Über das Umfallen von SchauspielerInnen

Will der Schauspieler nicht Papagei oder Affe sein, muß er sich das Wissen der Zeit über das mensch­li­che Zusammenleben aneig­nen, indem er die Kämpfe der Klassen mit­kämpft. Dies mag man­chem wie eine Erniedrigung vor­kom­men, da er die Kunst, ist die Bezahlung gere­gelt, in die höch­sten Sphären ver­setzt; aber die höch­sten Entscheidungen für das Menschengeschlecht wer­den auf der Erde aus­ge­kämpft, nicht in den Lüften; im "Äußern", nicht in den Köpfen. Über den kämp­fen­den Klassen kann nie­mand ste­hen, da nie­mand über den Menschen ste­hen kann. Die Gesellschaft hat kein gemein­sa­mes Sprachrohr, solan­ge sie in kämp­fen­de Klassen gespal­ten ist. So heißt unpar­tei­isch sein für die Kunst nur: zur herr­schen­den Partei gehö­ren.“— Bertolt Brecht, A Short Organum for the Theatre

Quelle: https://​beruhm​te​-zita​te​.de/​z​i​t​a​t​e​/​1​9​5​1​0​7​5​-​b​e​r​t​o​l​t​-​b​r​e​c​h​t​-​w​i​l​l​-​d​e​r​-​s​c​h​a​u​s​p​i​e​l​e​r​-​n​i​c​h​t​-​p​a​p​a​g​e​i​-​o​d​e​r​-​a​f​f​e​-​s​e​in/

Manche hal­ten das nicht aus, man­che glau­ben es nicht, man­che schla­gen sich offen auf die Seite der Herrschenden.

Sieben-Tage-Inzidenz entkoppelt sich zunehmend von der eigentlichen gesundheitlichen Lage in der Pandemie

Science Media Center Germany, eine von der Pharmaindustrie abhän­gi­ge Organisation (s. Wir lie­ben Aufklärung.), wur­de hier in meh­re­ren Beiträgen als bis­lang völ­lig kri­tik­lo­se Plattform dar­ge­stellt. Am 20.4. gab es dort hin­ge­gen eine Diskussionsrunde, die die­sem Bild nicht ent­spricht. Von vier ein­ge­la­de­nen ExpertInnen war es allein Prof. Dr. Christian Karagiannidis, Wissenschaftlicher Leiter des DIVI Intensivregisters, der in sei­ner medi­al bekann­ten alar­mi­sti­schen Stimmung ver­blieb. Das Thema lau­te­te "„Aktuelle Belastung des Gesundheitssystems und künf­ti­ge Beurteilung der Situation durch neue Indikatoren" und behan­del­te vor allem die Fragwürdigkeit von Inzidenzwerten.

Eingangs infor­mier­te Prof. Dr. Uta Gaidys Professorin für Pflegewissenschaft an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), Hamburg, und Mitglied des Wissenschaftsrats der Bundesregierung und der Länder, über eine nie­der­schmet­tern­de Studie zu den Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals ein Jahr nach Beginn von Corona:

»Insgesamt haben wir ja 3687 Pflegende und 834 Intensivpflegende in den drei Wellen befragt… Wir [sehen] jetzt aber gera­de auch in der drit­ten Welle eine unglaub­lich hohe Belastung, weil es ein­fach kei­ne Ruhepausen für die Pflegenden gibt, sowohl kei­ne Pausen inner­halb der Dienste als eben auch kei­ne Pausen, wenn der Dienst vor­bei ist. 

„Sieben-Tage-Inzidenz ent­kop­pelt sich zuneh­mend von der eigent­li­chen gesund­heit­li­chen Lage in der Pandemie“ weiterlesen

Regisseur Dietrich Brüggemann verteidigt #allesdichtmachen

Mascha Drost ver­sucht am 23.4. im Deutschlandfunk, Brüggemann zur Rechenschaft zu zie­hen. Es gibt doch schon genug Kritik. Brüggemann wehrt sich red­lich: "Kritik muss weh­tun… Wenn hier über­haupt jemand rechts ist, dann ist die­ser Shitstorm faschi­sto­id."

Der Ausgewogenheit hal­ber kom­men auf dem Sender Monika Grütters, Klaus Lederer und Friedrich Küppersbusch zu Wort. Letzterer "will die nicht alle für dumm hal­ten". Nachzuhören hier. Frau Drost ist zufrieden.

