Seine Klinik in Eschweiler wäre fast abgesoffen in den letzten Tagen. Nun macht sich Prof. Uwe Janssens Sorgen um die "Impfungen" und droht am 21.7. auf n‑tv.de:
»"Können öffnen, wenn wir alle geimpft haben"
Die Klinik des früheren DIVI-Chefs Uwe Janssens liegt mitten in den überfluteten Gebieten östlich von Aachen. Glücklicherweise sind sie dort aber mit einem blauen Auge davongekommen, wie Janssens berichtet. Und er erläutert im Gespräch mit ntv.de, warum er von einer Impfpflicht wenig hält und die Zeit für eine Rückkehr zur alten Normalität noch nicht gekommen ist.
… Es ist wichtig, dass wir jetzt weiter impfen. Das Hochwasser ist ein herber Schlag für die Impfkampagne in den betroffenen Regionen, das muss man ganz klar sagen. Aber sie ist sehr wichtig für den Herbst und für die Beherrschung der Delta-Variante. Und leider muss man sagen, dass wir viele Praxen hier in der Umgebung haben, die jetzt nicht mehr betriebsfähig sind. Die haben zuvor am Impfprogramm teilgenommen. Also gehen nun mobile Impfteams los und versuchen, die Menschen zu erreichen.
Mit Erfolg?
Nun, die Bürgerinnen und Bürger sind natürlich im Moment oft mit anderen Dingen beschäftigt. Oder anders formuliert: Die Menschen haben jetzt wirklich andere Sorgen. Aber wir müssen mit der Impfung weiterkommen…
Menschen, die skeptisch sind, Angst haben, die kann man nicht mit Zwangsmaßnahmen bekehren. Wir müssen vielmehr weiter versuchen, diese Menschen zu überzeugen. Und das werden wir nicht mit Geboten und Verboten.
Vielleicht mit Anreizen?
Ich denke, es wäre eine gute Idee, die Freitestung, also die Corona-Tests, die ja im Augenblick kostenlos sind, diese zum Beispiel kostenpflichtig zu machen. Damit kann man vielleicht einen indirekten Anreiz schaffen, damit sich bisher Impfunwillige impfen lassen…
Wir wissen aus verschiedenen Modellierungen und Berechnungen, unter anderem auch vom Robert-Koch-Institut, was es bedeutet, wenn wir es nicht schaffen, mehr als 85 Prozent der über 59-Jährigen zu impfen.
Nämlich?
Das würde bedeuten, dass wir im Herbst mit der Delta-Variante wieder ähnliche Zustände in der Intensivmedizin haben, wie wir sie auch schon Anfang des Jahres hatten.
Was bedeutet das in Zahlen?
Man rechnet mit bis zu 6000 Intensivpatienten, wenn es uns nicht gelingt, die Impfquote in der Gesamtbevölkerung von 65 Prozent auf 85 Prozent zu steigern. Bei den über 60-Jährigen müsste die Quote über 90 Prozent liegen.
Die Rückkehr zur alten Normalität ist also zu früh?
Das Signal von Politikern, alles wieder zu öffnen und den Leuten das Gefühl zu geben, es sei alles wieder gut, das ist ein Schritt zu schnell. Man hätte sagen müssen: "Wir können öffnen, wenn wir alle geimpft haben."«
"Man" rechnet also. Blöd ist, daß die Menschen inzwischen Erfahrungen haben mit derartigen Modellrechnungen.
Das Zahlentalent
Vor 10 Tagen hat der selbe Mann noch gewußt (s. Auf Intensivstationen "keine relevanten Zuwachsraten mehr". Das Problem der Langlieger):
»Zuletzt war die Belegung der Krankenhäuser und insbesondere der Intensivbetten mit Corona-Patienten wegen der sinkenden Inzidenz stark gesunken. Es mussten nur noch 436 Menschen intensiv wegen Covid-19 behandelt werden, es handelt sich dabei nach Aussage des Intensivmediziners Uwe Janssens im Wesentlichen um sogenannte "Langlieger". Es gebe "keine relevanten Zuwachsraten mehr", sagte er ntv.«
Das war drei Tage, nachdem er, ebenfalls via n‑tv erzählt hatte: "Vor allem im Herbst könnten so wieder mehr Covid-19-Patienten in die Krankhäuser kommen." (Aktuelles aus den Tollhäusern (7.7. – Mittagsversion)
Am 9. April hatte er verkündet, "Deutschland stehe kurz davor, sein Gesundheitssystem zu überlasten". "Bis zu 750 Intensivpatienten mehr in wenigen Wochen"kündigte er an. (aerztezeitung.de) Am gleichen Tag wurde er in der "Berliner Zeitung" zitiert: "Wir können heute voraussagen, dass wir in zehn bis 14 Tagen bis zu 370 neue Covid-19-Patienten haben werden, die intensivmedizinisch betreut werden müssen."
