Der gute Virologe – Tests nicht nach "Goldstandard"

Der größ­te Teil der Medienschaffenden plap­pert immer noch auch die absur­de­ste Botschaft von Christian Drosten nach. Doch die Front der Papsttreuen bröckelt. Während auf den Titelseiten über­wie­gend auf Panik gemacht wird, fin­den sich doch immer wie­der nach­denk­li­che­re Stimmen wei­ter hinten.

So ist es auch in der "Zeit". Eingebettet in einen gru­se­li­gen Home-Story-Ton lesen wir in einem Artikel vom 8.10. doch erstaun­li­che Informationen.

»Eine klei­ne Küche mit rosa Wänden und rotem Boden. Auf dem Tisch liegt eine Wachstuchdecke mit gol­de­nen Weihnachtssternen. Sie ist aus dem letz­ten Winter übrig geblie­ben, jenem Winter, in dem ein Virus begann, die Welt zu erobern. Seine Ausbreitung hat Menschenleben geko­stet und Existenzen. Die Frau, die vor der rosa Wand sitzt, erzählt von den Schulden, die sich seit Monaten bei ihr anhäufen…

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Geschichte aus der nahen Zukunft

Niemand macht sich die Mühe, die Trümmer fort­zu­räu­men. Lediglich eine Polizeistreife kon­trol­liert rund um die Uhr, daß nicht mehr als die erlaub­ten drei Kerzen von Karl Lauterbach und Stefan Quandt auf­ge­stellt wer­den.Dabei genoß der Gestürzte bis vor weni­gen Wochen noch hohes Ansehen. "Dem gro­ßen Erfinder von Corona – sein dank­ba­res Volk" ist noch immer auf dem Sockel zu lesen. Eigens für ihn wur­de ein Nobelpreis für Perkolationismus gestif­tet, kein Tag ver­ging über Monate, an dem sei­ne wei­sen Worte nicht über alle Kanäle schallten.

Was genau der Grund für den uner­war­te­ten Sturz des unge­krön­ten Kaisers der Virologie war, liegt noch immer im Dunklen. Ob es der unlau­te­re Doktor­titel war, das stän­di­ge Sprechen in sich aus­schlie­ßen­den Konjunktiven, das für alle Ewigkeit gel­ten sol­len­de "Stay at home" – sicher ist nur: Nun liegt er da.

Der Große Bruder kommt auf Samtpfoten

Es gibt in die­sem Land (noch?) kei­ne Lager für "Corona-LeugnerInnen" und RegelbrecherInnen; für Geflüchtete an Europas Außengrenzen sieht das schon anders aus. Was es gibt, ist eine media­le Stimmungsmache, die tota­li­tä­re Züge hat, und ein Verordnungs-Regime, das mit der Verfassung nicht in Übereinklang steht.

Wie weit die Pläne zu umfas­sen­der Überwachung vor allem im Arbeitsleben bereits gedie­hen sind, dar­über plau­dert in einem Artikel vom 8.10. auf faz-net der Deutschland-Chef der Boston Consulting Group*.

»Geschäftstüchtig, wie Berater sind, wirbt er im Gespräch mit der F.A.Z. gleich für eine zusätz­li­che App, die BCG spe­zi­ell für Unternehmen ent­wickelt hat, um ihren Pflichten als Arbeitgeber in Corona-Zeiten bes­ser nach­kom­men zu kön­nen.«

Was die BCG mit Christian Drosten und der Charité zu tun hat, davon spä­ter. Hier ist zunächst die Information inter­es­sant, daß das Großunternehmen bei der Entwicklung der Corona-App ent­schei­dend mit­ge­mischt hat:

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Leuchtturm der Wissenschaft appelliert

»10:20 Uhr: Corona-Pressekonferenz in Berlin – Virologe Drosten attackiert "vie­le Irrlichter"
Bei einer Pressekonferenz in Berlin zu den stei­gen­den Corona-Zahlen in deut­schen Großstädten gab es Klartext von Virologe Christian Drosten. Er kön­ne nicht ver­ste­hen, wie­so über den gan­zen Sommer hin­weg öffent­lich dis­ku­tiert wur­de, ob die Erkrankung wirk­lich noch so gefähr­lich sei. Da sei­en "vie­le Irrlichter unter­wegs momen­tan in der Öffentlichkeit".

Der Direktor der Virologie der Charité in Berlin for­der­te die Medien dazu auf, die Quellen der­je­ni­gen zu hin­ter­fra­gen, die so etwas behaup­ten. Es brau­che eine "Qualitätskontrolle" bei Wissenschaftlern, auf wel­cher Basis argu­men­tiert wer­de, ob emo­tio­nal oder auf Basis wis­sen­schaft­li­cher Fakten. Das soll­te mehr hin­ter­fragt wer­den.«

Von die­ser Form desTotalitarismus war hier bereits vor zwei Tagen die Rede: Wissenschafts-Blockwart bei der FAZ.

