Wie war das noch… mit der roten Zone in Genua 2001?

Das aktu­el­le Papier der NoCovid-Gruppe um Prof. Melanie Brinkmann schlägt im Rahmen einer "pro­ak­ti­ven loka­len Eliminationsstrategie" bekannt­lich die Einrichtung von abge­rie­gel­ten roten Zonen vor (Näheres sie hier). Erstmals und in ande­rem Zusammenhang wur­de einem brei­ten Publikum der Begriff bekannt, als es bei der Auseinandersetzung um die "rote Zone" beim G8-Gipfel 2001 in Genua zu mas­sen­haf­ter bru­tal­ster Polizeigewalt kam. Die Dämonisierung der DemonstrantInnen weist Parallelen zu heu­ti­gen Medienberichten auf. Ein WDR-Video doku­men­tier­te die dama­li­ge Situation:

Quelle: https://​www​.dai​ly​mo​ti​on​.com/​v​i​d​e​o​/​x​1​5​z​qdm

spie​gel​.de berich­te­te später:

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Söder schmeißt kritischen Professor aus dem Ethikrat

bild​.de mel­det unter die­sem Titel am 11.2.:

»War die­ser Mann zu kri­tisch für Markus Söder (54, CSU)?

Er äußer­te schar­fe Kritik am Lockdown, warn­te vor „mas­si­ven Kollateralschäden“ der Corona-Maßnahmen: Christoph Lütge (51), Wirtschaftsethik-Professor an der TU München, war das wohl unbe­quem­ste Mitglied des Bayerischen Ethikrats.

Jetzt hat Ministerpräsident Söder den kri­ti­schen Professor aus dem Ethikrat geworfen!

Sein Name ver­schwand von der Liste der Mitglieder. Auf BILD-Anfrage bestä­tig­te eine Sprecherin der Bayerischen Staatskanzlei, dass der Ministerrat am 2. Februar „ein­stim­mig beschlos­sen“ habe, „die Bestellung von Herrn Professor Lütge in den Bayerischen Ethikrat zu widerrufen“.

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Experten zerpflücken Studie über Querdenken-Demos

Eigentlich reicht der gesun­de Menschenverstand für ein Urteil. Aber Experten kön­nen nicht schaden.

Quelle: nord​ku​rier​.de

»Mannheim. Die wis­sen­schaft­li­che Arbeit ist ein gefun­de­nes Fressen für alle, die Querdenker am lieb­sten stumm­schal­ten möch­ten. Zwei Wissenschaftler des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Berliner Humboldt-Uni prä­sen­tie­ren eine Studie zu den gro­ßen Querdenken-Demos in Berlin und Leipzig und kom­men zu dem Ergebnis: Durch die Veranstaltungen haben im Vorjahr 16.000 bis 21.000 Mehr-Infektionen statt­ge­fun­den. Querdenker, die in dem Papier durch­ge­hend als „Covid-Leugner“ bezeich­net wer­den, hät­ten damit zur star­ken Ausbreitung des Virus defi­ni­tiv beigetragen.

Traumhafte Zusammenhänge für Querdenken-Gegner

Querdenker-Aufmärsche als gefähr­li­che Superspreader-Events: Das Fazit der Wissenschaftler besagt exakt das, was erbit­ter­te Kritiker der Bewegung immer wie­der behaup­tet, bis­lang aber nicht bewie­sen haben. Zudem wird in dem Papier der Anschein erweckt, es gebe eine belast­ba­re Relation zwi­schen dem Anteil an AfD-Wählern, der Anzahl der Menschen die zu Großdemos fuh­ren, Impfverweigerern und erhöh­ten Inzidenzen in den unter­such­ten Regionen.

