Kindeswohl und Kindergesundheit in der Corona Krise – Eine kritische psychologische und psychotherapeutische Perspektive (Offener Brief)

In die­sem Offenen Brief (psych​-for​.me), für den um Mitunterzeichnung gewor­ben wird, heißt es, hier ohne die dor­ti­gen zahl­rei­chen Fußnoten:

»Folgende Auswirkungen sind belegt:

        • deut­li­che Zunahme von Depressionen, Zwangsverhalten, Anpassungsstörungen, Stimmungsschwankungen, psy­cho­so­ma­ti­schen Störungen, Übergewicht ,
        • Zunahme des Konsums von digi­ta­len Medien bis zu 50 Prozent,
        • erheb­li­cher Anstieg der Gewalt-Delikte gegen­über Kindern,
        • deut­li­che Abnahme von kör­per­li­cher Aktivität,
        • Zunahme von Suizidgedanken und eine Verdreifachung der Suizidrate bei Kindern im Frühjahrs-Lockdown 2021,

„Kindeswohl und Kindergesundheit in der Corona Krise – Eine kri­ti­sche psy­cho­lo­gi­sche und psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Perspektive (Offener Brief)“ weiterlesen

»Das nahm fast intolerante Züge an«

Fast? Es ist sei­ne Art, die Erzählung von der Pandemie zu ret­ten, indem er ver­meint­li­che Schwächen beim Management kri­ti­siert, ohne wirk­lich jeman­dem weh zu tun oder die­sen ver­ant­wort­lich zu machen. Dennoch gelin­gen Streeck ein paar Gedanken, die Gläubige viel­leicht nach­denk­lich machen.

focus​.de (12.2.23)

Einige sei­ner Thesen:

»… Streeck: Obwohl Schweden ins­be­son­de­re anfäng­lich schwe­re Fehler gemacht hat, zum Beispiel wenn es um den Schutz der älte­ren Bevölkerung geht, muss man am Ende fest­stel­len: Schweden hat es geschafft, dass sich die Gesellschaft unter­ge­hakt und die Krise gemein­sam bewäl­tigt hat. Es geht hier bei der Frage nach den Lehren aus der Pandemie um eine ganz­heit­li­che Betrachtung.

Mit weni­ger Streit?

Streeck: Ja, und grö­ße­rer Offenheit; wir hier haben uns zu lan­ge zu sehr auf eine ein­zi­ge wis­sen­schaft­li­che Perspektive gestützt. Eine Pandemie ist nicht nur die Summe ihrer Infektionen, son­dern eine medi­zi­ni­sche, poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Herausforderung, in der wir Wirkungen und Nebenwirkungen unse­res Handelns bes­ser dis­ku­tie­ren müssen…

Es ging schnell mehr um Gut und Böse als um die Suche nach dem rich­ti­gen Weg. Das nahm teils fast into­le­ran­te Züge an, es herrsch­te die Totalität eines ein­zi­gen Arguments statt Diskurs. Und dabei merk­te man viel zu spät: Richtiger Umgang mit Corona ist ein gesamt­ge­sell­schaft­li­cher Prozess, der längst nicht nur viro­lo­gi­sche Aspekte hat. Da fehl­ten die facet­ten­rei­chen Stimmen vie­ler Fachleute, die am Ende doch alle das glei­che Ziel hatten…

Ab wann hät­te man es bes­ser wis­sen können?

Streeck: Etwa seit Mitte April 2020 ver­stan­den wir Corona in gro­ben Zügen.

So früh schon?

Streeck: Ab da war unter ande­rem schon klar, dass sich die Corona-Verbreitung sai­so­nal abschwä­chen würde …

… weil’s im Frühling eben wär­mer wurde?

Streeck: Genau! Es war aber eine Zeit, in der es vie­le alar­mi­sti­sche Stimmen gab, die die Idee einer Null-Inzidenz-Strategie ver­folg­ten. Das Kanzleramt hat­te eine ähn­li­che, sehr strik­te Linie verfolgt…

Täuscht unser Eindruck, oder bröckelt in Fachkreisen mitt­ler­wei­le sogar das Vertrauen in die Impfstoffe?

Streeck: Sagen wir mal so: Von den anfäng­li­chen Annahmen, was die Stoffe lei­sten kön­nen, hat sich nicht alles bewahrheitet.

Von wem stamm­ten die Versprechungen?

Streeck: Teils von der Industrie, teils aus der Politik. Der Fehler in der Kommunikation war zum Beispiel die Behauptung, dass die Impfung höhe­re Immunität lie­fern wür­de als eine nor­ma­le Infektion. Das ist fach­lich falsch, wie wir wis­sen. Aber auch der her­vor­ra­gen­de Schutz einer Impfung vor einer Infektion wur­de anfangs her­vor­ge­ho­ben, obwohl die kli­ni­sche Prüfung der Impfstoffe gar nicht dar­auf aus­ge­legt war…

War der erbit­ter­te Streit um eine Impfpflicht also völ­lig unnötig?

