Die Sonntags-FAZ vom 4.10. macht schmerzlich (oder lustvoll) deutlich, daß Corona neben Perkolationsismus auch andere schwere Wahrnehmungsstörungen hervorrufen kann. Zwei "Redakteure in der Politik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" kommen zu diesen Überlegungen:
»Die Deutschen sehnen sich nach einem Impfstoff. Sie hoffen, dass damit alle Beschränkungen wegfallen. Sie wollen endlich keine Maske mehr tragen, weder im Supermarkt noch in der Bahn. Die Fans wollen wieder ins Stadion, Bier trinken und herumbrüllen, ohne über Aerosole nachzudenken. Enkel wollen die Oma auf dem Land besuchen, Jugendliche in vollbesetzten Kinos sitzen, Großstädter in den Clubs die Nächte durchtanzen. Sie wollen sich mit Wildfremden nach ihrer Impfung in den Armen liegen und die Befreiung von der Pandemie feiern.«
So ziemlich alles ekelhafte Dinge, nach denen die Deutschen sich sehnen. Unübersehbar aber: Ihr Bedürfnis scheint nicht der Schutz vor der garstigen Pandemie zu sein, sondern die Befreiung von verordneten Beschränkungen.
„Maske forever, weil beim Impfen "Erfahrungshorizont überschaubar" ist“ weiterlesen