"Der neu gekaufte Lottoschein ist ein Mensch, der infiziert wird"

Damit wir alle ver­ste­hen, war­um die indi­sche Mutante ein ziem­li­ches Biest ist und wir uns auf kei­nen Fall zu über­flüs­si­gen Lockerungen hin­rei­ßen las­sen soll­ten, erklärt uns Sandra Ciesek im NDR-Podcast vom 18.5. die Sache mal ganz einfach:

»Wenn das Virus einen Menschen infi­ziert, dann ver­mehrt es sich in den Zellen von die­sem Infizierten. Immer wenn sich ein Virus – gera­de RNA-Viren, wozu SARS-CoV‑2 gehört – ver­meh­ren [sic], dann kann es auch mutie­ren. Das heißt, die gene­ti­sche Information kann sich ver­än­dern. Meistens sind die­se Mutationen zum größ­ten Teil harm­los. Aber je mehr Gelegenheit man dem Virus gibt, sich zu ver­meh­ren, desto grö­ßer ist die Chance, dass auch zufäl­lig Mutationen auf­tre­ten, die dem Virus einen Vorteil bieten. 

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"Die Deutschen kriegen den Schampus, nämlich Biontech, und wir die Reste"

Das ist nicht ganz rich­tig. Millionen von Deutschen geben sich auch mit der Plörre von Astra zufrie­den. Ganz von der Hand zu wei­sen ist der Vorbehalt aus den "pre­kä­ren" Stadtteilen aber auch nicht. In Berlin, NRW und anders­wo wird dort und an Obdachlosen vor­zugs­wei­se der "Impfstoff" von Johnson & Johnson ver­spritzt. Auf rbb24​.de war am 14.5. unter dem ver­schlei­ern­den Titel "Impfungen in Kiezen mit hohen Ansteckungszahlen star­ten" zu lesen:

»"Johnson & Johnson Billigimpfstoff"
[Gesundheitsstadtrat von Neukölln, Falko Liecke (CDU)] erklär­te die Aktion so: "Wir wis­sen, dass durch die sehr beeng­te Wohnsituation, auch durch pre­kä­re Arbeitsverhältnisse, auch durch ein gewis­ses nied­ri­ges Bildungsniveau, dass dort die Impfbereitschaft nicht so groß ist." Es gebe eine gro­ße Skepsis, wie man fest­ge­stellt habe. "Die Leute sagen: 'mit Johnson & Johnson zu imp­fen, das ist der Billigimpfstoff. Die Deutschen krie­gen den Schampus, näm­lich Biontech, und wir die Reste.'" Diese Skepsis sei auch der öffent­li­chen Debatte um den Impfstoff geschuldet.

Laut Liecke sind dies aber Vorurteile, "die Quatsch sind". Man sei mit Ärzten vor Ort, um zu auf­zu­klä­ren, dass das nicht so sei. Liecke sei opti­mi­stisch: "Das krie­gen wir hin."«

Beengte Wohnsituation und pre­kä­re Arbeitsverhältnisse bewir­ken also Impfskepsis, und wer so wohnt und denkt, wird ein gewis­ses nied­ri­ges Bildungsniveau haben.

»In der Regel soll der Impfstoff von Johnson & Johnson bei Menschen über 60 Jahren ein­ge­setzt wer­den. Dies hat­te die Ständige Impfkommission vor­ge­schla­gen. Analog wie bei Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca gab es nach der Verabreichung des Impfstoffs sehr sel­te­ne Fälle von Hirnvenen-Thrombosen.

Eine Impfung damit soll aber nach ärzt­li­cher Aufklärung und indi­vi­du­el­ler Risikoanalyse auch bei unter 60-Jährigen mög­lich sein. Zwischenzeitlich waren Impfungen mit Johnson & Johnson in Unterkünften für Obdachlose und Geflüchtete aus­ge­setzt, dann aber wie­der auf­ge­nom­men wor­den.«

Inzwischen gibt es auch Moderna im Angebot, sie­he "Sonder-Impf-Aktion in Brennpunkt-Stadtteilen geht wei­ter" (rbb24​.de, 21.5.).


Norwegen und Dänemark verbannen Johnson & Johnson

In Norwegen und Dänemark wird nicht mehr mit dem Stoff von J&J gear­bei­tet (s. Zweimal Johnson & Johnson. Gegen STIKO-Empfehlung: Rein in jeden ArmDänemark stellt Impfungen mit Johnson & Johnson ein).

Für "sozi­al benach­tei­lig­te Stadtteile" bei uns ist er gut genug.

Siehe auch NRW: Arme wer­den geimpft, um die Inzidenz zu sen­ken und
"Rote Hand": Auch Johnson & Johnson warnt vor Thrombosen.

