»Was nutzt mir der beste Impfstoff, wenn die Bevölkerung ihn nicht akzeptiert?«

Es ist zur Zeit noch üblich, zu Jahrestagen den­je­ni­gen das laut­star­ke Wort zu ertei­len, die für eine geschei­ter­te Politik ver­ant­wort­lich sind. Für rp​-online​.de ist das zu Corona am 27.2.23 Melanie Brinkmann, die "einer brei­ten Öffentlichkeit wie­der­holt die Gefahren und die Heimtücke die­ser Infektionskrankheit erklärt hat". Nach der infan­ti­li­sie­ren­den Sprache ("der klei­ne Piks") kommt nun die Personalisierung des Virus als hin­ter­li­sti­ger Verbrecher. Weil wir inzwi­schen so arg­los sind, hat­te das kri­mi­nel­le Virus um Karneval her­um leich­tes Spiel:

»… Wir wis­sen ja, dass sich Sars-Cov‑2 über die Luft ver­brei­ten kann, und wenn in Innenräumen kräf­tig gefei­ert wird, hat das Virus leich­tes Spiel. Es wird nicht nur zu einem Anstieg von Infektionen kom­men, wir wer­den auch ver­mehrt Hospitalisierungen sehen, denn nicht jeder ist opti­mal geschützt. Aber wer drei­mal geimpft ist, idea­ler­wei­se auch schon ein­mal mit dem auf Omikron ange­pass­ten Impfstoff, hat ein gerin­ges Risiko für einen schwe­ren Verlauf… „»Was nutzt mir der beste Impfstoff, wenn die Bevölkerung ihn nicht akzep­tiert?«“ weiterlesen

»Corona-Leugner und radikale Gegner der Corona-Politik von Bund und Ländern wollen, dass die „Sachen“ auf den Tisch kommen«

Neben die­sem inno­va­ti­ven Bild aus dem Virengarten ist am 27.2.23 auf zei​tung​.faz​.net ein Gastbeitrag einer Professorin für Praktische Philosophie, eines Professors für Wirtschaftsethik und eines Professors für Systematische Theologie (Ethik) zu lesen. Sie sind schon qua Beruf eher geeig­net als die in der Überschrift Genannten, einen sach­li­chen Rückblick auf die Corona-Politik zu wer­fen… „»Corona-Leugner und radi­ka­le Gegner der Corona-Politik von Bund und Ländern wol­len, dass die „Sachen“ auf den Tisch kom­men«“ weiterlesen

Umfragen und das wirkliche Leben

Wieder ein­mal haut dpa, dies­mal in eige­ner Sache, eine Nachricht raus, und unbe­se­hen wird sie über­all ver­brei­tet. Man fragt sich: Wo leben die eigentlich?

»Prävention
Umfrage: Vielfach Bereitschaft zu frei­wil­li­gem Corona-Schutz
Berlin.
Das bal­di­ge Ende der staat­li­chen Corona-Vorgaben trifft laut einer Umfrage mehr­heit­lich auf Zustimmung – frei­wil­lig wol­len nach eige­nen Angaben aber vie­le wei­ter auf bestimm­ten Schutz achten…

Bei einem posi­ti­ven Corona-Test auf jeden Fall frei­wil­lig selbst iso­lie­ren wür­den sich nach eige­nen Angaben 51 Prozent – wahr­schein­lich 27 Prozent… Als Situationen und Orte, wo man wei­ter frei­wil­lig Maske tra­gen wür­de oder es schon macht, wur­den Arztpraxen mit 55 Prozent am häu­fig­sten genannt. Es folg­ten Busse und Bahnen im Nahverkehr (30 Prozent), län­ge­re Fernreisen in Flugzeugen, Zügen und Bussen (24 Prozent) und Geschäfte (16 Prozent). ..«
aerz​te​zei​tung​.de (26.2.23)
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»Krankenkassen bieten ihren Mitgliedern und Kunden alles an, was der Markt hergibt und was nicht explizit verboten ist«