Für vie­le Kritiker der Bewegung gera­de­zu traum­haf­te Zusammenhänge – aus Sicht ande­rer Wissenschaftler in wei­ten Teilen eher hane­bü­che­ner Quatsch. „Auf jeden Fall gro­ber Unfug sind die 21.000 Mehrinfektionen“, sagt Statistik-Professor Walter Krämer von der Uni Dortmund dem Nordkurier. Die mäch­tig klin­gen­de Zahl sei Ergebnis eines „aus­ge­feil­ten sta­ti­sti­schen Modells“, das auf Schätzungen beru­he und somit erheb­li­che Zufallsfehler ent­hal­te. „Die angeb­lich 21.000 Mehrinfektionen sind nicht im wah­ren Leben tat­säch­lich beob­ach­tet wor­den, son­dern das Artefakt eines sta­ti­sti­schen Modells.”

„Eindeutige poli­ti­sche Schlagseite“

Auch Mathematiker Prof. Thomas Rießinger äußert Zweifel an der Wissenschaftlichkeit der Studie. Die Autoren hat­ten ihren Berechnungen ange­nom­me­ne Zahlen eines Busunternehmens, das Demonstranten aus ihren Heimatregionen abge­holt und nach Berlin und Leipzig gefah­ren hat­te, zugrun­de­ge­legt. Prof. Rießinger zum Nordkurier: „Sie haben kei­ne Ahnung, wie vie­le Leute in den Bussen saßen, sie wis­sen auch nicht, in wel­cher Weise sie in den Bussen saßen. Sie wis­sen über die­se Busse gar nichts – außer, dass es Haltestellen an ver­schie­de­nen Orten gab. Das ist als Input für so weit­rei­chen­de Aussagen für mei­ne Begriffe ein biss­chen wenig.“

Auch der ver­meint­li­che Zusammenhang zwi­schen AfD-Sympathien und Corona-Inzidenz erschließt sich den Wissenschaftlern nicht. Prof. Rießinger: „Wenn es einen Zusammenhang zwi­schen poli­ti­scher Präferenz und Inzidenz gäbe, muss man auch gegen­kon­trol­lie­ren: Wie sind die Zahlen denn in grün beherrsch­ten Vierteln? Wie ist es denn in links beherrsch­ten Vierteln?“ Das sei aber nicht gesche­hen. Rießinger klipp und klar: „Die Studie hat eine ein­deu­ti­ge poli­ti­sche Schlagseite. Man hat das als Input hin­ein­ge­steckt, was man am Ende her­aus­fin­den woll­te.“ Zudem wür­de auf Grundlage „irgend­wel­cher Umfragen“ ein­fach unter­stellt, dass gene­rell alle AfD-Anhänger Covid-19-Leugner sei­en, was eben­falls mehr als frag­wür­dig sei.

Korrelation und Kausalität

Am durch­gän­gig benutz­ten Wort Covid-Leugner und der poli­ti­schen Stoßrichtung, die in der Studie immer wie­der anklän­ge, stört sich auch Prof. Krämer: „Die Autoren gehen mit einen deut­li­chen Vorurteil an die Studie her­an. Daraus machen sie auch gar kei­nen Hehl.“

Zudem, so Krämer, hape­re es wie in so vie­len Studien, die zu ver­meint­lich spek­ta­ku­lä­ren Ergebnissen kom­men, an der kla­ren Unterscheidung von Korrelation und Kausalität – also von einem errech­ne­ten und in der Realität viel­leicht gar nicht vor­han­de­nen Zusammenhang und einer ech­ten ursäch­li­chen Beziehung. „Es han­delt sich eigent­lich um zwei Studien, eine zum Thema Korrelation zwi­schen Häufigkeit von 'Coronaleugnern' und Corona selbst und eine wei­te­re zu den Auswirkungen der Leipzig-Demonstration. Studie eins ist eine simp­le Korrelationsbetrachtung, das wird auch von den Autoren zuge­ge­ben – und sagt über­haupt nichts über Kausalitäten aus“, so Prof. Krämer zum Nordkurier.