Nach sechs Stunden glücklich

»IMPF-FRUST IN SCHLESWIG-HOLSTEIN:
Erfahrungsberichte: Zwei Redakteure und das lan­ge Warten auf den Impftermin«

Das kann Mitleid her­vor­ru­fen oder Häme, was am 20.5. auf shz​.de geschil­dert wird:

»Raissa Waskow: Da haben auch die beru­hi­gen­de Lavendel-Duftkerze und die hei­ße Tasse Tee nicht gehol­fen. Ich bin genervt. Und obwohl ich es vor­ab eigent­lich schon bes­ser wuss­te, auch eine Spur fassungslos.

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„Ich impfe meine Familie mit Astra und nicht mit Biontech – ganz klar“

Dr. med Jürgen Zastrow, Leitender Impfarzt, Köln, erklärt dies am 18.5. auf welt​.de (Bezahlschranke). In Köln sagt man "Jede Jeck es anders", aber auch "Wat fott es, es fott".

»In der Wirkung vor der Infektion ist in den Studien Biontech etwas bes­ser mit 94 Prozent als Astra mit 79 Prozent. Aber die Studien sind gar nicht ver­gleich­bar, weil sie haben ein unter­schied­li­ches Studiendesign. Des Weiteren gibt es den Schutz in der Infektion, und das heißt: ‚Was pas­siert denn, wenn ich mich infi­ziert habe?‘ Und da haben wir bei Astra – in ganz gro­ßen Studien – einen Schutz von 100 Prozent. 

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17 Menschen erhalten versehentlich falschen Impfstoff

Gibt es denn einen rich­ti­gen? Ist es wirk­lich ein Versehen? Unter genann­ter Überschrift ist am 22.5. auf t‑online.de zu erfahren:

»Eine Panne am Impfzentrum Chemnitz hat dazu geführt, dass 17 Menschen ver­se­hent­lich mit Astrazeneca statt Moderna geimpft wur­den. Es habe noch nicht genau her­aus­ge­fun­den wer­den kön­nen, wer die­se Personen waren, infor­mier­te die Kassenärtzliche Vereinigung.

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Wird das was mit dem digitalen Impfpaß?

"Alles soll digi­ta­ler, ein­fa­cher und schwer zu fäl­schen wer­den. Doch noch ist es zu früh, das gel­be Impfbuch in die Tonne zu wer­fen" meint bild​.de am 21.5. (Bezahlschranke). Der digi­tal­ste Impfpaß aller Zeiten wird im ersten Anlauf wohl schei­tern, auch wenn er in bekann­tem demo­kra­tie­feind­li­chen Tempo von der EU beschlos­sen wurde.

»Seit fast 60 Jahren gibt es das Internationale Impfbuch nach den Standards der Weltgesundheitsorganisation WHO. Doch so viel Aufregung hat das gel­be Büchlein bis­lang noch nicht erlebt. Was sechs Jahrzehnte gut genug für den Nachweis von Impfungen bei inter­na­tio­na­len Reisen war, ist es in Zeiten von Covid-19 nun nicht mehr.«

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USA buhlen um Impf-Zögerer
Lotterien und Dates für Geimpfte

Wie ent­wick­lungs­fä­hig die deut­sche Sprache doch sein kann! "Impf-Zögerer" waren mir bis­her nicht begeg­net. Ähnlich ori­gi­nell sind die Maßnahmen, über die nord​ku​rier​.de am 21.5. berichtet:

»WASHINGTON · Mit neu­en Anreizen auf gro­ßen Dating-Plattformen und mit Lotteriegewinnen in meh­re­ren Bundesstaaten ver­su­chen die USA, noch unge­impf­te Bürger zu einer Spritze gegen Corona zu bewe­gen. „USA buh­len um Impf-Zögerer
Lotterien und Dates für Geimpfte“
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Hände weg von unseren Kindern! Nein zum Impfzwang!

Auf nach​denk​sei​ten​.de ist am 21.5. eine "Stellungnahme kri­ti­scher Erziehungswissenschaftlerinnen und Erziehungswissenschaftler zur Impfung von Kindern" ver­öf­fent­licht, in der es heißt:

»Wir wen­den uns ent­schie­den gegen den immer lau­ter vor­ge­tra­ge­nen Versuch, nun auch Kinder in die Impfstrategie der Bundesregierung ein­zu­be­zie­hen. Bekanntermaßen han­delt es sich bei den von der Pharmaindustrie ent­wickel­ten gen­ba­sier­ten Impfstoffen um Notzulassungen, also um im Schnellverfahren zuge­las­se­ne Vakzine, die nicht die für sie vor­ge­se­he­nen, lang­jäh­ri­gen Erprobungs- und Evaluationsverfahren durch­lau­fen haben. Diese Impfstoffe ent­hal­ten, wie wir nicht nur aus Deutschland wis­sen, nicht abschätz­ba­re Risiken und Gefährdungen für die Gesundheit von Menschen jeden Lebensalters…

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