Das Fehlerprotokoll

Im Jahr 2003 ent­stand im Hamburger „Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin“ (BNI) der PCR-Test auf das Virus SARS-CoV, das das Schwere aku­te respi­ra­to­ri­sche Syndrom SARS ver­ur­sa­chen soll. Entwickelt wur­de er damals von Christian Drosten und sei­nem Kollegen Stephan Günther, auch Olfert Landt war mit TIB Molbiol schon dabei. [1] Seitdem haben Drosten und Landt diver­se PCR-Protokolle bzw. ‑Kits gelie­fert ein­schließ­lich der Zutaten für den aktu­el­len „Drosten-Test“ schlecht­hin. Dieses PCR-Protokoll wur­de am 13./14. Januar 2020 von der WHO ver­öf­fent­licht und die Publikation in einer Fachzeitschrift erfolg­te wenig spä­ter: „Corman VM, Landt O, Kaiser M, et al. Detection of 2019 novel coro­na­vi­rus (2019 nCoV) by real time RT PCR. Euro Surveill 2020; 25: 2000045“.

Erschienen ist die Arbeit am 23. Januar 2020 in Eurosurveillance [2], nach­dem sie am 21. ein­ge­reicht und am Folgetag ange­nom­men wor­den war – ein abso­lu­ter Rekord für einen als „Research“ dekla­rier­ten Artikel [3]. Für die Autoren war es wich­tig, in die­ser und nicht erst eine Woche spä­ter in der näch­sten Ausgabe des Journals zu erschei­nen und den Wettlauf um die Erstpublikation als Voraussetzung für vie­le Zitationen zu gewin­nen, die wie­der­um in der aka­de­mi­schen Welt mit­be­stim­mend für Sein und Nichtsein sind. Inzwischen ist die statt­li­che Anzahl von über 7000 Zitationen zusam­men­ge­kom­men [4] – aller­dings haben dazu auch Kritiker des PCR-Protokolls bei­getra­gen wie die Autoren des „Corman-Drosten Review Reports“ [5], die auf­grund schwe­rer Mängel von Eurosurveillance gefor­dert hat­ten, den Artikel von Corman et al. zurück­zu­zie­hen. Hier geht es um die Frage, ob das PCR-Protokoll für SARS-CoV‑1 von 2003 schon die glei­chen Fehler auf­wies wie sein aktu­el­ler Nachfolger für SARS-CoV‑2. Als Richtschnur dient dazu die Fehleranalyse des „Corman-Drosten Review Reports“.

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Coronavirus-Forscher Hilgenfeld für Lebenswerk ausgezeichnet

»Der Biochemiker Rolf Hilgenfeld, der unter ande­rem das Coronavirus unter­sucht hat, ist von der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie mit der Carl-Hermann-Medaille geehrt wor­den. Er habe die Auszeichnung für sein wis­sen­schaft­li­ches Lebenswerk erhal­ten, beson­ders für sei­ne Verdienste auf dem Gebiet der Kristallographie vira­ler Proteine, teil­te die Gesellschaft am Dienstag mit…«
zeit​.de (28.3.23)

Mit wem haben wir es hier zu tun? Auf jeden Fall mit jeman­dem, der etwas vom Geschäft ver­steht. Im buch­stäb­li­chen Sinne, aber auch hin­sicht­lich des Wissens, daß Wirkstoffe jah­re­lan­ge Forschung und Studien erfor­dern: „Coronavirus-Forscher Hilgenfeld für Lebenswerk aus­ge­zeich­net“ weiterlesen

Weil gerade Lebensläufe interessant sind

Karl Lauterbach und Christian Drosten haben wahr­lich mehr zu ver­ant­wor­ten, als pro­ble­ma­ti­sche Lebensläufe ver­faßt zu haben. Aus ihnen geht aber her­vor, daß sie wahr­lich nicht die Lichtgestalten sind, als die sie uns jah­re­lang prä­sen­tiert wur­den. Und auch Al Capone fiel nicht wegen sei­ner größ­ten Verbrechen, son­dern einer ver­gleichs­wei­se lächer­li­chen Steuerhinterziehung. Aus aktu­el­lem Anlaß hier noch ein­mal der Beitrag vom 18.8.20:

Was stimmt eigentlich am akademischen Lebenslauf von C. Drosten?

Lassen wir die offen­sicht­lich fal­schen Angaben außer Acht, die er in einem Lebenslauf vor 2007 hat ver­öf­fent­li­chen las­sen: Promotion im Jahr 2000 mit "expe­ri­men­tal the­sis in Transfusion Virology (blood donor scree­ning)". „Weil gera­de Lebensläufe inter­es­sant sind“ weiterlesen

Wie Widerlinge willige Wichtigtuer würdigten

Auf faz​.net war die Freude groß am 1.10.20. Nicht nur Drosten, son­dern auch Mai Thi Nguyen-Kim wur­den mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Was hat es mit die­sem Kreuz eigent­lich auf sich? Und was hat das Ermächtigungsgesetz damit zu tun?