Masern-Impfraten – wo ist der Zusammenhang?

Neben den Stimmanteilen der AfD sol­len in der Studie die Masern-Impfraten für Kinder in den her­an­ge­zo­ge­nen Regionen gene­rel­le Bedenken von Demo-Besuchern gegen­über staat­li­chen Gesundheitsmaßnahmen bele­gen. Erwähnt wird in die­sem Zusammenhang dann aber vor allem eine Umfrage, die belegt, dass sich 84 Prozent der Querdenken-Demoteilnehmer nicht gegen Covid-19 imp­fen las­sen wür­den. Was das eine mit dem ande­ren zu tun hat, wird nicht wei­ter erläu­tert. „Könnte es sein,“, fragt Prof. Rießinger, „dass selbst über­zeug­te Impfanhänger – zu denen auch ich gehö­re – kei­nes­wegs gene­rell etwas gegen Impfungen haben, son­dern nur ein gesun­des Misstrauen einem Impfstoff ent­ge­gen brin­gen, der in unglaub­lich kur­zer Zeit ent­wickelt und nach dem Urteil vie­ler Fachleute kei­nes­wegs aus­rei­chend gete­stet wur­de? Wer hier vor­sich­tig ist, ist nicht auto­ma­tisch Impfgegner, son­dern eben vorsichtig.“

Für den Mathematiker ist die Studie ins­ge­samt nicht wirk­lich ernst zu neh­men. „Das ist sta­ti­stisch ver­bräm­te Propaganda“, so Prof. Rießinger zum Nordkurier.«


Weder über gesun­den Menschenverstand noch über Experten ver­fügt die Redaktion von "jun­ge Welt". Sie nimmt die Presseerklärung des ZEW für bare Münze.

Siehe auch WISSENSCHAFTLICHE STUDIE: Infektionen neh­men durch Querdenker-Demos zu.

Schnelltest-Wahn in Berliner Kliniken gestoppt

Auf ber​li​ner​-zei​tung​.de ist am 11.2. zu lesen:

»Verwirrung um Corona-Tests bei Klinik-Personal
Warum Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci erst täg­li­che Tests von allen Krankenhaus-Mitarbeitern for­dert, dann aber doch auf Freiwilligkeit setzt.

Manchmal ist die Entstehung einer Meldung inter­es­san­ter als ihr Inhalt. Am Mittwochmorgen zum Beispiel ließ Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci mit­tei­len, „dass sich in Krankenhäusern täti­ges medi­zi­ni­sches Personal ab dem 11. Februar 2021 täg­lich (vor­zugs­wei­se vor Dienstbeginn) mit­tels eines PoC-Testes auf eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV‑2 testen las­sen muss“.

Schnelltests für alle Ärzte, alle Pfleger, qua­si ab sofort? Eine Nachricht mit Sprengkraft, die durch bal­di­ge Korrektur aber ent­schärft wur­de. Diesmal teil­te die Senatorin mit, „dass Krankenhäuser ver­pflich­tet sind, ihrem pati­en­ten­nah täti­gen Personal anzu­bie­ten, sich täg­lich mit­tels eines PoC-Testes auf eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV‑2 testen zu las­sen“.«

Erklären darf das Chaos der "gesund­heits­po­li­ti­sche Sprecher der Linke-Fraktion":

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Gemeint ist China

»Wer das Pech hat, im glei­chen Flugzeug zu sit­zen, in dem ein ande­rer spä­ter posi­tiv auf Sars-Cov‑2 gete­stet wird, der kann nach Angaben des Auswärtigen Amts „bei Einreise in sofor­ti­ge mehr­wö­chi­ge Krankenhausquarantäne über­führt und weit­rei­chen­den Untersuchungen unter­zo­gen“ wer­den. Das gilt auch für Menschen, die vor Monaten an Covid-19 erkrankt und eigent­lich längst aus­ku­riert sind. Für die chi­ne­si­schen Behörden ist es uner­heb­lich, ob jemand nega­ti­ve PCR- und Bluttests vor­wei­sen kann. Das Stigma einer frü­he­ren Erkrankung reicht aus…

