Fragen, Spekulationen, keine Antworten

Stefan Huth, Chefredakteur der jun­gen Welt, ver­sucht heu­te auf einer Doppelseite der Zeitung eine poli­ti­sche Einordnung der Corona-Debatte.

"Die durch das neu­ar­ti­ge Virus SARS-CoV‑2 ­dyna­mi­sier­te welt­wei­te Entwicklung ist im Begriff, eine histo­ri­sche Zeitenwende ein­zu­lei­ten. Es spricht vie­les dafür, dass die Volksrepublik China gestärkt aus der Coronakrise her­vor­ge­hen wird und bereits deut­lich frü­her als erwar­tet die Vereinigten Staaten von Platz eins der öko­no­mi­schen Weltspitze ver­drän­gen könn­te. Bei Strafe ihrer eige­nen Schwächung wer­den die Staaten der EU ihre trans­at­lan­ti­schen Bindungen lockern und sich künf­tig stär­ker gen Osten ori­en­tie­ren müssen…
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Noch Fragen?

Bei tages​schau​.de konn­te man gestern lesen: (Den Link gibt es heu­te, 15.6., nicht mehr.)

"Gute Aussichten für Pharma-Aktien – noch bis Juli?

Pharma- und Biotech-Papiere gel­ten als Gewinner der Corona-Krise. Hinzu könn­te ein sai­so­na­ler Faktor kom­men: Von Mai bis Mitte Juli ist die Chance für Kursgewinne in die­sen Branchen sehr groß. In die­sem Jahr könn­te das Muster beson­ders gut passen.

Dass Pharma- und Biotech-Aktien ins­ge­samt von der Corona-Krise pro­fi­tie­ren, ist all­ge­mei­ne Ansicht: Nicht nur, dass dut­zen­de Unternehmen auf der Jagd nach einem Impfstoff sind und natür­lich auch Medikamente gegen das Virus ent­wickeln und ver­kau­fen wol­len. Das momen­tan gestie­ge­ne Bewusstsein für die eige­ne Verletzlichkeit lässt die Gesundheit für vie­le in den Vordergrund rücken. „Noch Fragen?“ weiterlesen

USA: 1,4 Millionen Jobs im Gesundheitssystem abgebaut

Eine inzwi­schen ver­schwun­de­ne Nachricht mel­de­te tages​schau​.de gestern um 7:05 Uhr:

"Laut Medienberichten wur­den im US-Gesundheitssystem 1,4 Millionen Jobs abge­baut. Hunderttausende Pfleger wur­den ent­las­sen, weil Krankenhäuser wegen Corona nicht unbe­dingt nöti­ge Operationen auf­schie­ben muß­ten und dadurch Verlust machten."

Eine Suche auf tages​schau​.de nach dem Begriff "Jobs im Gesundheitssystem abge­baut" ergibt das obi­ge Bild. Auch bei Google ist die Information nicht zu fin­den. „USA: 1,4 Millionen Jobs im Gesundheitssystem abge­baut“ weiterlesen

Eine Nachricht als solche

Man kann als Zeitung eine Nachricht so brin­gen und lügt damit nicht:

"Am 24. April rief die Weltgesundheitsorganisation gemein­sam mit der »Bill & Melinda Gates Foundation« und ande­ren Organisation [so im Original] zu einem gemein­sa­men Handeln in Sachen Corona auf. Daraufhin kam es zu einer Konferenz, an der EU-Repräsentanten, Emissäre Deutschlands, Frankreichs, Japans, Saudi-Arabiens und wei­te­rer Länder teil­nah­men, die USA und Russland waren aller­dings nicht ver­tre­ten. Gemeinsam sam­mel­te man 7,4 Milliarden Euro für die Impfstofforschung und ‑dis­tri­bu­ti­on ein." Link

Hat die Zeitung auf­merk­sa­me LeserInnen, dann kann man auf einen Leserbrief hof­fen, in dem unab­ding­ba­re Fragen gestellt wer­den: „Eine Nachricht als sol­che“ weiterlesen

Bill Gates Verschwörer?

Der meist­ge­lieb­te Vorwurf der media­len Querfront an die gegen Grundrechtseinschränkungen Demonstrierenden ist der, sie phan­ta­sier­ten einen Weltherrschaftsplan von Bill Gates herbei.

