.de gegen das RKI-Formular für Impfungen in Pflegeheimen vor­bringt, klin­gen plau­si­bel. Während "mobi­le Teams in die Heime aus­rücken sol­len" (FAZ), sind die Grundlagen dafür offen­bar recht­lich nicht haltbar.

»Mauel: Die Tücke steckt im Detail. Die Formulare sind für die Impfzentren geeig­net, in denen die mei­sten Menschen geimpft wer­den dürf­ten. Die beson­de­re Situation der Pflegeheime fin­det sich dort nicht. Im Heim leben sehr vie­le Menschen, die eine not­wen­di­ge Einwilligung nicht sel­ber geben kön­nen. Wer sich mit Einrichtungen für alte Menschen nur ein wenig aus­kennt, sieht das sofort.

WELT: Das Robert-Koch-Institut lei­stet sich der­art gro­be Schnitzer?

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Preis für dümmste Überschrift an "junge welt"

Wenn Drosten eine Schiller-Rede hält und Merkel den Rhetorik-Preis bekommt, dann steht der "jun­gen Welt" der Preis für die dümm­ste Überschrift des Jahres zu. »Reihenfolge für Immunisierung steht« ist ein Artikel vom 19.12. beti­telt, der so anhebt:

»Wer noch skep­tisch ist, weil die Entwicklungszeit für den Impfstoff gegen das Coronavirus unge­wöhn­lich kurz war, kann sich im ersten Halbjahr 2021 ein­fach wei­ter hin­ten anstel­len, falls er oder sie über­haupt schon dran wäre, denn zunächst herrscht Mangel: Kurz vor dem geplan­ten Start der Impfungen hat die Bundesregierung nun fest­ge­legt, wer wann Anspruch auf die Immunisierung hat. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ver­öf­fent­lich­te am Freitag die ent­spre­chen­de Rechtsverordnung.«

Das Blatt hat es noch nicht ein­mal nötig, auf die ver­fas­sungs­recht­li­chen Bedenken der Opposition zu die­sem Verfahren hin­zu­wei­sen, geschwei­ge denn auf die bereits jetzt bekann­ten Nebenwirkungen der Impfstoffe. Das Dumme und Demagogische an der Überschrift liegt aber dar­in, daß hier eine Immunität vor­ge­gau­kelt wird, die noch nicht ein­mal die Hersteller behaupten.

Lafontaine hat Drosten "nicht sonderlich imponiert"

»Im Saarländischen Landtag hat sich Oskar Lafontaine am 16. Dezember 2020 dafür ein­ge­setzt, bei der öffent­li­chen Debatte über die Maßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus auch die Meinung von Wissenschaftlern ein­zu­be­zie­hen, die von der Mehrheitsmeinung abwei­chen. Bei der jetzt bevor­ste­hen­den Impfung hat er dafür gewor­ben, die Menschen auch auf die Risiken auf­merk­sam zu machen, die dar­in bestehen, dass wir die Langzeit-Folgen der Impfung nicht ken­nen können.«

So faßt die Linksfraktion die Rede Lafontaines zusammen.

Quelle: https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​T​C​2​p​C​4​o​Z​h​g​U​&​f​e​a​t​u​r​e​=​y​o​u​t​u​.be

Ethik in Zeiten von Corona

»Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung for­dert der Humangenetiker Wolfram Henn Impfverweigerer auf, im Krankheitsfall auf alle Notfallmaßnahmen zu ver­zich­ten. "Wer par­tout das Impfen ver­wei­gern will, der soll­te, bit­te schön, auch stän­dig ein Dokument bei sich tra­gen mit der Aufschrift: ,Ich will nicht geimpft wer­den!" zitiert die Zeitung aus einem Schreiben Henns, der auch Mitglied im Deutschen Ethikrat ist: "Ich will den Schutz vor der Krankheit ande­ren über­las­sen! Ich will, wenn ich krank wer­de, mein Intensivbett und mein Beatmungsgerät ande­ren überlassen."«

Darüber berich­tet rp​-online​.de am 19.12.

Hier soll nicht unge­recht­fer­tigt die Nazi-Keule gegen Henn erho­ben wer­den. Bei einem der­art sen­si­blen Thema soll­te aber den­noch die Entstehungsgeschichte des Faches "Humangenetik" berück­sich­tigt werden.

»Die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik hat erst­mals öffent­lich die Verantwortung deut­scher Wissenschaftler für den Massenmord an behin­der­ten Menschen im Nationalsozialismus eingeräumt.«

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