Streeck: Ich war im Fall von Corona immer gegen eine Impfpflicht. Bei einem Virus, das sich nicht aus­rot­ten lässt, kann eine der­ar­ti­ge Maßnahme gar nicht zur Debatte ste­hen. Die Auseinandersetzungen dar­um haben zu gesell­schaft­li­chen Verwerfungen und Spaltungen geführt, die noch lan­ge nach­wir­ken wer­den. Nicht nur wegen Beschimpfungen wie der angeb­li­chen Tyrannei der Ungeimpften. Dabei war schnell klar, dass die Impfung als Fremdschutz nicht gut taugt…

Bis heu­te ver­wirrt die Bundesbürger auch, dass immer nur von „mit oder an Corona“ Gestorbenen die Rede war. Hat das nicht alle Statistiken aufgebläht?

Streeck: Ein ekla­tan­ter Fehler war sicher, dass anfangs gar kei­ne Autopsien zuge­las­sen wur­den. Medizin bedeu­tet auch, dass wir von den Toten lernen…

Immerhin hat die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensivund Notfallmedizin (DIVI) eine Zeitlang vor über­la­ste­ten Intensivstationen gewarnt.

Streeck: Und nicht nur ich dach­te: Wenn die Intensivmediziner Alarm schla­gen, dass die Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen kom­men, dann muss man das glau­ben. Mittlerweile soll­te man in Ruhe ein­mal drauf­schau­en, war­um hier so eine Diskrepanz zu sehen war zwi­schen der tat­säch­li­chen Corona-Belegung und den zum Teil erheb­li­chen Warnrufen. Die Belegungsstatistiken las­sen jeden­falls nicht mehr den Schluss zu, dass wir vor einem Chaos stan­den, das auf Covid zurück­zu­füh­ren war…«

»Ich wusste das, weil wir zwei damals in Kontakt standen, wir hatten die gleichen Studien gelesen«

Das Gesundheitsministerium hält das "Spiegel"-Interview für so bedeut­sam, daß es aus der dor­ti­gen Bezahlschranke geholt wird. Wir lesen also kostenlos:

spie​gel​.de (10.2.23)

»… Die wis­sen­schaft­li­che Frage, die damals im Vordergrund stand, war ja: Sind Kinder ansteckend oder nicht? Ich hat­te die dama­li­gen Studien immer so gele­sen, dass Kinder genau­so ansteckend sind wie Erwachsene. Und das war auch die Position von Herrn Drosten. Ich wuss­te das, weil wir zwei damals in Kontakt stan­den, wir hat­ten die glei­chen Studien gele­sen. Von daher war ich von Anfang an auch für die Schulschließungen – obwohl mei­ne eige­ne Tochter davon betrof­fen war…« „»Ich wuss­te das, weil wir zwei damals in Kontakt stan­den, wir hat­ten die glei­chen Studien gele­sen«“ weiterlesen

»Vorhandensein einer überraschend hohen Menge an ungebundenem Spike-Protein in voller Länge, das bis zu drei Wochen nach der Impfung nachweisbar blieb«

"Circulating spike pro­te­in may con­tri­bu­te to myo­car­di­tis after COVID-19 vac­ci­na­ti­on", so lau­tet die Überschrift zu einem "Research Highlight" auf natu​re​.com am 8.2.23. Es heißt dort – und eine wei­te­re Verschwörungstheorie wird wahr –:

»Die rasche Entwicklung und Notfallzulassung von mRNA-basier­ten Impfstoffen hat sich als ent­schei­dend für die Verringerung der Krankheitsschwere und der Sterblichkeit bei SARS-CoV-2-Infektionen erwie­sen. Die Impfstoffe bestehen aus lipo­so­mal geschütz­ten mRNA-Transkripten, die für das SARS-Cov-2-Spike-Protein kodie­ren – das Protein, das den Eintritt des Virus in die Wirtszellen über den Rezeptor ACE2 (Angiotensin-con­ver­ting enzy­me 2) ver­mit­telt. In sel­te­nen Fällen (etwa 2 von 100.000) ent­wickeln Menschen nach der Impfung eine Myokarditis; die Häufigkeit ist bei jun­gen männ­li­chen Patienten rela­tiv hoch. „»Vorhandensein einer über­ra­schend hohen Menge an unge­bun­de­nem Spike-Protein in vol­ler Länge, das bis zu drei Wochen nach der Impfung nach­weis­bar blieb«“ weiterlesen

»Was Schwachsinn gewesen ist, wenn ich so frei sprechen darf«

O‑Ton Lauterbach (s. Keine Lanze mehr für Lauterbach), womit er nicht dies meint. Das war für ihn im Oktober 2021 "Stand der Wissenschaft", ver­kör­pert durch Christian Drosten und Christian Drosten:

n‑tv.de (28.10.21)

Welche Medien haben das damals in Frage gestellt oder gar einen "Faktencheck" durchgeführt?