»Drosten sag­te, dass es mitt­ler­wei­le sehr kla­re Zahlen zur Infektions­sterblichkeit gibt. Wenn man alle Infizierten betrach­te, und nicht nur die regi­strier­ten Fälle, kön­nen man in Deutschland von einer Sterblichkeit "im Bereich von einem Prozent oder sogar etwas mehr" aus­ge­hen. Das wäre eine etwa 20-mal höhe­re Sterblichkeit als bei der Grippe.

Entscheidend bei Covid-19 sei das Alter, was auch eine Erklärung sei, wie­so es in den jun­gen Gesellschaften in Afrika rela­tiv weni­ge Todesfälle gibt.

Der Virologe appel­lier­te an die Bevölkerung, im Alltag die "rich­ti­gen Entscheidungen" zu tref­fen. "Das ist das, was uns ret­ten wird vor einer schwie­ri­gen Situation". Dafür brau­che es eine gute Informiertheit.«

Ja, Mann, wir tun ja unser bestes! Was uns obi­ges Medium da an "Information" anbie­tet, ist von A‑Z schwar­zes Loch, jetzt mal naiv licht­mä­ßig gesehen…

Wahrsagerin Vanga – da kann selbst Christian Drosten nicht mithalten

»Prophezeite die blin­de Seherin Baba Vanga Trumps Corona-Infektion?« fragt heu­te rtl​.de

»Den Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001, den Tsunami in Thailand 2004 und sogar den Brexit – all das soll die bul­ga­ri­sche Seherin Baba Vanga (auch Baba Wanga) bereits vor­her­ge­sagt haben. Doch damit nicht genug: Auch dass US-Präsident Donald Trump nun am Coronavirus erkrankt, soll die 1996 ver­stor­be­ne Seherin kom­men sehen haben – und auch wenn er das offen­bar aktu­ell anders sieht, sei­ne Krankheit soll laut Baba Vanga noch dra­sti­sche Folgen für ihn haben.«

"Coronavirus: Zweite Welle wird laut Drosten eine ganz ande­re Dynamik haben" war am 15.9. auf mer​kur​.de zu ver­neh­men. Am 29.5. hat­te rnd​.de gemel­det "Drosten glaubt an zwei­te Jahreshälfte ohne neue Corona-Welle". Am 22.9. wie­der­um sag­te CD dem Tagesspiegel "Wir alle sind die Welle". Das Wellenförmige von Aussagen und spä­te­re Distanzierungen beglei­ten alle Themen, die der Seher anspricht.

Wäre es nicht an der Zeit, daß sich die Bundesregierung statt des­sen mit dem Nachlaß von Baba Vanga ver­traut machte?

Menschen, die in der Drosten-Blase nicht vorkommen

»Es geht um vie­le klei­ne Alltagsentscheidungen. Wenn man zum Beispiel essen geht und die Frage auf­kommt: Sollen wir uns noch rein­set­zen, obwohl es drin­nen recht voll ist? Geht man rein oder sagt man: "Ja, es ist kalt, aber lasst uns doch noch eine Viertelstunde drau­ßen sit­zen und dann nach Hause gehen."«

Es soll hier nicht um die ver­schwur­bel­te Sprache von Christian Drosten gehen (mehr aus die­sem Kontext in "Ich bin abso­lut ersetz­bar."). Sondern dar­um, daß es in der Vorstellungswelt eines Bestverdienenden offen­bar kei­ne Menschen gibt, die sich noch nicht ein­mal eine sol­che däm­li­che Frage stel­len kön­nen. "Im Laufe des Jahres 2018 waren ca. 678.000 Menschen (Jahresgesamtzahl) in Deutschland ohne Wohnung." stellt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.  fest.

Ein Sozialarbeiter des Hamburger Stadtmagazins "Hinz&Kunzt" berich­tet:

»Wir erle­ben eine Verelendung von Menschen wie nie zuvor… Gäbe es Corona nicht, könn­ten die Menschen in den Tagesaufenthaltsstätten essen, sich waschen, sau­be­re Kleidung bekom­men und – ganz wich­tig – sich vom Straßenleben aus­ru­hen. Das geht in die­sen Zeiten so gut wie gar nicht. 

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Jahresbericht für "Drosten-Labor"- "Trends aktiv mitgestalten"

In ihrem Jahresbericht 2019 ver­mel­det die Firma "Labor Berlin" vol­ler Stolz "über 60 Mio. Laboranalysen pro Jahr". Der Bericht wur­de im Juli 2020 erstellt, weni­ge Tage, nach­dem Fabian Raddatz zwei­ter Geschäftsführer des Unternehmens wur­de. Wie in Labor Berlin mit neu­em Geschäftsführer gezeigt wur­de, gehört zu sei­nen Aufgaben, "zusätz­li­chen Umsatz durch die Akquise wei­te­rer Einsender" zu generieren.

