"Intensivmediziner Karagiannidis verlangt Reformen im Gesundheitswesen", ist eine Meldung von dpa am 17.12.22 überschrieben. Der Divi-Präsident bleibt dabei genau so einfallslos wie mit seinen Vorschlägen zu Corona, die stets mit dem Wort "Impfen" endeten. Als trüge er keinerlei Verantwortung für den jahrelangen Abbau von Krankenhausbetten und die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und als ob es das Thema Privatisierung und Profiterzeugung im System nicht gebe, lautet jetzt seine simple Lösung "Braindrain" (s. dazu wirtschaftslexikon.gabler.de):
"Berlin (dpa) – Ohne grundlegende Reformen drohen im deutschen Gesundheitssystem nach Einschätzung des Intensivmediziners Christian Karagiannidis Versorgungslücken und hohe Kosten. «Die Pandemie war nicht schön, aber im Vergleich zu dem, was die nächsten zehn Jahre auf uns zukommt, war das das deutlich kleinere Problem», sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin der «Wochentaz».
In allen Berufsgruppen gingen pro Jahr rund 500 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Rente, erklärte Karagiannidis. Millionen Stellen würden nicht nachbesetzt. «Diese Arbeitskräfte fehlen als Pflegekräfte, sie fehlen als Beitragszahler – das wird noch völlig unterschätzt. Und sie werden selbst zu Pflegefällen. Das ist ein Teufelskreis, aus dem wir erst in ungefähr zehn Jahren wieder rauskommen.»…
Die Ausgaben im Gesundheitsbereich stiegen jetzt schon überproportional zum Bruttoinlandsprodukt. «Wenn das so weitergeht und die demografische Dynamik dazu kommt, dann wird die Gesundheitsversorgung für die Menschen mit unteren und mittleren Einkommen nicht mehr bezahlbar.»…"
So wie das Trimmen des Gesundheitssystems auf Gewinnmaximierung kein Thema für Karagiannidis ist, bleiben auch die 100 Milliarden für Hochrüstung und die grundgesetzlich festgezurrten 2 Prozent für "Verteidigungsausgaben" ein blinder Fleck für ihn.
"«Das Einzige, was die Zahl der Arbeitskräfte erhöhen würde, wäre strukturierte Migration im großen Stil.» Bisher habe Deutschland vor allem fertig ausgebildete Pflegekräfte ins Land geholt. «Die gehen lieber in andere Länder, weil die Willkommenskultur in Deutschland nicht so top ist, da muss man ehrlich sein.»
Er plädierte dafür, in Ländern mit hohen Geburtenraten und einer hohen Jugendarbeitslosigkeit ein Programm aufzusetzen, das junge Menschen direkt nach der Schule nach Deutschland holt. «Nach der dreijährigen Ausbildung sollen sie selbst entscheiden, ob sie hierbleiben oder ins Heimatland zurückkehren. Aber das müsste jetzt schnell gehen, und dafür müsste sich erheblich was ändern in Deutschland.»"
Zugegeben, offenes Braindrain ist das nicht. Andererseits kann ich mir nach den Erfahrungen mit Herrn K. nicht vorstellen, daß er im Sinn hat, die Rückkehr ausgebildeter Fachkräfte zu tolerieren.