Ich glaub', ich krieg' die Priese, Mann!

Kein Schuluntereicht wegen Aserosolen:

»Expertin: Maskentragen Frage der Fairness
Die Physikerin Viola Priesemann hat in den tages­the­men erklärt, wann ein mas­ken­frei­er Schuluntereicht [sic] mög­lich wäre: Sofern die Räume sehr gut durch­lüf­tet sind, vor allem die Lehrkraft geimpft ist und die Inzidenz aus­rei­chend nied­rig sei, kön­ne man über eine Aufhebung der Maskenpflicht nach­den­ken, sag­te die Forscherin am Max-​Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen.

Für den Außenbereich kön­ne noch kei­ne end­gül­ti­ge Entwarnung gege­ben wer­den, so Priesemann: Es gebe Unterschiede, ob man sich bei­spiels­wei­se auf einem Spaziergang im Park oder in einem Zelt der Außengastronomie befin­de. Als Faustregel gel­te: Könne man das Parfüm oder den Zigarettenrauch einer Person wahr­neh­men, so sei man auch deren Tröpfchen oder Aserosolen [sic] aus­ge­setzt. „Ich glaub', ich krieg' die Priese, Mann!“ weiterlesen

Aus der Inkontinenzblase: Vom Segen der Masken

Der Link auf rp​-online​.de heißt "coro­na-schutz­mas­ken-war­um-sie-ein-segen-sind-und-fuer-immer-blei­ben", der Titel des Artikels leicht ent­schärft "Schöne neue Maskenwelt?". Die Redakteurin ("Sie hat in Essen Christliche Studien und Germanistik stu­diert") schwelgt:

»Noch vor einem Jahr hader­ten die mei­sten mit der Verhüllung, die weni­gen, die sie zu Pandemiebeginn 2020 tru­gen, wur­den skep­tisch beäugt. Eine Maskenpflicht? Damals undenk­bar, heu­te nicht weg­zu­den­ken, trotz oder gera­de wegen der vie­len Verstöße. Die grund­sätz­li­che Akzeptanz liegt natür­lich auch am kol­lek­ti­ven Lernprozess, der so trans­pa­rent und nah wie nie am glo­ba­len Untersuchungsgegenstand (dem Virus) und den Live-Probanden (der Menschheit) erlebt und ver­folgt wer­den konnte.


Was haben wir dazu­ge­lernt. Schutzmaske ist nicht gleich Schutzmaske, das wur­de schnell klar…«

Nicht feh­len darf die Floskel von den "82 Millionen Virologen", gefolgt von der Phrase:

»Es ist eine Stärke der demo­kra­ti­schen Gesellschaft, das Für und Wider poli­tisch auf­er­leg­ter Regeln wie der Maskenpflicht offen zu dis­ku­tie­ren. Gleichzeitig ist die dar­aus resul­tie­ren­de Handlung auch ein mora­li­sches Statement. Denn abseits von all den fest­ge­leg­ten Regeln, wo medi­zi­ni­sche Masken inzwi­schen über­all getra­gen wer­den müs­sen, galt über vie­le Monate: Wer sich wei­gert, rückt auto­ma­tisch in ein eher frag­wür­di­ges Licht.«

Die Dame ver­gißt zu erwäh­nen, mit wel­cher Vehemenz ihr Blatt seit mehr als einem Jahr die­se Stimmung erzeugt hat.

"Die meisten Menschen werden keine Masken mehr tragen, wenn sie nicht mehr müssen."

Das pro­phe­zeit "Claus-Christian Carbon, Professor für Psychologie an der Universität Bamberg, der schon seit April 2020 zum Thema Masken forscht":

»„Auch wenn Umfragen Gegenteiliges sug­ge­rie­ren, die mei­sten Menschen wer­den kei­ne Masken mehr tra­gen, wenn sie nicht mehr müs­sen.“ Die Krux der Umfragen, nach denen mal 40, mal 60 Prozent der Bürger wei­ter Schutzmasken im Alltag tra­gen wol­len, sei, dass man sie in der Situation der aku­ten Pandemie befragt habe. Entscheidend sei viel­mehr, wie Menschen das hand­ha­ben wer­den, wenn die Pandemie vor­bei ist, meint Carbon.