Tatsächlich stieg die Zahl für zweieinhalb Wochen um 500, um dann im Sturzflug zu sinken. (intensivregister.de) Janssens versteht offensichtlich etwas von Zahlen, schließlich war bis zum Jahreswechsel Chef des eingetragenen Vereins DIVI…
Schon lange Scharfmacher
»Wie Lauterbach will auch Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) den früheren Grenzwert von 50 Neuinfizierten pro 100.000 Menschen auf 25 drücken, bevor Lockerungen möglich seien.«
Das war im Januar (s. Wollt Ihr den totalen Lockdown?).
Im November 2020 stellte er die Weichen für den Betrug mit den Intensivbetten. Unter dem Titel "DIVI fordert Notfallmodus für Kliniken in Ballungsgebieten" war auf biermann-medizin.de zu lesen:
»Die Intensivmediziner [erwarten] erst in den nächsten vier bis sechs Wochen den Höhepunkt der Patientenzahlen auf den Intensivstationen. Die Forderung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist deshalb unmissverständlich: „Die Krankenhäuser mit einem hohen Aufkommen an COVID-19-Patienten müssen jetzt, umgehend, aus dem Regelbetrieb herausgenommen und auf Notbetrieb umgestellt werden!“ mahnt DIVI-Präsident Prof. Uwe Janssens (Foto), stellvertretend für Ärzte und Pfleger auf den Intensivstationen. „Die Politik darf jetzt nicht länger auf Zeit spielen!“…
DIVI-Präsident Janssens verfolgt die Situation mit großer Sorge. „Wir sind noch lange nicht überfordert. Wir bekommen die Situation in den Griff, wenn uns die Politik jetzt endlich den Rücken stärkt!“, weiß er. Deshalb: Krankenhäuser aus dem Regelbetrieb herausnehmen wo es erforderlich ist, elektive Operationen sowie Eingriffe verschieben und den Krankenhäusern für diesen Aufwand finanzielle Kompensation unbürokratisch und schnell zusichern. „Am besten noch heute!“, so Janssens.«
In der Tat war am 3. Januar mit 5.745 "Covid-PatientInnen" auf den Intensivstationen der angekündigte Höhepunkt erreicht. Das machte lediglich ein gutes Viertel der belegten Intensivbetten aus. Es standen zu diesem Zeitpunkt mehr als 3.000 freie Beatmungsbetten zur Verfügung (s. intensivregister.de).
freitesten. was bedeutet das? der test befreit mich, ich darf mich frei bewegen. menschen berühren. sprechen.
Das Wort "Freitesten" ist eine verbale Umschreibung des Begriffes / der Handlung: "Der Mensch ist erst in die Freiheit zu entlassen, wenn sie / er über sich die von "uns" (uns = zum Beispiel der DIVI-Vorsitzende und zugleich Klinik-Inhaber Janssen) erkorenen sinnlosen, uns aber Geld bringenden Maßnahmen unterworfen hat."
Dies ist das, was von Dr. med. Wolfgang Wodarg mit Schutzgeld-Erpressung bezeichnet wurde. Richtig wurde von Dr. med. Wolfgang Wodarg hierbei darauf verwiesen, dass dies Praktiken sind, die von der Mafia in Italien angewendet werden.
Anmerkung AA: Leider mußte ich hier eine Formulierung streichen, weil ich keine Beleidigungsklagen riskieren werde. Ich bitte alle, diesbezüglich aufmerksamer zu sein.
"US-Ärztin: «Bevor sie beatmet werden, betteln sie um die Impfung» …"
https://www.blick.ch/ausland/us-aerztin-ueber-ungeimpfte-covid-patienten-bevor-sie-beatmet-werden-betteln-sie-um-die-impfung-id16694699.html
Na, dann guck ich doch noch mal auf die "Voraussagen" (vom 9.4.) und starte (wegen der Zeitverzögerung durch die Veröffentlichung) am 8.4. :
da waren's 4461.
