»Amulette werden am Körper (oft auch als Schmuck) oder in der Kleidung getragen, in Fahrzeugen oder der Behausung aufbewahrt oder dem Vieh umgehängt. Sie können aus einer Vielzahl von Materialien bestehen und durch sie soll der Träger passiv geschützt werden…
Amulette fanden Anwendung in der Heilkunde, als Schutz von Schwangeren, gegen den Bösen Blick und – beispielsweise die Muskatnuss – als Liebeszauber und gegen eine Vielzahl von Krankheiten.«
https://de.wikipedia.org/wiki/Amulett
Am 6.2. liest man auf tagesspiegel.de, daß Aberglaube auch heute in den Redaktionen zu Hause ist:
»Das Bundesgesundheitsministerium hat den Weg für Corona-Schnelltest zu Hause frei gemacht. Viele hoffen, dass dieser Weg auch aus dem Lockdown führen könnte…
Die wichtigsten Fragen und Antworten:
1. Stoppen die Schnelltests die Pandemie?
Schnelltests können relativ sicher ansteckende Personen erkennen. Vermeiden diese Personen nach einem positiven Ergebnis Kontakte zu ihren Mitmenschen, umgehend und konsequent, ist für den Kampf gegen das Coronavirus viel gewonnen. Dann kann das Infektionsgeschehen auf Ansteckungen durch unerkannt und unbewusst Infizierte beschränkt werden.«
Das ist Quatsch und wird deshalb auch gleich wieder zurückgenommen:
»Schnelltests könnten also Wissen über die aktuelle Virusverbreitung unter Leute bringen – dorthin, wo die Infektionen geschehen. Das ist ihre Stärke.
Allerdings wird ein Teil der Infizierten nicht erkannt, bei den besten Schnelltests etwa jeder fünfte. Wenn das falsche Ergebnis „nicht infiziert“ als Eintrittskarte für Aktivitäten im öffentlichen Raum gelten darf, bringt es das Virus dorthin, wo sich nicht Infizierte nahekommen, und könnte seine Verbreitung fördern.«
Wäre Würfeln da nicht zuverlässiger?
»Das entspricht dem vorherrschenden Muster, dass viele Infizierte wenige weitere Menschen anstecken, wenige dafür aber umso mehr. Inwieweit neue Varianten des Virus das Einsatzgebiet von Schnelltests weiter begrenzen, ist derzeit noch nicht gut untersucht[.]«
Ich gestehe, das Muster überfordert mich intellektuell.
Gurgeln, Spucken, Lutschen
»2. Welche Schnelltests gibt es?
Schnelltests sind meist Antigentests. Sie weisen Virusteile nach, zum Beispiel Proteine der Hülle. Die meisten erfordern einen Abstrich aus dem Nasen- oder Rachenraum. Ist ein Mensch infiziert, sind Viren und Virenteile auf den Schleimhäuten vorhanden, in größerer Menge zumindest in der ansteckenden Phase der Erkrankung.
Das entnommene Material wird mit einem Wattestäbchen in eine Lösung überführt. Die Lösung wird auf einen Teststreifen getropft, der per Verfärbung anzeigt, ob Virusmaterial enthalten ist. Bei anderen Tests wird das notwendige Material durch Gurgeln mit der Testlösung entnommen, was Getesteten den von vielen als unangenehm empfundenen Abstrich erspart.
Weitere Alternativen werden entwickelt: Abstriche nur aus dem vorderen Mundbereich, Röhrchen, in die gespuckt werden muss, oder Lutscher-Tests mit einer Art Lolli.«
Vermutlich wird es LeserInnen geben, denen man erzählen kann, daß auf diese Weise auch Gold herzustellen ist. Zumindest kann man Geld machen, denn durchgeknallter geht immer:
Stündlich testen?
»3. Gibt es Schnelltests-Konzepte für ein Ende des Lockdowns?