Die Endphase der Pandemie beschreibt der Psychologe so: „Solange Unsicherheit herrscht, solan­ge es noch eine rele­van­te Zahl an Infektionen gibt, wer­den die Menschen nach Orientierung suchen. Je nach­dem, wie vie­le Menschen wo Masken tra­gen, wer­den es ande­re auch tun – und umge­kehrt.“ Die Maske wer­de lang­sam aus dem Alltag ver­schwin­den, in die­ser Übergangsphase wer­de es auch Extreme geben: Menschen, die Masken ver­bren­nen, als Zeichen der Befreiung, des Sieges über Covid-19. Und Menschen, die die Masken auf­be­wah­ren wer­den, als mate­ri­el­les Erinnerungsstück an die Jahrhundertkrise, als greif­ba­res Relikt für die Nachwelt.«

Das gefällt der Redakteurin kei­nes­wegs. Sie erin­nert an die Spanische Grippe, nach der "das Wissen in der brei­ten Bevölkerung kaum über­lie­fert, die Maßnahmen nie zur Gewohnheit gewor­den zu sein" schei­nen.

»Sollte es im 21. Jahrhundert tat­säch­lich anders sein? Wünschenswert wäre es. Dafür spricht jeden­falls, dass Politiker und Wissenschaftler schon jetzt vor der näch­sten Pandemie war­nen, dass die wirt­schaft­li­chen und gesell­schaft­li­chen Folgen nun ein­schnei­den­der und stär­ker im Bewusstsein ver­an­kert sind. Dass auch die Macht all der Bilder und Videos in Internet und Fernsehen den Schrecken eine Weile bewahrt – anders als noch vor hun­dert Jahren mög­lich. Nicht zuletzt bleibt die Hoffnung, dass der ver­nunft­be­gab­te Mensch aus der Geschichte lernt, und Masken dau­er­haft in Mode bleiben.«

So geht es ja nun auch nicht. Maske abnehmen ist rechtsradikal


Das schreibt mir heu­te Herr Muhl. Ich möch­te ihm ant­wor­ten: Doch, genau so geht es. Meine eige­ne Erfahrung aus den letz­ten Tagen: Wenn ich S‑Bahn fah­re, tra­gen fast alle Menschen brav ihre FFP2-Maske. Es inter­es­siert aber kein Schwein, daß ich es nicht tue. Im gro­ßen Möbelhaus das­sel­be. Keine Anmache, kei­ne kri­ti­schen Blicke. Als ich klein war, stan­den über­all Schilder an den Wiesen "Rasen betre­ten ver­bo­ten!". Die ersten Leute, die sich dar­an nicht hiel­ten, wur­den arg­wöh­nisch beäugt. Dann ging es ganz schnell und die idio­ti­schen Vorgaben verschwanden.

Übrigens hat der Chefredakteur sei­ne Artikel offen­bar gar nicht gele­sen. In dem, auf den der zwei­te Link ver­weist, ist zu lesen:

»… Den Politikern wird Verantwortungslosigkeit vor­ge­wor­fen, man könn­te fast mei­nen, Kubicki & Co. hät­ten ein Maskenverbot gefor­dert. Dabei bleibt es jedem selbst über­las­sen, sich und ande­re wei­ter­hin mit einer Maske zu schüt­zen, aber mit der Eigenverantwortung haben es man­che ja nicht so.

Dabei kann man es in die­ser Pandemie wohl nicht oft genug beto­nen: It’s the Rechtsstaat, stu­pid. Jede frei­heits­ein­schrän­ken­de Maßnahme, und dazu gehört die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung alle­mal, benö­tigt eine recht­li­che Grundlage. Sie muss geeig­net und ver­hält­nis­mä­ßig sein. Mit der Verhältnismäßigkeit aber haben vie­le so ihre Probleme.

Es gibt schlicht kei­ne recht­li­che Grundlage dafür, bei so nied­ri­gen Inzidenzen wie der­zeit eine Maskenpflicht etwa im Freien auf­recht­zu­er­hal­ten. Da kann die Delta-Variante woan­ders wüten, wie sie will – so lan­ge hier die Zahlen nicht wie­der hoch­ge­hen, wird eine recht­li­che Begründung für strik­te­re Maßnahmen schwierig…«

Der Berliner Senat hat heu­te freund­li­cher­wei­se die Maskengebote auf dut­zen­den Straßen auf­ge­ho­ben. An die hat­te sich ohne­hin kaum jemand gehalten.

Behörde untersagt Ende der Maskenpflicht in Grundschulen

»Bei einem Inzidenzwert von 8,8 woll­te der Landkreis Rhön-Grabfeld die Maskenpflicht für Grundschüler lockern – zumal regel­mä­ßig gete­stet wird und mit Hitze zu rech­nen ist. Doch die Regierung von Unterfranken mach­te einen Strich durch die Rechnung.

Der Landkreis Rhön-Grabfeld in Unterfranken hat ein Ende der Maskenpflicht für Grundschüler am Platz und auf dem Außengelände bean­tragt. Jedoch habe die Regierung von Unterfranken dies nicht geneh­migt, teil­te der Landkreis am Samstag mit. Damit gel­te die Maskenpflicht ab Montag wei­ter, sag­te eine Sprecherin.«
br​.de (12.6.)