„Wie Widerlinge wil­li­ge Wichtigtuer wür­dig­ten“ weiterlesen

CDC: Keine quantifizierten Virusisolate bei Entwicklung des PCR-Tests

Aus die­sem Papier der US-Behörde wur­de hier bereits am 2.1.21 zitiert. Es wur­de seit­dem mehr­fach über­ar­bei­tet. Die Passage steht auch noch in der Fassung vom 7.3.23:

»Die ana­ly­ti­sche Sensitivität der rRT-PCR-Assays, die im CDC 2019 Novel Coronavirus (2019-nCoV) Real-Time RT-PCR Diagnostic Panel ent­hal­ten sind, wur­de im Rahmen von Limit of Detection Studien bestimmt. Da zum Zeitpunkt der Entwicklung des Tests und der Durchführung die­ser Studie kei­ne quan­ti­fi­zier­ten Virusisolate des 2019-nCoV für die CDC zur Verfügung stan­den, wur­den die für den Nachweis der 2019-nCoV-RNA kon­zi­pier­ten Assays mit cha­rak­te­ri­sier­ten Beständen von in vitro tran­skri­bier­ter Volllängen-RNA (N‑Gen; GenBank-Zugang: MN908947.2) mit bekann­tem Titer (RNA-Kopien/µL) gete­stet, „CDC: Keine quan­ti­fi­zier­ten Virusisolate bei Entwicklung des PCR-Tests“ weiterlesen

Drosten-Dissertation: Frau Ciesek »ergänzt«: Alles ordnungsgemäß

Mit die­ser Erklärung der Goethe-Universität aus dem Oktober 2020 haben wir uns hier mehr­fach beschäf­tigt (u.a. in Drosten-Dissertation: Dementi der Goethe-Uni ist keins). Heimlich, still und lei­se wur­de am 6.3.23 ein Absatz auf eine inter­es­san­te Weise ergänzt.

aktu​el​les​.uni​-frank​furt​.de

Er lau­tet: „Drosten-Dissertation: Frau Ciesek »ergänzt«: Alles ord­nungs­ge­mäß“ weiterlesen

Weg ist es, das Blaue vom Himmel

Christian Drosten schwur­belt zu R0, RT, RE, dar­über, daß Schweden in den Lockdown gehen und mehr Todesopfer als die BRD haben wer­de, über das dien­li­che Verdünnen der Luft und mehr (24.4.20, tvthek​.orf​.at):

Auch zu Schulschließungen, unfä­hi­gen nie­der­län­di­schen Experten und der Wuhan-Laborthese weiß er Unfug zu erzählen:

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Gibt es bald künstliches Blut aus dem Labor?

Unter die­ser Überschrift dürf­te der gläu­bi­ge Mensch einen Artikel eines Schwurblerportals erwar­ten. Er steht aber am 8.3.23 auf tages​schau​.de. Zur Dachzeile "Transfusionsmedizin" kom­men wir später.

»Viele Menschen sind wegen Krankheiten oder Unfällen ange­wie­sen auf Blutspenden. Aber dar­an man­gelt es häu­fig, gera­de bei sel­te­nen Blutgruppen. Wäre künst­li­ches Blut aus dem Labor die Lösung dafür?…

Menschen mit bestimm­ten Erkrankungen des Blutes, wie zum Beispiel der Sichelzellenanämie [sind] auf regel­mä­ßi­ge Blutspenden ange­wie­sen…« „Gibt es bald künst­li­ches Blut aus dem Labor?“ weiterlesen

Vergangenheit als Prolog

Während sich Christian Drosten, Victor Corman und Olfert Landt in die Öffentlichkeit gedrängt haben, um ihre jeweils ganz per­sön­li­che PCR-Heldensaga zu ver­brei­ten [1], sind sie doch zöger­lich, sich wirk­lich auf einen Anfang fest­zu­le­gen und die Details, die genannt wer­den, ver­wun­dern: Reuters und Twitter als Informationsquellen? Hier soll es um die Frage gehen, wie plau­si­bel es für Drosten als eine Galionsfigur der „Corona-Krise“ war, spät und mehr oder weni­ger zufäl­lig von den Vorgängen in Wuhan gehört zu haben.

Dafür soll ein Blick in die Vergangenheit als Prolog für das Jahr 2020 gewor­fen wer­den. Zunächst geht es um die Frage, mit wel­chen Themen Drosten 2019 und davor öffent­lich sicht­bar wur­de: womit war er bekann­ter­ma­ßen beschäf­tigt, in wel­chen Netzwerken hat er sich bewegt? Ein wei­te­res Thema ist die chi­ne­sisch-deut­sche Freundschaft in Verbindung mit der Frage, wie gut der Informationsfluß von Wuhan nach Deutschland gewe­sen sein mag. Und schließ­lich wer­den Virologie-Kollegen von ihm vor­ge­stellt, die nach eige­nen Angaben zwi­schen dem Nikolaustag und Weihnachten 2019 Nachricht aus Wuhan erhal­ten haben. „Vergangenheit als Prolog“ weiterlesen