"Gefängnisse sind Orte, an denen täglich viele Menschen aufeinandertreffen"

Man lernt nie aus. Jetzt imp­fen schon Gefängnisse ihre Bediensteten. Womit wohl?

»14:24 Uhr
Erste Bedienstete von Gefängnissen in Niedersachsen geimpft
In den nie­der­säch­si­schen Justizvollzugsanstalten (JVA) sind die ersten Bediensteten gegen das Corona-Virus geimpft wor­den. Die ersten Spritzen wur­den bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der JVA Wolfenbüttel in der Abteilung Helmstedt gesetzt, teil­te das Landesjustizministerium mit. In den kom­men­den Wochen wür­den nach und nach alle Bediensteten geimpft, die bei ihrer täg­li­chen Arbeit Kontakt mit Gefangenen haben. Dazu gehör­ten auch exter­ne und ehren­amt­li­che Kräfte.

"Gefängnisse sind Orte, an denen täg­lich vie­le Menschen auf­ein­an­der­tref­fen", sag­te Justizministerin Barbara Havliza. Die Organisation des Alltags hin­ter Gittern sei unter Pandemiebedingungen eine noch grö­ße­re Herausforderung als ohne­hin schon. Zum Glück sei es bis­lang gelun­gen, das Virus weit­ge­hend aus den Haftanstalten her­aus­zu­hal­ten.«
tages​schau​.de

Ganz hat die­ses Erfolgsrezept bei der übri­gen Bevölkerung noch nicht gewirkt. Quarantäne ist doch nicht so erfolg­reich wie rich­ti­ge Haft.

Schlechtes Timing

Die Nachricht vom Aussetzen der Impfung auf tages​schau​.de datiert auf 15:44 Uhr. Diese Nachricht auf ber​li​ner​-zei​tung​.de von 11:48 Uhr:

»CSU-Chef Söder for­dert: Politiker sol­len sich mit Astrazeneca imp­fen lassen
Politiker sol­len sich als „Vorbilder“ imp­fen las­sen, sag­te Söder am Montag. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat­te eine öffent­li­che Impfung zuletzt abgelehnt.

Berlin – Die Verunsicherung im Umgang mit dem Impfstoff von Astrazeneca wächst. Grund dafür sind welt­wei­te Berichte über mög­li­che, teils schwe­re und unvor­her­ge­se­he­ne Nebenwirkungen. Der baye­ri­sche Ministerpräsident Markus Söder will jetzt, dass deut­sche Politiker ihre Vorbildfunktion erfül­len. Söders Forderung: Deutsche Politiker sol­len sich mit Astrazeneca imp­fen las­sen. Das sag­te der CSU-Chef bei einer Pressekonferenz am Montag. Ein sol­ches Vorgehen müs­se in einer Impfverordnung ent­spre­chend gere­gelt wer­den, sag­te der baye­ri­sche Ministerpräsident am Montagmorgen weiter.

„Ich glau­be, da braucht es jetzt auch Statements dafür, dass die­ser Impfstoff wirk­sam ist und auch funk­tio­nie­ren kann“, sag­te Söder. Weiter sprach der CSU-Chef von „ganz über­leg­ten Vorbildfunktionen“, die gesetzt wer­den soll­ten. Es müs­se „noch mal extra eine kla­re Aussage kom­men: Ist der Impfstoff gut oder schlecht?“…«

Der Weg zum Impfstoff gegen COVID-19 – Präsident Prof. Klaus Cichutek im Interview

Was mag da schief gelau­fen sein?

Quelle: https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​J​x​4​z​C​e​F​6​4g8

Dringender Offener Brief von Ärzten und Wissenschaftlern an die Europäische Arzneimittelbehörde bezüglich der Sicherheitsbedenken gegen den Impfstoff COVID-19

Bereits vom 28.2. stammt die­se Warnung, die gera­de in ein grel­les Licht getaucht wird:

»Als Ärzte und Wissenschaftler unter­stüt­zen wir prin­zi­pi­ell den Einsatz neu­er medi­zi­ni­scher Interventionen, die in ange­mes­se­ner Weise ent­wickelt und ein­ge­setzt wer­den, nach­dem eine infor­mier­te Zustimmung des Patienten ein­ge­holt wur­de. Diese Haltung umfasst Impfstoffe in glei­cher Weise wie Therapeutika.

