Besser nicht auf Freiheiten einlassen

So zuver­läs­sig wie die Meldungen "SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt…" sind solche:

»Virologin Ciesek sieht Öffnungsstrategien kritisch

(19.50 Uhr) Virologin Sandra Ciesek sieht Öffnungsstrategien wie etwa im Saarland oder in Modellregionen kri­tisch. "Die Verantwortung wird auf den Bürger abge­wälzt", sag­te die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Dienstag im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update". "Wenn geöff­net wird, muss dem Bürger klar sein, dass das nichts mit Sicherheit zu tun hat." Es dür­fe nicht der Eindruck ent­ste­hen, "dass das sicher ist", son­dern jeder müs­se indi­vi­du­ell ent­schei­den, sich auf die­se Freiheiten ein­zu­las­sen oder auf Vorsicht zu setzen.

Auch wenn es bei der Entwicklung der Infektionszahlen vor Ostern eine gewis­se Abflachung gege­ben habe und in eini­gen Städten die Inzidenzwerte über Ostern gesun­ken sei­en, hal­te sie es für ris­kant, aus die­sen Zahlen eine Ablehnung von Maßnahmen und Beschränkungen abzu­lei­ten, sag­te die Virologin…«
schwae​bi​sche​.de

Aufstehen für die Kunst

Gewiß ver­bleibt die­se Aktion im Rahmen der all­ge­mei­nen Vorgaben. Dennoch ist sie ein Element, das den Widerstand gegen die Maßnahmen ver­stär­ken kann. In einer Erklärung baye­ri­scher KünstlerInnen heißt es:

»Heute, Montag 29.03.2021, haben von den Theater‑, Opern- und Konzerthausschließungen in Bayern, ins­be­son­de­re an Bayerischer Staatsoper und Gasteig, betrof­fe­ne Künstler*Innen, stell­ver­tre­tend für die Unterstützer*Innen der Initiative "Aufstehen für die Kunst", einen Eilantrag beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gegen das pau­scha­le Konzert- und Aufführungsverbot der 12. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung eingebracht.

Die Antragsteller*Innen sind der festen Überzeugung, dass die aktu­el­le Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung gegen die in Artikel 5 Grundgesetz vor­be­halt­los garan­tier­te Kunstfreiheit ver­stößt und auch nicht der durch das Infektionsschutzgesetz im November vor­ge­schrie­be­nen beson­de­ren Begründungspflicht in Bezug auf die Kunstfreiheit genügt. Dies hat auch die Deutsche Orchestervereinigung in Ihrem Schreiben vom 19.03. an alle Staatskanzleien der 16 Bundesländer sehr kri­tisch bun­des­weit festgestellt…

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Armut durch Corona-Maßnahmen – wen stört's?

Der Artikel steht hin­ter der Bezahlschranke. Er wird gut gemeint sein, wenn auch hier die Legende bemüht wird, die Arbeitslosigkeit sei "pan­de­mie­be­dingt" gestie­gen. Sollte hier ein #ZeroCovid-Fan mit­le­sen, wäre ich über eine Stellungnahme erfreut.

https://​www​.nw​.de/​l​o​k​a​l​/​k​r​e​i​s​_​p​a​d​e​r​b​o​r​n​/​p​a​d​e​r​b​o​r​n​/​2​2​9​8​3​7​5​1​_​W​i​r​-​k​o​m​m​e​n​-​n​i​c​h​t​-​m​e​h​r​-​h​i​n​t​e​r​h​e​r​-​T​a​f​e​l​-​v​e​r​h​a​e​n​g​t​-​A​u​f​n​a​h​m​e​s​t​o​p​p​.​h​tml

"Freie Linke" zur Diskussion und zur Impfkampagne

Der ita­lie­ni­sche Philosoph Giorgio Agamben hat­te der "1. Konferenz der Anti-Lockdown-Linken am 27. März 2021" ein Grußwort zukom­men las­sen, das von der "Freien Linken" als Diskussionsbeitrag ver­öf­fent­lich wur­de, auch wenn es sich bei Agamben um kei­nen "dezi­diert Linken" han­delt. Es heißt dort:

»Das, was wir gera­de erle­ben und bezeu­gen müs­sen, ist kei­ne vor­über­ge­hen­de Krise, es ist viel­mehr das Ende einer Politik wie einer Welt. Diese Politik ist die­je­ni­ge, die fest ver­knüpft war mit den bür­ger­li­chen Demokratien, ihren Verfassungen und Erklärungen der Rechte wie dem öko­no­mi­schen System, das mit ihnen ver­bun­den war. Diese Welt war schon lan­ge am Ende, wir wis­sen das, ohne dar­aus die Konsequenzen zu zie­hen, die sich gleich­wohl auf­dräng­ten und dar­in liegt der Grund, dass der Gesundheitsterror uns unvor­be­rei­tet über­rum­pelt hat. Auch wenn wir aus tak­ti­schen Erwägungen die ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Freiheiten ein­for­dern kön­nen, die man uns heu­te genom­men hat, macht dies aus stra­te­gi­scher Sicht über­haupt kei­nen Sinn mehr.