Das sagt in einem recht resi­gnie­ren­den Interview auf tages​spie​gel​.de der schei­den­de Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Am 18.2.23 ist dort hin­ter der Bezahlschranke zu lesen:

»Nach mehr als zwölf Jahren an der Spitze des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ver­ab­schie­det sich Jürgen Windeler in den Ruhestand. Im Interview spricht er über Hokuspokus-Diskussionen und Dominanz von Geschäftsinteressen im Gesundheitswesen. Seine nüch­ter­ne Bilanz: In der Wahrnehmung der poli­ti­schen Berliner Szene spie­le das IQWiG der­zeit kei­ne her­aus­ra­gen­de Rolle mehr… „»Krankenkassen bie­ten ihren Mitgliedern und Kunden alles an, was der Markt her­gibt und was nicht expli­zit ver­bo­ten ist«“ weiterlesen

Das war Leipzig. Demnächst etwas größer in Berlin?

Ich habe ja was gegen Personenkult. Trotzdem hier der Kurzbericht von @Bea, die das Leipziger coro­dok-Treffen orga­ni­siert hat­te (vie­len Dank dafür!):

»Am Sonntag nutz­ten wir den Besuch von Artur und Sabine in der sehr ver­reg­ne­ten Stadt Leipzig (hier reg­net es eigent­lich ja nie und wenn doch, dann nicht dol­le…), ein klei­nes Corodok Treffen in der Provinz abzuhalten.

Der reser­vier­te Tisch reich­te nicht aus, so dass wir eine lan­ge Tafel zusam­men­bau­ten und uns einen Nachmittag lang aus­tau­schen konn­ten. „Das war Leipzig. Demnächst etwas grö­ßer in Berlin?“ weiterlesen

Lügen bis zum Schluß

»Alle bestehen­den Corona-Schutzmaßnahmen enden zum 1. März

Wie bereits vom Bund ange­kün­digt wer­den auch in Baden-Württemberg schon zum 1. März vor­zei­tig alle Corona-Schutzmaßnahmen enden…

Für Besucher der [Gesundheits- und Pflege-]Einrichtungen gilt die Pflicht aller­dings noch bis zum 7. April…

Die Landesregierung habe seit dem 16. März 2020 ins­ge­samt 70 Corona-Verordnungen erlas­sen. Zähle man die Fachverordnungen der Ministerien dazu, waren es dem­nach deut­lich mehr als 300.«

Im Vergleich zu den zahl­lo­sen vor­an­ge­gan­ge­nen ist das eine ver­gleichs­wei­se harm­lo­se Lüge, die dpa am 23.2.23 ver­brei­tet und die über­all nach­ge­druckt wird.

»Wir werden als Koalition an dem gemessen, was in Wahlkämpfen gesagt worden ist. Das ist unfair.«

Man muß ehr­lich blei­ben. Karl Lauterbach hat nicht gesagt, es wer­de kei­ne 2.000 Euro Selbstbeteiligung bei der gesetz­li­chen Krankenversicherung geben. Er hat nur ver­mu­tet, ein sol­cher "Vorschlag wird nicht kom­men". Was soll er machen, wenn er doch daher kommt? (Es gibt ja übri­gens schon meh­re­re.) Zur Erinnerung:

focus​.de (26.9.13)

»„Merkelsteuer, das wird teu­er.“ So trom­mel­ten die Sozialdemokraten im Wahlkampf 2005. Denn CDU-Chefin Merkel kün­dig­te eine Mehrwertsteuererhöhung um zwei Prozentpunkte an. Die SPD ver­sprach: So etwas gibt es mit uns nicht.

Dann gin­gen Union und SPD eine Koalition ein – und sie­he da, die Mehrwertsteuer wur­de um drei Prozentpunkte erhöht, sie stieg von 16 auf 19 Prozent. „»Wir wer­den als Koalition an dem gemes­sen, was in Wahlkämpfen gesagt wor­den ist. Das ist unfair.«“ weiterlesen