Die Firma ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Charité und der Vivantes GmbH, ihr Direktor des Fachbereichs Virologie ist Prof. Christian Drosten. Zweifellos hat er sei­nen Geschäftsführer durch gekonn­tes Marketing bestens unterstützt.

Eine wei­te­re Geschäftsführerin ist Nina Beikert (auch zu ihr gibt es hier eini­ge Beiträge). Sie benennt als einen der "ent­schei­den­den Erfolgsfaktoren für Labor Berlin": "Unsere Mitarbeitenden sor­gen mit unglaub­li­chem Engagement und hohem Einsatz für Innovationen bei Labor Berlin." Was sie ver­schweigt: Das Unternehmen gehört zu den aus­ge­grün­de­ten Töchtern von Charité und Vivantes. Laut ver.di bedeu­tet das für 350 Beschäftigte, daß sie 300 bis 500 Euro weni­ger pro Monat bekom­men als ihre KollegInnen, die mit Tarifvertrag ange­stellt sind (sie­he Kommerzielle Interessen von Charité und Labor Berlin ).

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Reisewarnungs-Hype führt zu gewaltigen Profiten der Labore

Dumm für die BerlinerInnen, ein Geschenk des Himmels für die Labore. Laut Aussage der Fachgemeinschaft Akkreditierte Labore in der Medizin wur­den "in der Woche bis zum 4. Oktober wur­den… rund 52.500 Proben auf das Coronavirus SARS-CoV‑2 ana­ly­siert. Die Kapazitätsgrenze liegt in Berlin… bei 55.080 Tests pro Woche.«

Dumm ist, daß in den sel­ten­sten Fällen Testergebnisse für Reisende in 48 Stunden vor­lie­gen (s.u.).

Für die gewinn­ori­en­tier­ten Labore kann es aber kaum bes­ser lau­fen. Wenn das Bild des schen­ken­den Himmels bemüht wird, dann gehört dazu zwin­gend Gott Drosten. Der ist näm­lich nicht nur Einpeitscher immer neu­er Tests, son­dern auch Direktor des Fachbereichs Virologie der Firma "Labor Berlin". Dazu fin­den sich nähe­re Informationen u.a. in Drosten-Labor: Umsätze schie­ßen durch die Decke und Kommerzielle Interessen von Charité und Labor Berlin .

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Biontech: An der Goldgrube

Wäre dies ein Versprecher, wür­de Herr Freud sich freuen:

»Hinter den gro­ßen Zahlen, wenn wir nun von 100 Millionen Dosen spre­chen oder 750 Millionen, die wir in Marburg vom näch­sten Jahr an pro­du­zie­ren wol­len, oder jenen 1,3 Milliarden in der Partnerschaft mit Pfizer für 2021, ver­ber­gen sich Menschen. Einzelne Individuen, die davon pro­fi­tie­ren können.«

Hauptquartier von Biontech: Die Mainzer rüsten für die Impfstoffproduktion auf. Reuters

Der so phil­an­thro­pisch spricht, ist Ugur Sahin, Chef der Firma Biontech, die in der BRD ganz vorn liegt im Rennen um Impfstoffe und gigan­ti­sche Profite. Er tut das in einem schlei­mi­gen Interview mit faz​.net am 7.10. Dort liest man weiter:

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Drosten-Dissertation: Goethe-Uni sollte sich ein Beispiel nehmen an FU Berlin

Die Freie Universität (FU) Berlin hat­te bekannt­lich Familienministerin Franziska Giffey wegen ihrer pla­gi­ats­be­haf­te­ten Promotion nur eine Rüge erteilt. Darauf hat­te es erheb­li­che Proteste gege­ben. Nun hat sie ein Gutachten in Auftrag gege­ben, um zu klä­ren, ob die­ses Verfahren recht­mä­ßig war. Siehe dazu den Artikel "Kommt jetzt das Nachspiel für Franziska Giffey?" auf faz.de am 5.1.0.

Auch zur Dissertation von Christian Drosten an der Frankfurter Goethe-Universität gibt es erheb­li­chen juri­sti­schen Klärungsbedarf (sie­he dazu die Beiträge auf die­sem Blog mit dem Suchwort "Dissertation"). Es geht nicht zuletzt um das Thema, das laut FAZ "der Plagiatsexperte und Rechtslehrer Gerhard Dannemann" im Fall Giffey anspricht:

»Er ver­mu­tet, dass die Vorschriften über die Rücknahme eines rechts­wid­ri­gen Verwaltungsaktes bemüht wer­den würden. «