„Wenn sich jeder Bürger zweimal die Woche testen würde, könnten wir damit das Infektionsrisiko um 90 Prozent senken.“ Dafür hat der Berliner Alexander Wolf in dieser Woche die Initiative „Be a Testa“ gestartet. Die Initiatoren fordern die sofortige Notzulassung von Schnelltests für den Eigenbedarf durch das Robert-Koch-Institut, informieren über vorhandene Produkte und unterstützen Personen dabei, private Teststationen zu gründen…
Mittelfristig fordern sie ein System, das möglichst mehrere tägliche Tests vorsieht: Vor der Schule, bei der Arbeit, vor dem Mittagessen im Restaurant und vor dem Konzertbesuch. Wolf verweist auf Südkorea, wo es eine Notzulassung für Schnelltests gab.
Dass diese aber keine absolute Sicherheit garantieren, ist ihm bewusst. Er nehme auch wenige Superspreader-Events in Kauf. Wolf rechnet damit, dass für seine Strategie rund 500 Millionen Tests monatlich nötig seien. Das könne der Staat nicht organisieren, sondern solle dezentral geschehen. Die Kosten von rund vier Euro pro Test müsste jeder selbst tragen. Er hält diesen Weg solidarischer, als über Monate zu Hause zu bleiben.«
"Influencer" ist out. Der feuchte Traum heute heißt Teststation-Verkäufer. Solidarisch natürlich, denn 500 Millionen monatlich zu je vier Euro decken wohl kaum die Herstellungskosten.
»4. Fließen die Ergebnisse in die Statistik ein?
Ein positives Schnelltestergebnis sollte mit einem professionell durchgeführten PCR-Test überprüft werden. Erst wenn ein labordiagnostischer Nachweis anhand von Erbgut des Virus vorliegt oder der Erreger direkt isoliert wurde, wird eine Infektion in die Fallstatistik des Robert-Koch-Instituts aufgenommen.
Aber auch positive Antigentests sollen an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet werden. Sobald die Tests frei im Handel verfügbar sind und nicht mehr von medizinischem Personal durchgeführt werden, kann aber nicht mehr davon ausgegangen werden, dass dies geschieht.
„Ein positives Ergebnis hat Konsequenzen, nicht nur für die Einzelperson, meistens für ganze Familien“, sagte Tobias Kurth, Direktor des Instituts für Public Health der Charité Berlin. Insofern bestünde die Gefahr, dass vor allem Infizierte ohne Symptome ihre positiven Testresultate nicht melden und sie nicht in die Statistik einfließen.«
Wie man es auch anpackt, alles geht schief. Auch das:
Dumm: Es gibt noch gar keine Do-it-yourself-Tests
»5. Wer stellt die Tests her?
Schnelltests für Laien sind – ähnlich wie OP-Masken – Medizinprodukte, die anders als Arzneimittel nicht zentral zugelassen werden müssen. Hersteller, die ihre Schnelltests für den Heimgebrauch in der EU verkaufen wollen, müssen sich aber zertifizieren lassen, dass ihr Produkt Vorgaben für die Funktionsfähigkeit und Anwenderfreundlichkeit erfüllt…
Bislang gebe es noch keine zertifizierten Selbsttests auf dem deutschen Markt, teilt das Bundesministerium für Gesundheit auf Anfrage mit.
Aber es entwickelten mehrere Unternehmen Antigen-Tests, die so konzipiert sind, dass sie auch von medizinischen Laien angewandt werden können. „Mit ersten Zulassungen kann in den kommenden Wochen gerechnet werden.“ Überprüft und gelistet werden die Tests laut Bundesgesundheitsministerium dann vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.«
Wahr am letzten Satz ist die Listung. Denn die Hersteller können sich schlicht selbst zertifizieren.
»6. Können sie helfen, dass Restaurants, Bars und Hotels wieder öffnen?