Die Nervosität hat meh­re­re Gründe: Erstens will Peking unter allen Umständen ver­hin­dern, dass Mutanten ins Land ein­ge­schleppt wer­den. Zweitens rei­sen der­zeit wegen des Frühlingsfestes deut­lich mehr Chinesen als sonst, was die Gefahr neu­er Ausbrüche erhöht. Drittens fin­det im März das jähr­li­che Treffen des Volkskongresses statt. Eine Infektion poli­ti­scher Amtsträger wür­de dem Ruf der Kommunistischen Partei schaden…«

So berich­tet faz​.net am 10.2. über Reisehinweise aus dem Hause Maas. Und ihnen fällt wirk­lich nichts auf.

Ärzteblatt über Studie: PCR-Test weist keine intakten Erreger nach

Am 1.2. wird auf aerz​te​blatt​.de berich­tet: "Der Test weist ein­zel­ne Erregergene, jedoch kei­ne intak­ten Erreger nach."

»SARS-CoV‑2: Infektiosität lässt auch in posi­ti­ven Abstrichen früh­zei­tig nach

Seoul – Die Infektiosität von SARS-CoV‑2 in einem Rachenabstrich kann nach­las­sen, lan­ge bevor der Gen­nachweis mit der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) wie­der nega­tiv aus­fällt. Dies zei­gen die Ergeb­nisse einer seri­el­len Untersuchung im New England Journal of Medicine (2020; DOI: 10.1056/NEJMc2027040).

Der PCR-Nachweis ist die Standarduntersuchung zur Diagnose von Virusinfektionen wie SARS-CoV‑2. Der Test weist ein­zel­ne Erregergene, jedoch kei­ne intak­ten Erreger nach.

Es besteht die Möglichkeit, dass der Test über die Dauer der Infektion hin­aus posi­tiv aus­fällt, weil noch „Virustrümmer“ in Nase oder Rachen vor­han­den sind. Ein siche­rer Nachweis der Infektiosität ist nur mit auf­wen­di­gen Tests mög­lich, bei denen im Labor unter­sucht wird, ob das Material aus den Abstrichen leben­de Zellen abtö­ten kann…

Auch wenn die Aussagekraft der Studie auf­grund der gerin­gen Teilnehmerzahl gering ist, zeigt sie doch, dass eine Qua­rantäne bis zur erneu­ten Negativität des PCR-Tests nicht immer not­wen­dig ist.«

Vermutlich ist dem Portal die Tragweite sei­ner Entdeckung nicht bewußt.

Wenn Impfdosen übrig bleiben

Merkwürdigerweise ist anschei­nend noch nie­mand auf die Idee gekom­men, abge­lau­fe­ne Impfstoffe an die Tafeln aus­zu­ge­ben, ver­mut­lich, weil es die "wegen der Pandemie" kaum noch gibt. Auf swr​.de ist am 10.2. hin­ge­gen zu erfahren:

»Ersatzkandidaten für Corona-Impfung gehö­ren auch zur Risikogruppe

Wenn trotz genau­er Planung Corona-Impfstoff in einem Impfzentrum oder einem Altenheim übrig bleibt, sind ande­re Menschen aus der Gruppe mit der höch­sten Priorität an der Reihe. Das kön­nen laut Gesundheitsministerium auch Feuerwehrleute sein.

Ministeriumssprecher Markus Kuhlen sag­te am Mittwoch, in der Regel sei­en dies aber Mitarbeiter der mobi­len Impfteams, der Impfzentren sowie Beschäftigte aus Krankenhäusern und von Rettungsdiensten, die ein erhöh­tes Risiko hät­ten, an Covid-19 zu erkranken.

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