»"Klar ist aber, dass die mei­sten Ungeimpften von heu­te bis dahin ent­we­der geimpft, gene­sen oder lei­der ver­stor­ben sind, denn das Infektionsgeschehen mit schwe­ren Verläufen betrifft vor allem Impfverweigerer", sag­te der SPD-Politiker.«

Ohne Maßnahmen wäre eine Million Menschen gestorben

Das Bundesgesundheits­ministerium kann diese Behauptung des Ministers bei Markus Lanz am 9.2.23 (zdf.de) nicht bestätigen.

Seine Parlamentarische Staatssekretärin hatte das bereits am 4.1.23 klargestellt:

Dieses Schreiben zu einer gleichlautenden Äußerung von Christian Drosten veröffentlichte Benjamin Stibi auf twitter.com am 10.2.23: „Ohne Maßnahmen wäre eine Million Menschen gestorben“ weiterlesen

Lokales corodok-Treffen in Leipzig Sonntag, 26.2.23

Es fin­det statt ab 14 Uhr im Restaurant Pizzeria Gwuni Mopera, Sternwartenstraße 4–6, Tram Haltestelle Wilhelm Leuschner Platz. Man muss am Haus durch die Toreinfahrt durch und im Innenhof geht es lin­ker­hand ein paar Stufen über die Außentreppe rauf. Wir wer­den dort bis 17/18 Uhr sit­zen können.

Über das hof­fent­lich etwas grö­ße­re Abschlußtreffen von coro­dok am 1.4. in Berlin fol­gen Infos (ist auch wetterabhängig).

Update: Ein Leser bie­tet eine Mitfahrgelegenheit aus Bayern (82538) für den Samstag an. Bei Interesse stel­le ich ger­ne den Kontakt her über info@​corodok.​de.

250 Millionen Dollar frisches Kapital für »COVID-19-Impfstoff der zweiten Generation«

»Frisches Kapital für CureVac
Der Tübinger Impfstoff-Entwickler CureVac hat 250 Millionen Dollar fri­sches Kapital ein­ge­sam­melt. Die Investmentbanken Goldman Sachs, Jefferies und SVB Securities brach­ten 27 Millionen Stammaktien für je 9,25 Dollar bei Investoren unter, wie das Unternehmen am Abend mit­teil­te. CureVac hat­te die Entwicklung sei­nes Corona-Impfstoffs gestoppt, nach­dem das Vakzin nicht so gut wirk­te wie erhofft. Für einen COVID-19-Impfstoff der zwei­ten Generation und ein Grippe-Vakzin auf mRNA-Basis hat­te das Biotech-Unternehmen zuletzt aber ermu­ti­gen­de Studienergebnisse vor­ge­legt.«
swr​.de (11.2.23)

"Die Impfung gegen das Coronavirus sei erst der Anfang", zitier­te die "FAZ" im Mai 2021 den Curevac-Chef: „250 Millionen Dollar fri­sches Kapital für »COVID-19-Impfstoff der zwei­ten Generation«“ weiterlesen

Wieler hat den Laden nicht mehr im Griff. Nur ein Viertel der "Fälle" symptomatisch

Nur noch bis Ende März ist Lothar Wieler im Amt, und schon machen sol­che schwurb­le­ri­schen Schlagzeilen die Runde: "RKI zu Omikron-Varianten: Corona-Symptome schwe­rer von Grippe zu unter­schei­den". So oder ähn­lich wie hier auf stutt​gar​ter​-zei​tung​.de titeln am 11.2.23 vie­le Medien. Sie beru­fen sich auf dpa und die Agentur wie­der­um auf einen Artikel auf aerz​te​blatt​.de vom 10.2. Hier end­lich wird die Kurzmitteilung nicht des RKI, aber doch von sechs MitarbeiterInnen der dor­ti­gen Abteilung für Infektionsepidemiologie vor­ge­stellt. Sie trägt den Titel "Änderung des COVID-Symptomprofils wäh­rend der Coronapandemie". Interessant dar­an sind weni­ger die bana­len Erkenntnisse: „Wieler hat den Laden nicht mehr im Griff. Nur ein Viertel der "Fälle" sym­pto­ma­tisch“ weiterlesen