Das Gastgewerbe ist eine der am stärksten vom Lockdown betroffenen Branchen. Derzeit hoffen Hotels und Restaurants, zu Ostern wieder öffnen zu dürfen…
Dafür fordert die Branche aber viel mehr Corona-Schnelltests: „Es geht dabei insbesondere um die flächendeckende Ermöglichung einfach durchzuführender, möglichst kostenfreier Antigen-Schnelltests beziehungsweise neuer Spucktests, die zum Beispiel bei Veranstaltungen, Kongressen oder auf Reisen die Sicherheit für Gäste, Mitarbeiter und Unternehmer erhöhen“, sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga Bundesverbandes, dem Tagesspiegel.«
Zu diesem frommen Wunsch siehe Punkt 1. Vielleicht versetzt Glauben aber doch Kundenberge.
Was nichts nützt, soll wenigstens massenhaft eingesetzt werden
»7. Könnten Kulturstätten wie Kinos und Clubs bald wieder öffnen?
…Christian Bräuer von der Yorck-Kinogruppe befürwortet ebenfalls die Einführung von Tests, um den regulären Betrieb wiederaufnehmen zu können. Er sieht aber auch das Probleme der Umsetzung in den Kinos – sowie der anfallenden Kosten. Ohne finanzielle Unterstützung könnten die ohnehin schon gebeutelten Kinos solch einen Mehraufwand kaum leisten.«
»8. Welche Pläne gibt es für Berlin?
Schnelltests für die Kita-Erzieherkräfte in den Berliner Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Neukölln wurden nach Informationen des Tagesspiegels am Freitag ausgeliefert. Bis Ende kommender Woche sollen demnach alle 2700 Berliner Kitas ihre Schnelltests in den zuständigen Bezirken abholen können…
Landeselternsprecher Norman Heise plädierte am Freitag zudem dafür, dass zu Hause getestet wird, damit Betroffene mit positivem Befund die Infektion nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln weitertragen…«
Der Mann wird darauf bestehen, daß die zu testenden Kleinkinder auch beim Abstrich eine FFP2-Maske tragen müssen.
»9. Wie ist die Strategie in Brandenburg?
Die Landeshauptstadt Potsdam ist Vorreiter bei den Schnelltests in Kindertagesstätten. Für die rund 2500 Erzieherinnen und Erzieher stellt die Stadt bereits zweimal wöchentlich Tests zur Verfügung. Auch landesweit sollen die Schnelltests nun in Kitas, die in Brandenburg grundsätzlich geöffnet sind, zwei Mal pro Woche zum Einsatz kommen.«
Warum sollte auch nur für den BER Geld zum Fenster hinausgeworfen werden, wenn das viel besser mit einem solidarischen Mäntelchen funktioniert?
Siehe u.a. Behörden beunruhigt: Fast die Hälfte der positiven Schnelltests falsch!.
Zwei Dinge sind unendlich. Das Universum und die menschliche Dummheit. Bei ersterem bin ich mir nicht so sicher.
Es geht wirklich immer noch schlimmer! Wir müssen es in Deutschland einfach mindestens in den letzten letzten fünfzig Jahren übersehen haben, dass man den Begriff Nervenheilanstalt nicht mehr verwendet und im modernen Deutschen jetzt andere Vokabeln kennt:
Kanzleramt, Regierungssitz, Bundestag, Landtag, Zeitungsredaktion; Amt, Behörde, Fernsehanstalt, Institut usw.
Bei den visuellen Medien mit den bewegten Bildern steckt noch die Silbe "Anstalt" drin, das gibt mir schwer zu denken.…
Die Tagesspiegler scheinen Kinder der Neuzeit: sie denken tatsächlich, wenn sie wieder rauskommen aus Ihren Couchecken, "machen alle wieder auf", sind alle noch da, so, wie früher, und machen sie Lichtlein an vor Freude, dass sie wieder kommen "dürfen".
Anscheinend arbeiten dort nur Infantile, die gewohnt sind, dass man das Tablet nur einschalten muss, und die niemals was anderes gelernt oder sich zugetraut haben als das Spiel im Digitalen. Dafür hatten immer andere gesorgt. Jetzt_nicht_mehr.