Wir stel­len fest, dass nach der Impfung von zuvor gesun­den, jün­ge­ren Menschen mit den gen­ba­sier­ten COVID-19-Impfstoffen über ein brei­tes Spektrum von Nebenwirkungen berich­tet wird. Darüber hin­aus gab es zahl­rei­che Medienberichte aus der gan­zen Welt über Pflegeheime, die inner­halb weni­ger Tage nach der Impfung von Bewohnern von COVID-19 befal­len wur­den. Wir erken­nen zwar an, dass es sich bei die­sen Vorkommnissen jeweils um unglück­li­che Zufälle gehan­delt haben könn­te, sind aber besorgt dar­über, dass die mög­li­chen Krankheits- und Todesursachen unter die­sen Umständen nicht aus­rei­chend unter­sucht wur­den und wer­den, vor allem, da kei­ne Obduktionen durch­ge­führt wurden.

„Dringender Offener Brief von Ärzten und Wissenschaftlern an die Europäische Arzneimittelbehörde bezüg­lich der Sicherheitsbedenken gegen den Impfstoff COVID-19“ weiterlesen

Auch die Niederlande setzen Impfungen aus

Das mel­det am 15.3.deutsch​land​funk​.de:

»Auch die Niederlande wol­len den Impfstoff des bri­tisch-schwe­di­schen Herstellers Astrazeneca vor­erst nicht mehr verwenden.

Die Entscheidung gilt zunächst bis zum 29. März. Wie das Gesundheitsministerium in Den Haag mit­teil­te, wer­den des­halb mehr als 40.000 Termine für Impfungen abge­sagt. Die Arzneimittelbehörde habe die­se Vorsichtsmaßnahme auf Grundlage neu­er Informationen empfohlen.

In Irland wird das Vakzin vor­erst eben­falls nicht ver­impft. Die Gesundheitsbehörde in Dublin erklär­te, es han­de­le sich um eine Vorsichtsmaßnahme, die man nach einem Bericht der nor­we­gi­schen Arzneimittelbehörde über wei­te­re Fälle von Blutgerinnsel-Störungen bei Geimpften ergrei­fe. Zuerst hat­te Dänemark die Impfungen mit dem Mittel von AstraZeneca gestoppt; spä­ter folg­ten dann Norwegen, Island und Bulgarien.

Ob es einen Zusammenhang zwi­schen den Blutgerinnseln und den Impfungen gibt, ist bis­lang nicht geklärt.«

Gut, daß wir ein Paul-Ehrlich-Institut haben, das der­art leicht­fer­ti­ge Rückrufaktionen nicht mitmacht.

Siehe auch Weitere Länder set­zen Impfung mit AstraZeneca aus.

MV: Impfstoff von der Resterampe geht jetzt an HausärztInnen

Wenn irgend­wo im Land "Gipfel" statt­fin­den, wird man miß­trau­isch. In Mecklenburg-Vorpommern tag­te sie­ben Stunden lang ein "Impfgipfel". "Das Hauptproblem bleibt der feh­len­de Impfstoff", teilt ndr​.de am 14.3. mit. Die Norddeutschen sind kreativ:

»Falsch gela­ger­ter Impfstoff wird freigegeben
Nach Angaben Glawes kön­nen nun auch die 12.000 Impfdosen des Herstellers AstraZeneca ein­ge­setzt wer­den, die beim Transport zu kühl gela­gert und des­halb vor­sorg­lich zurück­ge­stellt wor­den waren. Prüfungen hät­ten erge­ben, dass die Wirksamkeit dadurch nicht beein­träch­tigt wurde.«

Harry Glawe (CDU) ist der Gesundheitsminister. Weitere Maßnahmen:

»Um mehr Menschen gegen das Coronavirus imp­fen zu kön­nen, sol­len im Nordosten die zurück­ge­hal­te­nen Dosen für die Zweitimpfung deut­lich redu­ziert und die Intervalle bis zur zwei­ten Impfung auf den maxi­mal mög­li­chen Zeitraum aus­ge­dehnt werden…

Infektionsschutz für Hausarztpraxen mit AstraZeneca-Impfstoff

Zudem sol­len alle impf­wil­li­gen Haus- und Ambulanzärzte vom 22. März an ins­ge­samt 15.000 Impfdosen des Herstellers AstraZeneca erhal­ten. Damit wer­de sicher­ge­stellt, dass bis zu dem für Mitte April geplan­ten all­ge­mei­nen Impfstart in den Arztpraxen Infektionsschutz besteht. "Wir wol­len, dass in dem Moment, wo der Bund die Impfdosen für die Ärzte frei­gibt, unse­re Ärzte selbst geimpft sind mit ihrem Praxispersonal. Und wenn dort Dosen übrig sind, dann kön­nen die Ärzte schon ihre schwer­sten Fälle imp­fen", so die Ministerpräsidentin. Seit Wochen läuft dazu bereits ein Modellprojekt im Landkreis Nordwestmecklenburg.«

Über die­ses seit dem 3.2. lau­fen­de Modellprojekt habe ich nichts in Erfahrung brin­gen kön­nen. Das läßt ver­mu­ten, daß der Plan wohl nicht auf­geht, wonach alle HausärztInnen und ihr Personal ab dem 22.3. geimpft sein sollen.