Sie soll­ten sich viel­leicht dar­an erin­nern, was 2017 Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung ("Die grü­ne poli­ti­sche Stiftung") zum Thema schrieb:

"Milliardäre bestim­men glo­ba­le Agenda

Bill Gates ist der reich­ste Mensch der Welt. Sein Vermögen wird auf 88,5 Milliarden Dollar geschätzt. Und er ist wohl auch der groß­zü­gig­ste. Seine Frau und er haben über die Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) bereits vie­le Milliarden ihres Vermögens für den soge­nann­ten guten Zweck gespendet…

Das klingt wun­der­bar und viel­ver­spre­chend: „Bill Gates Verschwörer?“ weiterlesen

Protest ohne Nazis

Am 12.5. führ­ten die NaturFreunde Berlin eine Aktion durch, zu der sie erklärten:

"Mit zwölf lee­ren Kinderwagen und vie­len Schildern haben die NaturFreunde heu­te deut­lich gemacht, dass es in Deutschland genug Möglichkeiten gibt, sofort Familien und Kinder aus den grie­chi­schen Lagern auf­zu­neh­men. Die zwölf Kinderwagen ste­hen sym­bo­lisch für die zwölf Bezirke in Berlin.

Bei einer Protestaktion vor dem Kanzleramt for­der­ten die Anwesenden eine sofor­ti­ge Evakuierung der Lager auf den grie­chi­schen Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos. In den grie­chi­schen Flüchtlingslagern sit­zen mehr als 42.000 Menschen unter men­schen­un­wür­di­gen Bedingungen in völ­lig über­füll­ten Lagern hin­ter Stacheldrahtzaun fest." Link

Linke kritisieren Demos bis zur Selbstverleugnung

Beides ist rich­tig: Es gibt zur Zeit eine besorg­nis­er­re­gen­de Einschränkung von Grundrechten, die zuneh­mend auch Verfassungsrechtler kri­ti­sie­ren. Und es gibt Straßenproteste, in die sich Rechtsradikale mit unter­schied­li­chem Erfolg einklinken.

Gibt es Angebote der orga­ni­sier­ten Linken, gegen Ersteres anzu­ge­hen? Leider kaum. Statt des­sen fin­den wir in sel­te­ner Übereinstimmung mit Regierung, Medien und "Extermismus-Forschern" eine pau­scha­le Verunglimpfung der Proteste. Wieder ein­mal ganz weit vor­ne dabei die jun­ge Welt, heu­te in Form eines Interviews mit einem lin­ken Aktivisten. Wir lesen dort:

"Auch Menschen, die sich selbst als Linke ver­or­ten, [sind] nicht gefeit vor Ansichten wie der Leugnung der Existenz des Virus bis hin zu kru­den Wahnvorstellungen über des­sen Erfindung in Laboren – wahl­wei­se in China oder Israel." „Linke kri­ti­sie­ren Demos bis zur Selbstverleugnung“ weiterlesen

Drosten fordert noch mehr Zensur

Daß Google tat­säch­li­che oder ver­meint­li­che Falschinformationen zu Corona bei der Suche her­ab­stuft, ist bekannt. Andere Dienste ver­hal­ten sich ähn­lich oder blen­den zu unlieb­sa­men Nachrichten Hinweise zu "seriö­sen" Quellen ein. Wie sie dabei aus­wäh­len, ent­schei­den Algorithmen, über die sie kei­ne Auskunft geben müs­sen. (s. z..B. netz​po​li​tik​.org).

Das alles reicht Herrn Drosten nicht. Er hat mit mehr als 100 ande­ren Menschen einen inter­na­tio­na­len Aufruf gestar­tet, in dem wei­te­re Zensurmaßnahmen gefor­dert wer­den. Von den "sozia­len Medien" wird ver­langt: „Drosten for­dert noch mehr Zensur“ weiterlesen

Böse: Trump ohne Maske – Gut: Merkel ohne Maske?

Populisten der media­len Querfront sind sich einig:

"Der 74jährige mit der erd­beer­blon­den Fönfrisur… [hat] sich als ein­zi­gen von der Maskenpflicht aus­ge­nom­men, die er nun doch im Weißen Haus ver­hängt hat."

nör­gelt heu­te die jun­ge Welt. Ganz ähn­lich der Stern:

"Im Weißen Haus herrscht Maskenpflicht – dem US-Präsidenten ist das offen­bar egal."

Nur zwei Beispiele von vie­len, bei denen die Maske selbst­ver­ständ­lich als sinn­voll vor­aus­ge­setzt wird. „Böse: Trump ohne Maske – Gut: Merkel ohne Maske?“ weiterlesen