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4,6 Millionen Dosen liegen auf Halde

Und das ohne Pfand… Auf tages​spie​gel​.de ist heu­te zu erfahren:

»Zahl der nicht ver­ab­reich­ten Impfstoff-Dosen so hoch wie noch nie
In Deutschland sind nun 19,7 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus vor­rä­tig. Davon wur­den aller­dings erst 15,1 Millionen verimpft.«

Die Begründung klingt merkwürdig:

»4,6 Millionen Dosen lie­gen auf Halde – das sind der­zeit rund 25 Prozent aller bereits gelie­fer­ten Impfstoff-Dosen. Das liegt auch dar­an, dass die Impfkampagne in den ver­gan­ge­nen Wochen an Fahrt auf­ge­nom­men hat und dadurch auch mehr Impfstoffe gelie­fert wur­den. Allerdings waren es vor zwei Wochen, nach der vor­ver­gan­ge­nen gro­ßen Impfstoff-Lieferung, noch deut­lich weni­ger Dosen, die unge­nutzt her­um­la­gen – und zwar 3,3 Millionen.«

Berlin schließt zwei Impfzentren

Wenn das kei­ne gute Nachrichten sind… [sic] über­schrieb tages​spie​gel​.de gestern einen ande­ren Artikel. Heute nun dies:

»Neue Lieferung ist ausgeblieben
Berlin schließt zwei Impfzentren wegen Impfstoffmangels
Zwei Impfzentren in Berlin muss­ten wegen aus­blei­ben­der Impfstofflieferungen am Dienstag ab 14 Uhr schlie­ßen, das teil­te die Gesundheitsverwaltung am Dienstag mit. Die Zentren in der Arena Berlin und der Messe Berlin - in denen mit Biontech ver­impft wird – muss­ten dem­nach vor­über­ge­hend schlie­ßen. Ein Impfstofftransport sei wegen mut­maß­lich tech­ni­scher Schwierigkeiten auf­ge­hal­ten wor­den. Ausgefallene Termine wür­den inner­halb von drei Tagen nach­ge­holt

Hier ist die Reihenfolge wichtig: 
- Menschen, deren Nachname mit A bis I beginnt erhal­ten die Impfung zur ursprüng­li­chen Uhrzeit, jedoch am Mittwoch, dem 7. April
- Menschen, deren Nachname mit J bis Q beginnt erhal­ten die Impfung zur ursprüng­li­chen Uhrzeit, jedoch am Donnerstag, dem 8. April
- Menschen, deren Nachname mit R bis Z beginnt erhal­ten die Impfung zur ursprüng­li­chen Uhrzeit, jedoch am Freitag, dem 9. April «
tages​spie​gel​.de
Noch gestern hat­te Jens Spahn das Impfzentrum in der Messe mit gro­ßem Medienrummel besucht und ver­kün­det, bis Anfang Mai 20 Prozent der Menschen durch­imp­fen zu wollen.

Was ImpfärztInnen so alles interessiert

Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen teilt ihren Mitgliedern – das sind mit­nich­ten nur "Hausärzte, die ihre Patienten ken­nen" – am 1.4. mit, was sie beim Impfen zu beach­ten haben. Dort ist u.a. zu lesen:

»Kann ich die Impfung von Privatpatienten unter „Peter Patient“ abrechnen?
Dies ist nicht mög­lich. Es ist zwin­gend ein eigen­stän­di­ger Fall im Ersatzverfahren anzu­le­gen, unter ande­rem um die Impfsurveillance aus der Abrechnung bedie­nen zu kön­nen. Als Kostenträger ist das Bundesamt für sozia­le Sicherung unter der VKNR: 38825 einzutragen…

Neu: Ich beab­sich­ti­ge, nur sams­tags Corona-​Schutzimpfungen durch­zu­füh­ren. Kann ich hier­für den Samstagszuschlag nach GOP 01102 EBM zusätz­lich abrechnen?
Nein, die Abrechnung der Corona-​Schutzimpfung ist abschlie­ßend in der Corona-​Impfverordnung gere­gelt, die einen der­ar­ti­gen Zuschlag nicht vor­sieht. Ein Ausweichen auf den EBM ist nicht zulässig.

Neu: Darf ich bei dem Impfstoff Comirnaty® von BioNTech statt der in der Fachinformation vor­ge­se­he­nen sechs Dosen je Vial auch eine sieb­te Dosis zur Verimpfung entnehmen?

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