Dafür wird die Impfkampagne ein Konjunkturprogrämmchen:

»Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) kün­dig­te an, die Zahl der Mitarbeiter im Call-Center bereits von Montag an auf 300 zu verdoppeln.«

"Nebenwirkungen treten nicht zwangsläufig nach einer Impfung auf"

Das scheint spek​trum​.de eine gute Nachricht zu sein.

»Während einer Pandemie muss man den Krankheitserreger auf der gan­zen Welt bekämp­fen. Dafür braucht es diver­se Maßnahmen, aber eben auch Impfstoffe. Letztlich ist jeder als sicher erwie­se­ne, effek­tiv wirk­sa­me Impfstoff bes­ser als kein Impfstoff. Nebenwirkungen tre­ten nicht zwangs­läu­fig nach einer Impfung mit den bis­lang in der EU zuge­las­se­nen Impfstoffen auf… Nicht halt­bar ist die Behauptung, an der Corona-Impfung sei­en bereits Menschen gestor­ben. Bislang ist kein ursäch­li­cher Zusammenhang zwi­schen einem Todesfall und einer Covid-19-Impfung nachgewiesen.«

Das Magazin sieht sich auf­ge­ru­fen, vor allem den Ruf von AstraZeneca wiederherzustellen:

»Vor allem AZD1222 von AstraZeneca ist unbe­liebt. Eine ver­wir­ren­de bis feh­ler­haf­te Berichterstattung über die Wirksamkeit und Nebenwirkungen hat dazu bei­getra­gen. Dabei ist der AstraZeneca-Impfstoff solide…

„"Nebenwirkungen tre­ten nicht zwangs­läu­fig nach einer Impfung auf"“ weiterlesen

Ignoranz beim Paul-Ehrlich-Institut

Immer mehr Länder set­zen die Impfung mit dem Stoff von AstraZeneca aus. Für das in der BRD zustän­di­ge Paul-Ehrlich-Institut heißt die Devise dage­gen "Aussitzen statt Aussetzen". Über Nebenwirkungen der Impfungen infor­miert das Institut in "Sicherheitsberichten" (mehr oder weni­ger). Bis Ende Januar gab es die­se Berichte wöchent­lich, für den Februar wur­den nur zwei erstellt, der letz­te davon erschien am 4.3. Trotz der besorg­nis­er­re­gen­den Zwischenfälle soll der näch­ste Sicherheitsbericht erst am 18.3. erfolgen.

Was für das PEI "kei­ne beson­de­ren Auffälligkeiten" sind, wird nicht nur in Norwegen völ­lig anders bewertet:

»Oslo. In Norwegen sind bei drei jun­gen Menschen Blutgerinnsel bezie­hungs­wei­se Hirnblutungen auf­ge­tre­ten, nach­dem sie mit dem Impfstoff des Unternehmens Astrazeneca geimpft wor­den sind. Wie die nor­we­gi­sche Gesundheitsbehörde Folkehelseinstitutt am Samstag mit­teil­te, arbei­ten alle drei im Gesundheitswesen.

Es wer­de nun unter­sucht, ob es einen Zusammenhang zwi­schen der Impfung und dem Blutgerinnsel gibt. „So etwas ist sehr sel­ten, aber sehr ernst“, sag­te Steinar Madsen von der Arzneimittelbehörde dem Norwegischen Rundfunk NRK.

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Ramelow: Thüringen fürst!

»Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat sich dafür aus­ge­spro­chen, Impfdosen aus einem EU-Sonderkontingent in die Corona-Hotspot-Landkreise Deutschlands zu ver­tei­len. Er gehe davon aus, dass die Impfdosen aus die­sem Kontingent bun­des­weit nur an Landkreise ver­teilt wer­den, deren Corona-Inzidenzwert bei mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lie­ge, sag­te Ramelow der dpa. Er habe über die­ses Thema mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gespro­chen. "Ich ver­ste­he die EU so, dass damit eine Sonderimpfung gemacht wer­den soll, wo hohe Belastungen sind", sag­te Ramelow.

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