Das Empire schlägt zurück

Am 14. April fand in Oxford der „Rhodes Policy Summit 2023“ statt, der unter dem Motto stand, ein „posi­ti­ves Erbe aus der Pandemie“ kre­ieren und „den Kreislauf von Panik bis Vernachlässigung mit einem ‚Always On‘-Ansatz“ durch­bre­chen zu wollen.

Er fand in histo­ri­scher Umgebung, um nicht zu sagen in impe­ria­lem Glanz statt: im Rhodes House des Rhodes Trust an der Univeristät Oxford. Zu des­sen aktu­el­len Treuhändern gehö­ren u.a. der Vizepräsident von Apple, eine Gilead-Forscherin sowie jemand von McKinsey mit glo­ba­ler Aufgabe und frü­her war Nicholas Oppenheimer aus der Familendynastie, die De Beers von Rhodes über­nom­men hat­te, auch mit dabei. „Das Empire schlägt zurück“ weiterlesen

Der „Impfgedanke“ im „Bauch der Bestie“

Der „staat­lich geprüf­te Anästhesist, Elektroingenieur, Autor und Möchtegern-Standup-Comedian“ Madhava Setty hat am „23. World Vaccine Congress in Washington, D.C. teil­ge­nom­men – der sich selbst als ‚das wich­tig­ste Impfstoffereignis des Jahres‘ bezeich­net“. Sein Bericht „Aus dem Bauch der Bestie…“ beschreibt sehr gut, wie die Anhänger des „Impfgedankens“ sich selbst, ihre Arbeit und ihre Kritiker sehen. „Der „Impfgedanke“ im „Bauch der Bestie““ weiterlesen

Das Fehlerprotokoll

Im Jahr 2003 ent­stand im Hamburger „Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin“ (BNI) der PCR-Test auf das Virus SARS-CoV, das das Schwere aku­te respi­ra­to­ri­sche Syndrom SARS ver­ur­sa­chen soll. Entwickelt wur­de er damals von Christian Drosten und sei­nem Kollegen Stephan Günther, auch Olfert Landt war mit TIB Molbiol schon dabei. [1] Seitdem haben Drosten und Landt diver­se PCR-Protokolle bzw. ‑Kits gelie­fert ein­schließ­lich der Zutaten für den aktu­el­len „Drosten-Test“ schlecht­hin. Dieses PCR-Protokoll wur­de am 13./14. Januar 2020 von der WHO ver­öf­fent­licht und die Publikation in einer Fachzeitschrift erfolg­te wenig spä­ter: „Corman VM, Landt O, Kaiser M, et al. Detection of 2019 novel coro­na­vi­rus (2019 nCoV) by real time RT PCR. Euro Surveill 2020; 25: 2000045“.

Erschienen ist die Arbeit am 23. Januar 2020 in Eurosurveillance [2], nach­dem sie am 21. ein­ge­reicht und am Folgetag ange­nom­men wor­den war – ein abso­lu­ter Rekord für einen als „Research“ dekla­rier­ten Artikel [3]. Für die Autoren war es wich­tig, in die­ser und nicht erst eine Woche spä­ter in der näch­sten Ausgabe des Journals zu erschei­nen und den Wettlauf um die Erstpublikation als Voraussetzung für vie­le Zitationen zu gewin­nen, die wie­der­um in der aka­de­mi­schen Welt mit­be­stim­mend für Sein und Nichtsein sind. Inzwischen ist die statt­li­che Anzahl von über 7000 Zitationen zusam­men­ge­kom­men [4] – aller­dings haben dazu auch Kritiker des PCR-Protokolls bei­getra­gen wie die Autoren des „Corman-Drosten Review Reports“ [5], die auf­grund schwe­rer Mängel von Eurosurveillance gefor­dert hat­ten, den Artikel von Corman et al. zurück­zu­zie­hen. Hier geht es um die Frage, ob das PCR-Protokoll für SARS-CoV‑1 von 2003 schon die glei­chen Fehler auf­wies wie sein aktu­el­ler Nachfolger für SARS-CoV‑2. Als Richtschnur dient dazu die Fehleranalyse des „Corman-Drosten Review Reports“.

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„Hinter jeder Maske ist immer ein lebendes Gesicht“ (WB Yeats)

Ein leich­tes Rauschen ging durch den Online-Blätterwald, Anlass war eine bri­ti­sche Studie zum Thema Masken im Krankenhaus in der Omicron-Zeit, die dem­nächst auf einer Konferenz vor­ge­stellt wer­den soll. Die BZ mel­de­te Britische Corona-Studie / Das haben Masken in Krankenhäusern wirk­lich gebracht und t‑online schrieb über Erstaunliche Ergebnisse / Neue Corona-Studie: Was Masken wirk­lich brach­ten (mit mehr­fach abge­än­der­ter Schlagzeile, begin­nend mit „Masken im Krankenhaus / Neue Corona-Studie stellt Nutzen in Frage“ und endend (?) mit „Erstaunliche Ergebnisse / Neue Corona-Studie: Was OP-Masken wirk­lich brach­ten“). Gerade war der Cochrane-Schock über­wun­den und nun müs­sen die Freunde der Masken sich wie­der zu deren Verteidigung bereit hal­ten und um jedes Zipfelchen an Nutzen kämp­fen, wäh­rend gleich­zei­tig der Mantel des Schweigens über kör­per­li­che und see­li­sche Schäden gedeckt wird. „„Hinter jeder Maske ist immer ein leben­des Gesicht“ (WB Yeats)“ weiterlesen

Kommunikation in der Krise

Am 28. März 2020 erschien ein Interview mit dem "Krisennavigator" Frank Roselieb, das mir damals auf­grund sei­ner Unverfrorenheit gehol­fen hat, die Situation bes­ser zu ver­ste­hen und das viel­leicht als histo­ri­sches Dokument in Erinnerung blei­ben soll­te. Dies ist ein Zitat daraus:

„Gleichwohl soll­te man das schritt­wei­se Hochfahren der Kommunikation – erst die Gesundheitsminister, dann die Ministerpräsidenten, anschlie­ßend die Bundeskanzlerin und schließ­lich der Bundespräsident – nicht falsch inter­pre­tie­ren. Pandemien sind schlei­chen­de Krisen, die sich über einen sehr lan­gen Zeitraum ent­wickeln. Daher muss man auch bei den ‚Sendern‘ der Krisen- und Katastrophenkommunikation haus­hal­ten und kann nicht sofort die gan­ze Munition ver­schie­ßen. Auch aus die­ser Perspektive wird die Bundeskanzlerin immer erst in einer spä­te­ren Krisenphase ein­ge­setzt, wenn es gar nicht anders geht.“ „Kommunikation in der Krise“ weiterlesen