»PARIS – Laut einem neuen Bericht des französischen Senats haben die Regierung von Emmanuel Macron und andere öffentliche Einrichtungen seit 2018 Verträge im Wert von mindestens 2,4 Mrd. EUR mit Beratungsfirmen abgeschlossen, die sich mit Themen wie der Einführung des Coronavirus-Impfstoffs oder der digitalen Transformation befassen.
Nach einer viermonatigen parlamentarischen Untersuchung, in der lukrative Verträge mit McKinsey, Accenture, BCG und anderen Firmen untersucht wurden, legen die Abgeordneten der höchsten französischen Kammer am Donnerstag ihre Ergebnisse vor.
Die Beratungskosten der Ministerien haben sich seit dem Beginn von Macrons Amtszeit als französischer Präsident mehr als verdoppelt, mit einer starken Beschleunigung im Jahr 2021 (45 Prozent mehr als im Vorjahr) aufgrund der Pandemie, so der Bericht des Untersuchungsausschusses, der sich aus einer Gruppe von Senatoren zusammensetzt und von der Opposition angeführt wird.
Die Senatoren warfen McKinsey außerdem vor, bei parlamentarischen Anhörungen über seine Steuersituation gelogen zu haben, und erklärten, sie hätten bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet. Obwohl McKinsey im Laufe der Jahre lukrative Verträge mit der französischen Regierung abgeschlossen hat, hat das Unternehmen "seit mindestens 10 Jahren keine Körperschaftssteuer in Frankreich gezahlt", sagte Senatorin Éliane Assassi auf einer Pressekonferenz. "Einer der Direktoren von McKinsey hat unter Eid ausgesagt, dass McKinsey in Frankreich Steuern gezahlt hat, also haben wir das überprüft, indem wir Daten vom Finanzministerium angefordert haben. Das Ergebnis ist eindeutig."
Die Ergebnisse des Ausschusses, die sich auf Daten der Haushaltsabteilung der Regierung stützen, zeigen, dass die Inanspruchnahme von Beratungsdiensten durch den öffentlichen Sektor "explosionsartig" gestiegen ist. Die Inanspruchnahme von Beratungsdiensten ist zu einem "Reflex" geworden, und Beratungsfirmen waren "an den meisten großen Reformen" in Frankreich beteiligt, wie z. B. an der Rentenreform, der Reform des Wohngeldes und mehreren Aspekten des Konjunkturprogramms, heißt es in dem 350-seitigen Bericht…
McKinsey unter Beschuss
Die Beratungsaktivitäten in Frankreich gerieten ins Rampenlicht, als das Land im Januar 2021 den Impfstoff gegen das Coronavirus nur langsam einführte. Damals hinkte Frankreich bei der Verteilung der Impfungen hinter Großbritannien, Deutschland, Italien und Spanien hinterher – ein Problem in einem Land, das sich selbst mit der Exzellenz seiner öffentlichen Dienstleistungen, insbesondere im Gesundheitswesen, rühmt.
Als McKinsey und andere zur Rettung kamen, sagten Politiker der Opposition, die Verwaltung könne ihren Auftrag nicht mehr erfüllen. Sie kritisierten vor allem den Einsatz eines Unternehmens, das in den USA einen Vergleich in Höhe von 573 Millionen Dollar wegen Behauptungen über seine Rolle in der Opioid-Krise gezahlt hatte und mit Korruptionsskandalen konfrontiert war.
Die Regierung erklärte, der Einsatz von Beratern sei in einer Krisensituation sinnvoll…
Der Untersuchungsausschuss des Senats ist bei seiner Arbeit am weitesten gegangen und hat von seinen richterlichen Befugnissen Gebrauch gemacht, um fast 7.000 Dokumente von Ministerien und auch direkt von Beratungsfirmen zu beschlagnahmen…
Der französische Senat räumte zwar ein, dass Berater nützlich oder unentbehrlich sein können, wenn es in den öffentlichen Verwaltungen an Fähigkeiten oder Ressourcen mangelt, warf aber auch den Gedanken auf, dass der Beratungssektor eine Strategie des räuberischen Einflusses auf die Regierung verfolgt, was Fragen zu potenziellen Interessenkonflikten und zur einfachen Kosteneffizienz aufwirft.
In Deutschland löste die Inanspruchnahme von Beratungsunternehmen durch die Regierung einen regelrechten Skandal aus, der die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dazu zwang, "Fehler" zuzugeben, als sie noch Verteidigungsministerin war. Das Vereinigte Königreich hat sich ebenfalls verpflichtet, die Ausgaben für externe Berater zu reduzieren…«
politico.eu (17.3.)
Der Bericht ist zwar schon zwei Wochen alt, der Vorgang entwickelt sich allerdings inzwischen zu einem Hauptthema des französischen Präsidentenwahlkampfs.
In der Überschrift fehlen bei Mrd. zwei "e"!
Aufgepasst Uschi … wenn Macron die Wahl verliert, bekommt er noch deinen Job.
die alten Betrugs Ratten Consult, denn Accenture, berät Ursula von der Leyen, schon bei der Bundeswehr, hiess früher Anderson Consult, Federführend bei dem grössten vorherigem Betrugsfall der Geschichte: der ENRON Skandal. McKinsey, in so viele Betrugsfälle verwickelt, da die ebenso in den USA, keine Regierungs Aufträge erhalten
Bei all dem Gekreisch und Gefuchtel vergessen wir schnell, dass die Pandemie für die schamloseste Umverteilung nach oben in der Geschichte der Menschheit genutzt wurde.
Was sich hier u.a. zeigt ist das Wesen des Staatsmonopolistischen Kapitalismus. Kapital zirkuliert, Werbung und Propaganda sorgen für dessen Vermehrung. Und der Staat hat da überall seine schmutzigen Finger drin. Überraschung?