Öffi-Gipfel statt Auto-Gipfel

Prof. Dr. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung für Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) meint zum "Auto-Gipfel":

"Die öffent­li­chen Verkehrsbetreiber müss­ten eigent­lich statt der Automobilbranche am Verhandlungstisch sit­zen und Hilfe bekommen."

'Die Umweltökonomin Claudia Kemfert hat die von der Automobilindustrie gefor­der­te Kaufprämie als "öko­lo­gisch und öko­no­misch unsin­nig und sozi­al unge­recht" kri­ti­siert. Statt einer Autokaufprämie schlägt sie eine Mobilitätsprämie pro Kopf vor, zum Beispiel in Form eines Gutscheins, sag­te Kemfert dem Nachrichtenportal Watson. "Dann könn­te jeder selbst ent­schei­den, ob er sie für einen E‑Autokauf, eine Bahncard, eine Jahreskarte des ÖPNV oder Carsharing ein­set­zen möch­te."… „Öffi-Gipfel statt Auto-Gipfel“ weiterlesen

Pharmamanager (zuvor RKI) spricht Klartext

Am 10.3. ver­öf­fent­lich­te der Tagesspiegel ein Interview mit Thomas Breuer. Er "… lei­tet beim Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) die Sparte Gesundheit und ist damit auch für den Bereich der Impfstoffe ver­ant­wort­lich. Zuvor hat der Mediziner am Robert-Koch-Institut gear­bei­tet."

Erfreulich offen beant­wor­tet er Fragen:

"Spielen öko­no­mi­sche Überlegungen bei die­ser Entscheidung eine Rolle?
Die mit­tel- bis lang­fri­sti­ge Entwicklung von Ausbrüchen mit neu­en Erregern ist schwer vor­her­zu­sa­gen und damit auch gene­rell die wirt­schaft­li­chen Perspektive.  „Pharmamanager (zuvor RKI) spricht Klartext“ weiterlesen

Beglückung der Menschheit? Spekulation!

Im Beitrag Milliardengewinne mit Impfstoffen ist nach­zu­le­sen, wie trotz einer mil­de ver­lau­fen­den Pandemie im Jahr 2009 Pharmakonzerne erheb­li­che Gewinne mit Impfstoffen machen konn­ten. Damals han­del­te es sich um den bri­ti­schen Konzern GlaxoSmithKline, die Schweizer Novartis und die fran­zö­si­sche Sanofi. Alle drei ste­hen auch heu­te wie­der in den Startlöchern.

In dan­kens­wer­ter Offenheit bemerkt dazu das Portal der​ak​tio​naer​.de unter der Überschrift "Novartis: Corona-Medikament – Zulassung per Eilverfahren?":

"Auch die Novartis-Aktie muss­te im vom Coronavirus gepräg­tem Marktumfeld Federn las­sen. An den lang­fri­sti­gen Aussichten für den Pharma-Konzern hat sich indes nichts geän­dert, gestützt wird die zuver­sicht­li­che Einschätzung des AKTIONÄR durch den zuletzt posi­ti­ven Newsflow von Unternehmensseite. Kann das Unternehmen nun womög­lich auch im Kampf gegen Corona punk­ten, könn­te dies der Aktie neu­en Auftrieb ver­lei­hen."

Weitere Artikel auf die­sem Portal titeln "Corona-Update – die­sen Biotech-Partner müs­sen Sie jetzt ins Auge fas­sen", "Dividenden-Perle Novartis: Das ist stark!". Und heu­te heißt es dort: "Novartis: „Starke Wachstumsdynamik“ – Goldman Sachs sieht Nachholpotenzial"

(Hervorhebung nicht im Original) „Beglückung der Menschheit? Spekulation!“ weiterlesen

Milliardengewinne mit Impfstoffen

Vor ziem­lich genau 10 Jahren konn­te sich der Deutschlandfunk noch mit Profiten der Pharmaindustrie zu beschäf­ti­gen, ohne dem Vorwurf der Verschwörungstheorie aus­ge­setzt zu werden.

Unter dem Titel "Zwischen Alarmismus und Wirklichkeit
Eine Bilanz zur Schweinegrippe" stell­te ein Bericht die Frage:

'Warum wur­de die soge­nann­te Schweinegrippe vor einem Jahr zur gefähr­li­chen Pandemie erklärt, obwohl sie zehn­mal weni­ger töd­li­che Erkrankungen ver­ur­sacht hat als eine nor­ma­le Wintergrippe? Kritiker wer­fen der WHO vor, nur dar­auf gewar­tet zu haben, eine über Jahre auf­ge­bau­te Maschinerie in Gang zu set­zen. „Milliardengewinne mit Impfstoffen“ weiterlesen

Kein Impfstoff, weil es sich nicht rechnet?

Nicht nur das Gesundheitssystem lei­det, wenn Wirtschaftlichkeitsüberlegungen oder gar Profitinteresse das Handeln bestim­men. Das trifft auch für die Forschung zu. Vielfach wird auch staat­lich nur geför­dert, was Konzernen Gewinne verschafft.

Ein Beitrag auf t‑online stellt fest:

'Weltweit wird fie­ber­haft an Impfstoffen gegen das Coronavirus geforscht. Doch das geschah auch 2003, bei der SARS-Pandemie. Warum ver­lief die Entwicklung damals im Sand?… „Kein Impfstoff, weil es sich nicht rech­net?“ weiterlesen

Zwei Richtungen in der Wissenschaft

In einem Podcast des rbb (nicht mehr online) beschreibt Prof. Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin und vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung zwei Richtungen in der wis­sen­schaft­li­chen Diskussion um Corona.

