Diss & das

Wie wohl die Kurse bei bri­ti­schen Buchmachern stün­den, wenn es um die Frage gin­ge, ob Franziska Giffey oder Christian Drosten eher den Doktortitel verliert?

Dabei sind die Ausgangsbedingungen für Giffey deut­lich bes­ser. Sie hat nach­weis­lich pla­gi­iert und sie hat poli­ti­sche Gegner. Bei Drostens Dissertation stimmt zwar vor­ne und hin­ten nichts, aber noch traut sich nie­mand in den (poli­ti­schen) Clinch mit ihm.

Erst Anfang August war bekannt gewor­den, daß die Handhabung der Prüfung von Giffeys Dissertation durch die FU Berlin ille­gal war. Zur Erinnerung:

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Wissenswertes über Doktorväter

Zur Zeit inter­es­sie­ren sich auf­fal­lend vie­le Menschen für Promotionen, bei denen etwas nicht in Ordnung zu sein scheint. Eine bedeu­ten­de Frage dabei spie­len Doktorväter. Bei Wikipedia ist dazu zu erfahren:

»Da Dissertationen in Deutschland zwin­gend publi­ziert wer­den müs­sen, fin­det auch die Tätigkeit als Doktorvater in der Fachöffentlichkeit statt. Das wis­sen­schaft­li­che Prestige des Doktorvaters ergibt sich (neben sei­nen eige­nen wis­sen­schaft­li­chen Publikationen) aus Anzahl und Qualität der erfolg­reich abge­schlos­se­nen Doktorarbeiten. Dissertationen, die nicht den wis­sen­schaft­li­chen Standards genü­gen, scha­den hin­ge­gen auch dem Ansehen des jewei­li­gen Betreuers.

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Was C. Drosten und die Goethe-Universität wissen konnten

Bekanntlich ver­tritt die Goethe-Universität zwei Versionen zur Promotion von Christian Drosten. Einerseits stellt sie inzwi­schen eine 122-sei­ti­ge Monographie als sol­che zur Verfügung, ande­rer­seits spricht sie von ihr als einer Publikation in drei Fachaufsätzen. In bei­den Fällen ist zu bezwei­feln, ob der Text gel­ten­den Richtlinien ent­spro­chen hat.

Die Charité, die neben ande­ren und noch grö­ße­ren Skandalen oft­mals gebeu­telt wur­de mit Plagiatsfällen bei ihren Dissertationen (s. z. B. hier), stellt des­halb inzwi­schen die fol­gen­den drin­gen­den Ratschläge zur Verfügung:

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Briefe vom Kanzler…

… der Goethe-Universität haben mich erreicht. Nicht etwa mit Hinweisen, die die zahl­rei­chen Widersprüche in den Darstellungen der Hochschule zur Promotion von C. Drosten auf­klä­ren könn­ten. Sondern mit der Androhung recht­li­cher Schritte.

Gut, der Kanzler Dr. Albrecht Fester schreibt nicht selbst, son­dern ein Bearbeiter des Bereichs Justitiariat. Worum geht es? „Briefe vom Kanzler…“ weiterlesen

Was stimmt eigentlich am akademischen Lebenslauf von C. Drosten?

Lassen wir die offen­sicht­lich fal­schen Angaben außer Acht, die er in einem Lebenslauf vor 2007 hat ver­öf­fent­li­chen las­sen: Promotion im Jahr 2000 mit "expe­ri­men­tal the­sis in Transfusion Virology (blood donor screening)".

Nehmen wir statt des­sen einen 2017 auf einer Internetseite der Bundesärztekammer publi­zier­ten Lebenslauf (s. Abb.). Auch hier paßt eini­ges nicht zusammen.
Update: Die Dokumente gibt es inzwi­schen nur im Archiv hier und hier.

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Doktorvater Roth "hat den deutschen Markt aufgerollt"

Hier soll noch ein­mal ein­ge­gan­gen wer­den auf die Karriere des Doktorvaters von Christian Drosten.

Denn es scheint, als habe Prof. Roth die Erfolgskurve von Drosten und sei­nem kom­mer­zi­el­len Begleiter Landt ana­ly­siert und bei­der jewei­li­ge Qualitäten für sich nut­zen kön­nen. Er hat nach der Wegbereitung für C. Drosten ein lukra­ti­ves "Startup-Unternehmen" mit Geldern sei­nes ehe­ma­li­gen Arbeitgebers DRK-Blutspendedienst auf­bau­en können.

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Drosten-Diss: Müssen jetzt Forensiker ran?

Das Krisenmanagement um die Dissertation von Christian Drosten erscheint immer unpro­fes­sio­nel­ler. Da sind nicht nur zwei sich wider­spre­chen­de Darstellungen der Goethe-Universität, ein omi­nö­ser Wasserschaden, die häpp­chen­wei­se Bereitstellung von 122 Seiten der angeb­li­chen Dissertation und die Meldung an die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) erst im Jahr 2020.

Jetzt sieht es auch noch so aus, als ob die Exemplare in der Universitäts­bibliothek und der DNB nicht iden­tisch seien.

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Drosten-Diss: Faktenchecker hinken hinterher und verzapfen Unsinn

Nachdem hier am 31.7. die angeb­li­che Dissertation von Christian Drosten zum Download ange­bo­ten wur­de, haben sie jetzt auch die "Faktenchecker" von volks​ver​pet​zer​.de in die Hände bekom­men. Chapeau!

Voller Stolz wird ver­mel­det, man habe sie in der Bibliothek der Goethe-Universität ent­deckt. Daß sie dort steht, war hier bereits am 26. Juni zu lesen.

Allerdings begnügt man sich damit, ein Filmchen über das Durchblättern der Arbeit zu zei­gen. Man stellt sie jedoch nicht zur Verfügung wegen "Urheberrecht". Das ist ein Unfug, der hier erör­tert wur­de. Anderer Unsinn folgt:

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Teil 3 der "Doktorarbeit" von Christian Drosten aufgetaucht

Mehrere Mitleser des Krimis um das Promotionsverfahren von Christian Drosten hat­ten sich bis­lang ver­geb­lich bemüht, den 3. Teil einer Artikelserie ein­zu­se­hen, der in einer von zwei Lesarten der Frankfurter Goethe-Universität sei­ne Dissertation darstellt.

Nun ist es einem gelun­gen, für viel Geld ein Exemplar zu ergat­tern. In einem Tagungsband zum "26th Congress of the International Society of Blood Transfusion", der im Juli 2000 statt­fand, fin­den sich 3 Seiten, die hier ein­ge­se­hen wer­den kön­nen: Seite 1, Seite 2, Seite 3.

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Wo ist Teil 3 der "Doktorarbeit" von Christian Drosten?

Nun auch das noch. Da stellt die Frankfurter Goethe-Universität nach 17 Jahren und wochen­lan­gem Drängen der Öffentlichkeit ein Papier zur Verfügung, das die Dissertation von Christian Drosten dar­stel­len soll. Es darf bei der Deutschen Nationalbibliothek auch zu 75% (?!?) kopiert wer­den. Gleichzeitig behaup­tet die glei­che Hochschule, Drostens Doktorarbeit bestehe aus der Veröffentlichung drei­er Zeitschriftenartikel.

Nun scheint einer davon auch ver­schol­len zu sein. Hier der Zwischenbericht eines erfah­re­nen Wissenschaftlers von sei­ner bis­lang ver­geb­li­chen Suche danach:

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