Auch ein Schwarzwald-Tatort-Kommissar macht sich beliebt. Hans-Jochen-Wagner erzählt dem Stern empört, daß die von den SchauspielerInnen gespro­che­nen Texte über­haupt nicht spon­tan waren. Die hat der Brüggemann geschrie­ben. "Jetzt ver­ste­he ich stück­wei­se, wie das zustan­de gekom­men ist: Die sind unglück­lich in eine Situation rein­ge­ra­ten." Großzügig ist er auch:

»Wir kön­nen uns nur dann wie­der in die Augen gucken, wenn jetzt kei­ne öffent­li­chen Hinrichtungen statt­fin­den. Wenn nicht die mora­li­schen Eiferer aus der ande­ren Ecke sagen: Die müs­sen gekreu­zigt wer­den und dür­fen nie wie­der arbei­ten. Das ist tota­ler Quatsch. Die haben jetzt auf die Nase gekriegt, und damit ist gut. Wenn Herr Liefers bei der näch­sten Begegnung nicht mich angreift, ist die Sache für mich erledigt.«

#allesdichtmachen unterstützen

Das ist die Mailadresse der MacherInnen: mail@​allesdichtmachen.​de. Angesichts der Stimmungsmache in zahl­rei­chen Medien ist es sinn­voll, ihnen den Rücken zu stärken.

https://​www​.bun​des​re​gie​rung​.de/​b​r​e​g​-​d​e​/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​b​u​n​d​e​s​k​a​n​z​l​e​r​i​n​-​i​m​-​g​e​s​p​r​a​e​c​h​-​k​u​l​t​u​r​-​1​8​9​5​782

Freiheit ist nie albern

So ist am 23.4 der Leitartikel der "Rheinpfalz" über­schrie­ben (Druckausgabe). Es ist zu lesen:

»Corona nimmt Erkrankten die Luft zum Atmen. Die dra­ma­ti­schen Bilder vom Überlebenskampf auf Intensivstationen las­sen kei­nen mit­füh­len­den Menschen kalt. Aber auch die Maßnahmen gegen das Virus kön­nen eine Gesellschaft ersticken. Die nächt­li­che Ausgangssperre raubt uns den Atem. Sie ist ein unver­hält­nis­mä­ßi­ger, nicht zu recht­fer­ti­gen­der Eingriff in unse­re Freiheit und sperrt uns in einen Käfig…

Dabei gibt es kei­nen wis­sen­schaft­li­chen Beleg, dass Ausgangssperren das Infektionsgeschehen ver­rin­gern. Einer aktu­el­len Studie der Universität Gießen zufol­ge sind bis­he­ri­ge nächt­li­che Ausgehverbote in Hessen ohne Auswirkung auf die Inzidenzzahlen geblieben.

„Freiheit ist nie albern“ weiterlesen

Zu spät? Greifswalder Gericht kippt Ausgangssperre

»Ein Antragsteller sah sich in sei­ner per­sön­li­chen Handlungsfreiheit ver­letzt; das Gericht kam dem nach. Die Ausgangssperre in Mecklenburg-Vorpommern ist dem­nach auf­ge­ho­ben. Dafür gilt ab Samstag aber eine andere.

GREIFSWALD ·Das Oberverwaltungsgericht Greifswald hat am Freitag die Ausgangssperre in Mecklenburg-Vorpommern von 21 bis 6 Uhr mor­gens gekippt. Demnach sei es unver­hält­nis­mä­ßig, dass dem Bürger unter­sagt wird, sein Grundstück bzw. sei­ne Unterkunft zu ver­las­sen, sofern kein trif­ti­ger Grund vor­lie­ge. Der Beschluss des Gerichts sei unanfechtbar.

„Zu spät? Greifswalder Gericht kippt Ausgangssperre“ weiterlesen

Drohen in MV 2000 positive Abiturienten?

Diese Frage stellt sich zwin­gend auf nord​ku​rier​.de am 23.4.:

»SCHWERIN · Bis zum Schluss wur­de gefeilt, am Donnerstagnachmittag ver­öf­fent­lich­te das Bildungsministerium dann die end­gül­ti­gen Corona-Regeln für die Abiturienten. Da die Prüfungen im Präsenzunterricht statt­fin­den, gel­ten in die­sem Jahr stren­ge Hygieneregeln.

So müs­sen die 5500 Oberschüler bei­spiels­wei­se wäh­rend der schrift­li­chen Prüfungen eine Mund-Nasen-Bedeckung tra­gen. Der Mindestabstand von 1,5 Metern ist einzuhalten.

Und: Die Schüler sind auf­ge­ru­fen, vor den Prüfungen einen Selbsttest durchzuführen…

„Ein sol­cher Antigen-Schnelltest gibt, wenn er maxi­mal 24 Stunden vor der Prüfung erfolgt ist und ein nega­ti­ves Ergebnis zeigt zusätz­li­che Sicherheit. Damit kann dann auch der Selbsttest direkt vor der Prüfung ent­fal­len“, teil­te das Ministerium mit…

Kay Czerwinski, Vorsitzender des Landeselternrates, äußer­te sei­ne Bedenken hin­sicht­lich der hohen Fehlerquote bei den Selbsttests. Diese soll bei bis zu 40 Prozent lie­gen. „Nicht, dass wir plötz­lich 2000 posi­ti­ve Abiturienten haben”, mahnt Czwerwinski.«

Spricht man in MeckPomm eigent­lich von "Land unter" in sol­chen sehr, sehr, sehr bedroh­li­chen Situationen?