Wäre der "Verfassungsschutz" ein Verfassungsschutz, stün­de die Regierung von Unterfranken unter Beobachtung. In der Wirklichkeit sind Beobachtungsobjekte "Gegner der staat­li­chen Corona-Politik" und die "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes" (ver​fas​sungs​schutz​.bay​ern​.de)

"Der Ruf nach einem Ende der Maskenpflicht wird lauter"

Langsam kommt die Lawine in Gang, von der noch nicht abseh­bar ist, wen sie begra­ben wird. Auch wenn die öffent­lich-recht­li­chen Medien noch weit­ge­hend so tun, als sei ihre Welt in Ordnung, wird jen­seits von ihnen die Kritik ver­nehm­li­cher. Sie trifft inzwi­schen nicht nur Spahn und Lauterbach. Selbst Drosten ist nicht mehr sakro­sankt, und die Regierung schwä­chelt. Auf t‑online.de ist am 10.6. zu lesen:

»Wann fällt in Deutschland die Maskenpflicht?

Mitte Mai ver­kün­de­te US-Präsident Joe Biden einen gro­ßen Schritt in der Pandemiebekämpfung in sei­nem Land: Vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte, müs­sen dort sowohl im Freien wie in Innenräumen kei­ne Maske mehr tra­gen. Die Seuchenschutzbehörde CDC erklär­te, Menschen mit vol­lem Impfschutz müss­ten auch kei­ne Abstandsgebote mehr in Innenräumen einhalten. 

„"Der Ruf nach einem Ende der Maskenpflicht wird lau­ter"“ weiterlesen

Krankenhaushygieniker: Spahns schnell geprüfte Masken "schnellstmöglich entsorgen"

Darüber hin­aus sind "FFP2-Masken nur für den pro­fes­sio­nel­len Einsatz im Pflege- und medi­zi­ni­schen Bereich geeignet".

»Osnabrück. Führende Krankenhaushygieniker haben die sofor­ti­ge Vernichtung der von Gesundheitsminister Jens Spahn bestell­ten umstrit­te­nen Import-Masken gefor­dert. "Die schnell geprüf­ten FFP2-Masken soll­ten schnellst­mög­lich ent­sorgt wer­den. Sie gehö­ren auch nicht in die Notfallreserve des Bundes", sag­te Peter Walger, Vorstandssprecher der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Zu den Importmasken liegt uns eine Fülle von Hinweisen auf Fake Ware vor, die die Qualitätsanforderungen im medi­zi­ni­schen Bereich nicht ansatz­wei­se erfüllt, aber trotz­dem zum Einsatz kommt."«

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Wirbel um Christian Drosten: Keine Masken nötig wegen zweifacher Impfung?

Unter die­sem Titel berich­tet ber​li​ner​-zei​tung​.de am 8.6. über die Aufregung, wel­che ein Interview mit CD her­vor­ge­ru­fen hat (sie­he dazu Tausche Emil gegen Christian). Dem Blatt geht es dabei nicht um den geball­ten Unsinn, den er dort zu Protokoll gab, son­dern um eine Nebensächlichkeit. (Wobei letz­ten Endes egal ist, ob Drosten wegen Problemen mit sei­ner Dissertation, sei­nem falsch ver­wen­de­ten PCR-Test oder sei­ner Lügen fal­len wird.)

»Berlin – Die Debatte um die Aufhebung der Maskenpflicht für Geimpfte geht in eine neue Runde. Anlass ist ein Interview des Schweizer Magazins Republik mit dem Charité-Virologen Christian Drosten. Nach Angaben der Journalisten habe Drosten zu Beginn des Interviews in sei­nem Büro erklärt, sie müss­ten kei­ne Masken tra­gen. Er sei bereits zwei­mal geimpft.

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Corona in MV
Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben

»SCHWERIN · Schüler in Mecklenburg-Vorpommern müs­sen bereits ab die­sem Mittwoch kei­ne Masken mehr im Unterricht und im Hort tra­gen – dies ist nur noch in den Gängen und im Lehrerzimmer nötig. Das teil­te Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag in Schwerin nach einer Kabinettssitzung mit. Auf dem Schulhof war die Maskenpflicht schon zuvor gestri­chen worden.

Masken und Tests in den Schulen sind aber in den ersten zwei Wochen nach den Sommerferien wie­der not­wen­dig, um die Rückkehr der Schüler und Lehrer aus den Urlaubsgebieten abzu­si­chern. Dies teil­te Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) am Dienstag mit…«
nord​ku​rier​.de (8.6.)