"Bis zu 750 Intensivpatienten mehr in wenigen Wochen"?
("wenig" ist schwammig genug – stimmt also bis 10 fast immer)
"Wir können heute voraussagen, dass wir in zehn bis 14 Tagen bis zu 370 neue Covid-19-Patienten haben werden, die intensivmedizinisch betreut werden müssen."?
(Mal abgesehen, dass Voraussagen über Zahlen eher stimmen, wenn ich darüber eine gewisse Kontrolle habe …).
Also gucken wir doch mal auf die Zeitreihe der DIVI-Daten:
nach 10 Tagen (18.4.): 4818 (+357)
und nach 14 Tagen (22.4.): 5034 (+573)
Boah! Es wurde also alles noch viiiel schneller und viiiel schlimmer?
Was ein Glück, dass die "Bundesnotbremse" bereits am 23.4. in Kraft trat!
https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/bundesweite-notbremse-1888982
und bereits nach 3 Tagen war die "Welle" "gebrochen"! ("Peak" am 26.4.: 5106 und schwupp ging's runter im "Janssen-Tempo": die 750 "in wenigen Wochen" waren bereits am 12.5. erreicht).
Dass es tatsächlich Leute gibt, die "schwurbeln", dass dies auf die "Bundesnotbremse" zurückzuführen sei, oder gar, dass man noch mehr "Menschenleben hätte retten können", wenn man sie noch früher gezogen hätte macht mich fassungslos.
Behauptungen von (nicht nur) Spahn, wie: "das Reduzieren von Kontakten und damit von Infektionen“ sei ein "bewährtes, erprobtes und wirksames Mittel" halten sich trotzdem hartnäckig.
(seltsamerweise gab es bis 2019 für derartige "Mittel" bei WHO, RKI et al maximal "low evidence" – danach schossen die "Studien" nur so aus dem Humus).
Apropos "Auslastung der Intensivstationen" – laut Spahn der "härtesten Währung in dieser Pandemie“:
kein Wunder, dass die "Zahlen" jetzt stagnieren müssen – war ja letztes Jahr (wenn auch ca. 4 Wochen früher und um ca. 100 Patienten geringer) genauso.
Auf die Idee, dass dies ("nur" mit "Alltagsmasken" ab Anfang Mai und ohne "Impfstoff") unter völlig anderen Voraussetzungen passierte dürfen die "SaisonalitätsleugnerInnen" natürlich nicht kommen.
Man könnte ja schließlich mutmaßen, dass "AHA + Impfen" kontraproduktiv ist.
Mal eine rechtliche Frage: Darf man seine Quarantäne verlassen, wenn von draußen das Flutwasser hereinströmt? Was, wenn das Ordnungsamt am durch Flut verwüsteten und leer stehenden Haus eines Quarantanamo-Häftlings zur Kontrolle klingelt?
Wenn der Fluchtweg nicht gerade so aussieht…
https://t.me/rtintl/8604
Eine interessante Frage, die dem Klabauterbach gestellt werden könnte. Auf Klabauterbachs Antwort bin ich sehr gespannt.
Keine Sorge wegen der UngeimpftInnen im Ahrtaal. Der SWR frohlockt, daß das mobile Impfteam in Ahrweiler gut angenommen wird.
Wieviele von den TotInnen werden jetzt eigentlich als Corona-Tote deklariert werden?
Ich frag ja nur… weil, vielleicht war der eine oder andere ja so sehr durch das pöse, pöse Virus geschwächt, daß er nicht mehr richtig schwimmen konnte… aber wäre er geimpft gewesen… wer weiß!
/Sarkasmus off
"… Keine Sorge wegen der UngeimpftInnen im Ahrtaal. Der SWR frohlockt, daß das mobile Impfteam in Ahrweiler gut angenommen wird. …"
Die in Ahrweiler haben offensichtlich noch nicht genug Wasser in den Straßen von Ahrweiler gehabt.
Die "Impf"sorgen der Ahrweiler/innen möcht' ich (nicht) haben. Luxus-Denken der "impf"freudigen Ahrweiler/innen.
Lauterbach und Janssens, Brüder im Geiste.