Da ich mit meinen iMac zusammenlebe, wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als ihn jeden Tag zu testen, denn er ist vielleicht hinter meinem Rücken mit irgendwelchen infizierten iMacs unterwegs, die in Familien leben. Kann man nie wissen.
Ich wäre auf jeden Fall für Schnelltests im freien Verkauf, so dass jeder die zuhause machen kann. Das hätte dann nämlich zur Folge, dass weniger Leute gleich im ersten Schritt PCR-Tests machen, die dann auch bei Virus-Fitzeln positiv ausfallen. Wer einen negativen Schnelltest hat, rennt ja nicht noch zum PCR-Test und wer einen positiven hat, wird sich ggf. auch zweimal überlegen, ob er sich jetzt noch dem Gesundheitsamt ausliefert oder lieber ein paar Tage zuhause bleibt. Vielleicht kann man auf diese Weise zumindest den Meldezahlen- und Laborwahnsinn eindämmen. Aus genau diesem Grund wird es aber vermutlich noch immer keine Schnelltests für den freien Verkauf geben, man braucht die Meldezahlen für die allgemeine Panik…
Auch hier sieht man wieder wie eine Lüge durch beständiges wiederholen und nachschieben von Folgelügen am Leben erhalten wird:
dieser ganze Quatsch bricht zu einem Häufchen Buchstabensalat zusammen, wenn man klar macht, dass es keine asymptomatisch Infektiösen gibt. Die ganze Testerei macht doch keinen Sinn wenn man das weiß.
Habe ich diesen zentralen Hinweis bei dieser Darstellung von Herr Aschmoneit irgendwo überlesen?
Oder beteiligt sich Herr Aschmoneit mit dieser Kolportage von Lügenmärchen nicht eigentlich als Superspreader mit am verbreiten von Lügen? Er sollte mal in sich gehen dazu.
!!!!!!!!!Es gibt keine asymptomatischen Kranken und es gibt keine asymptomatisch Infektiösen!!!!!!!!!!!!!!!!
So lange diese Lügen aufrecht erhalten werden, wird dieser pandemische Irrsinn weitergehen.
Wenn die angeblichen Aufklärer den Lügen auch immer weiter Basis geben, die Lügen der MSM bis in die zurecht nachfragenden Kreise als vermeintliche Wahrheiten, und sogar noch gut maskiert, also den Lügenkern hinter vermeintlicher Kritik versteckt, hineintragen, wird das nichts mehr mit der Wahrheit.
Und das alles, weil mal wieder jemand Windmühlenflügel als angreifende Feinde betrachtet!
@Albrecht Stolz: Ich glaube nicht, dass es noch bei jedem einzelnen Bericht erforderlich ist, auf unzureichende Testmaßnahmen, im Interesse der Regierung umgedeutete und manipulierte Zahlen als auch die unsäglichen Schätzungen von RKI oder sonstwem hinweisen zu müssen. Das dürften alle, die hier unterwegs sind, wissen.
Selbst neuen Besuchern dürfte dies beim Lesen der Kommentare schnell klar werden.
Soweit ich das gerade übersehe bin ich der Einzige hier gewesen, der daraufhinwies, dass Tests egal welcher Art, völlig irrelevant sind angesichts der Tatsache, dass jeder der krank ist und ansteckend ist, dies selber bemerkt und natürlich Konsequenzen zieht, etwa sich zurückzieht (Selbst-Quarantäne), sich krank schreiben lässt, Tees trinkt, ins Bett legt, zum Arzt geht, sich behandeln lässt.
Die Darstellung hier behandelt das Thema aber, wie wenn es nur um die Qualität der Tests ginge – die Sinnhaftigkeit der ganzen Testerei scheint mir daher vorausgesetzt zu sein. Und genau die bestreite ich aber aufs Entschiedenste.