Keine Extrawurst. Zweitwohnungsbesitzer müssen MV sofort verlassen

Republikflucht mal umgekehrt:

»GREIFSWALD · Das Oberverwaltungsgericht in Greifswald hat die Ausreisepflicht für Menschen mit Nebenwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern bestä­tigt. Einen Antrag, die­se Regelung außer Vollzug zu set­zen, lehn­ten die Richter ab, wie das Gericht am Freitag mitteilte.

Laut einem Gerichtssprecher hat­te ein Ehepaar mit Hauptwohnsitz in Berlin und Nebenwohnsitz in Wustrow auf dem Darß den Antrag gestellt. Sie hät­ten ange­ge­ben, sich in ihrer Zweitwohnung auf­zu­hal­ten, heißt es in einer Mitteilung des Gerichts. Die Landes-Coronaverordnung sieht vor, dass, abge­se­hen von Ausnahmen, auch Zweitwohnungsbesitzer spä­te­stens am Freitag das Land ver­las­sen müs­sen. Vorerst bis zum 11. Mai darf dann nur nach MV ein­rei­sen, wer sei­nen Hauptwohnsitz in dem Bundesland hat oder sei­ne Kernfamilie besucht.

„Keine Extrawurst. Zweitwohnungsbesitzer müs­sen MV sofort ver­las­sen“ weiterlesen

Düsseldorf geht jetzt möglichst weit in die Breite

»Wie die Stadt Düsseldorf die Ausgangssperre kon­trol­lie­ren will
… „In den ver­gan­ge­nen Wochen hat­ten wir eine Strategie in der Altstadt, in der wir die Kräfte gebün­delt haben und sehr stark gemein­sam auf­ge­tre­ten sind. Jetzt haben wir die Strategie, dass wir mög­lichst weit in die Breite gehen wol­len“, sag­te Ordnungsdezernent Christian Zaum am Donnerstagmorgen im Pressegespräch „Corona aktu­ell“ mit Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sowie Stadtdirektor und Krisenstabsleiter Burkhard Hintzsche… 

Ergänzende Maßnahmen zur Ausgangssperre sei­en bis­her nicht geplant, doch die Stadt berei­te sich wei­ter­hin dar­auf vor, auch ein Verweilverbot zu ver­hän­gen. Dieses ist laut Zaum in zwei Fällen eine Option: Zum einen, wenn sich bei schö­nem Wetter vor 22 Uhr Menschenansammlungen ins­be­son­de­re an der Rheinuferpromenade bil­den. Dann sei ein Verweilverbot werk­tags ab 17 und am Wochenende ab 12 Uhr eine Möglichkeit.

Zum ande­ren kön­ne ein Verweilverbot kom­men, wenn Düsseldorfs Sieben-Tage-Inzidenz zwar wie­der unter 100 liegt, sich die Menschen aber nicht an Abstandsregeln und die Maskenpflicht in den vor­ge­schrie­be­nen Bereichen hiel­ten. Dann wür­de mit Blick auf die Inzidenz, die Infektionszahlen sowie die Lage in den Krankenhäusern über ein Verweilverbot entschieden…«
rp​-online​.de

Das Motto lau­tet offen­bar: Mehr vom Gescheiterten hilft.

Panik wegen #allesdichtmachen

focus​.de hat eigens einen News-Ticker zu "#alles­dicht­ma­chen" ein­ge­rich­tet, dem die­se Illustration bei­gefügt ist:

https://​www​.focus​.de/​k​u​l​t​u​r​/​k​i​n​o​_​t​v​/​a​l​l​e​-​n​e​w​s​-​i​m​-​t​i​c​k​e​r​-​d​e​u​t​s​c​h​e​-​s​c​h​a​u​s​p​i​e​l​s​t​a​r​s​-​t​e​i​l​e​n​-​g​e​g​e​n​-​c​o​r​o​n​a​-​p​o​l​i​t​i​k​-​a​u​s​-​l​i​e​f​e​r​s​-​r​u​d​e​r​t​-​z​u​r​u​e​c​k​_​i​d​_​1​3​2​2​1​9​6​3​.​h​tml

Es fin­den sich eini­ge bra­ve SchauspielerInnen, ein paar, die nicht gewußt haben wol­len, was sie da mach­ten, die übli­chen Verdächtigen, aber auch mah­nen­de Stimmen.

„Panik wegen #alles­dicht­ma­chen“ weiterlesen