Es scheint, daß eine davon sehr viel lau­ter ist.

„Die eine Richtung sagt, wir müs­sen ver­su­chen, das Virus aus­zu­trock­nen. Ich kann das aus epi­de­mio­lo­gi­scher Sicht natür­lich theo­re­tisch nach­voll­zie­hen. „Zwei Richtungen in der Wissenschaft“ weiterlesen

Wie war das noch… mit der Schweinegrippe?

Im Rückblick auf die "Schweinegrippe" von 2009 fin­den sich ver­blüf­fen­de Ähnlichkeiten zur heu­ti­gen Situation, aber auch Unterschiede.

Im Juni 2009 stuf­te die WHO die Krankheit als Pandemie ein. Diese Phase wur­de im August 2010 been­det. Es hat­te sich her­aus­ge­stellt, daß welt­weit weni­ger Erkrankte gezählt wur­den als bei "nor­ma­len" sai­so­na­len Influenzaerkrankungen. (lt. Wikipedia)

Verblüffende Parallelen zu heu­te fin­den sich im Ablauf. Am 27.4.2009 erklär­te das Robert-Koch-Institut: „Wie war das noch… mit der Schweinegrippe?“ weiterlesen

RKI gegen Schulschließungen – 2009

In einer Zeit, als 2009 die "Schweinegrippe" von der WHO als Pandemie aus­ge­ru­fen wur­de und über Erkrankungsraten von etwa 10 % bis zu 60 % in Gemeinschaftseinrichtungen und Schulen berich­tet wur­de, for­mu­lier­te das Epidemiologische Bulletin des Robert-Koch-Instituts:

"Als Fazit kann gesagt wer­den, dass in der aktu­el­len epi­de­mio­lo­gi­schen Situation pro­ak­ti­ve Schließungen von Kindergemeinschaftseinrichtungen nicht als sinn­voll erach­tet wer­den. Ein nach­hal­ti­ger epi­de­mio­lo­gi­scher Effekt auf den Verlauf der pan­de­mi­schen Welle durch reak­ti­ve Schließungen, Teilschließungen von Gemeinschaftseinrichtungen oder ande­re vor­über­ge­hen­de Einschränkungen des Unterrichts kann nicht erwar­tet wer­den. Entsprechende Entscheidungen soll­ten daher von der loka­len Gesamtsituation abhän­gig gemacht und zwi­schen Gesundheitsamt und der Einrichtung bespro­chen wer­den." Link

Eine emotionale Herausforderung ungeahnten Ausmaßes

Die Historkerin Bettina Hitzer wirft in der FAZ vom 5.5. einen Blick auf die Geschichte der Pandemien in Deutschland. Dort heißt es:

'Mit je 30 000 bis 50 000 Toten in der Bundesrepublik immer noch schwer­wie­gend ver­lie­fen die "Asiatische" und die "Hongkong-Grippe" 1957/1958 und 1968/1970. Doch sowohl die Medien als auch die Politiker reagier­ten damals beschwich­ti­gend. Die Grippe war kein Thema der Titelseiten.

An die­ser Leerstelle änder­ten die drei Pandemien im ersen Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wenig. Als 2003 die ersten Sars-Fälle iden­i­fi­ziert wur­den, war die Berichterstattung zwar groß, und man­che Blätter insze­nier­ten den Wettlauf gegen die erste glo­ba­le Seuche als Wissenschaftskrimi. Doch in Europa gab nur weni­ge Fälle, die "Seuche" blieb ein fer­nes Schauspiel. Die "Schweinegrippe" von 2009 ver­lief in Europa mil­der als man­che Grippewelle. Dennoch stuf­te die WHO sie als Pandemie ein. In Deutschland wur­den in höch­ster Eile fünf­zig Millionen Impfdosen bereit­ge­stellt. Die Vorsorge stell­te sich als über­flüs­sig her­aus. Aufs Neue hat­te sich die ange­kün­dig­te Katastrophe aus euro­päi­scher Sicht als harm­lo­ses, aber teu­res Schreckgespenst her­aus­ge­stellt… „Eine emo­tio­na­le Herausforderung unge­ahn­ten Ausmaßes“ weiterlesen

Mutti erlaubt 2 fremden Menschen Umgang

Kanzlerin und MinisterpräsidentInnen haben gespro­chen (wie immer spiel­ten dabei Parlamente kei­ne Rolle).

Merkel ver­kün­de­te heu­te in gewohnt ver­schwur­bel­ter Form:

"Angesichts der nied­ri­ge­ren Infektionszahlen soll der Aufenthalt im öffent­li­chen Raum jetzt nicht nur allei­ne mit den Angehörigen des eige­nen Hausstands oder einer wei­te­ren Person mög­lich sein, son­dern daß dies auch mit den Personen eines wei­te­ren Hausstandes mög­lich sein wird. Also der eine Hausstand trifft die Person eines wei­te­ren Hausstands und sie dür­fen sich gemein­sam im öffent­li­chen Raum auf­hal­ten." „Mutti erlaubt 2 frem­den Menschen Umgang“ weiterlesen