Es ist eine der bedenklichsten Entwicklungen und der feuchte Traum des Pharma-Finanz-Molochs, dass wir nicht mehr selbst wahrnehmen, wie es uns geht, und uns Kranksein oder Gesundsein von einer äußeren Instanz, einem Test, ja am besten sogar noch von einer "App", vorgeben lassen.
"Alexa, wie geht es mir heute?" ;-(
@Albrecht Storz: Wieso erwarten Sie von Herrn Aschmoneit, er solle stets alle Erwägungen und Hinweise bereits implizieren, die dann eine Diskussion im Forum überflüssig machten?
Zitat aus Ihrem Kommentar: .…."wenn man (sich) klar macht, dass es keine asymptomatisch Infektiösen gibt. Die ganze Testerei macht doch keinen Sinn wenn man das weiß. Habe ich diesen zentralen Hinweis bei dieser Darstellung von Herr Aschmoneit irgendwo überlesen? Oder beteiligt sich Herr Aschmoneit mit dieser Kolportage von Lügenmärchen nicht eigentlich als Superspreader mit am Verbreiten von Lügen?"
Warum diese ständige, blöde Anmache und diese unberechtigten, aggressiven Vorwürfe? Lassen Sie das einfach, bitte, es nervt. A.A. kann nichts für Ihre überheblich wirkenden Aggressionen!!!! Wenn Sie Artikel- Beiträge nerven, gehen Sie doch einfach zügig und kommentarlos zum nächsten oder ganz in ein anderes Forum.
Helmi und d.d.: Wenn jemand über einen Hochhausbau in Tansania berichtet, die Höhe des Gebäudes nennt, die Anzahl der Stockwerke, die besondere architektonische Form ausführt, die Gestaltung der Fassade beschreibt, die Zustände auf der Baustelle erzählt, die miese Behandlung und schlechte Bezahlung der Bauarbeiter anprangert, undsoweiter – und bei diesem Bericht die Tatsache unterschlägt, dass das Hochhaus gar nicht gebaut wurde, dass es das Hochhaus gar nicht existiert – was ist das dann?
Aber schön dass aa in d.d. und anderen so heldenhafte, couragierte Verteidiger findet. Und wie die PR funktioniert und wirkt interessiert ja nicht. Hauptsache man kann schön und ungestört weiter zusammen in der gemeinsamen Soße schmoren.
@Albrecht Storz @Helmi2000 @D.D.
Ich finde die Kritik von Herrn Storz schon berechtigt. Wie viele Bürger wissen denn, dass dieser PCR-Test eine große Betrugsmasche ist? Ich sage, weniger als 20 %. Klar, hier wissen das fast alle. Aber manchmal gibt es halt doch neue Leser.
Es kann nicht schaden unter jeden Artikel, der irgendwie mit Tests zu tun hat, 2 Absätze hinzuzufügen, die kurz die Masche des PCR-Tests erklären. Da müsste Herr Aschmoneit einmal einen Textbaustein erstellen. Sehr wenig Aufwand.
Schnelltests: Zarter hellblauer Schimmer, aber auch gute Aspekte …
9.2.21, "Fehler bei Ergebnissen
Skandalöse Schnelltests an Utaschule
Naumburg – Die Posse rund um massenhaft falsch-positive Corona-Schnelltests in den Schulen unserer Region hat sich von einem höchst ärgerlichen Vorkommnis mittlerweile zum Skandal ausgeweitet. Vergangenen Donnerstag waren rund 30 Schüler und Pädagogen der Naumburger Uta-Grundschule untersucht worden.
Bis auf zwei fielen alle Schnelltests positiv aus, und die Schule wurde umgehend, auch für den Freitag, geschlossen. Die sich sofort anschließenden PCR-Tests bei den Betroffenen wurden am Wochenende ausgewertet. Und siehe da: Kein einziges positives Ergebnis hielt stand. PCR-negativ, durchweg. Warum dies ein Skandal ist? Weil man dies nicht mal mehr als überraschend bezeichnen kann. Bereits an der Bad Kösener Berg- sowie in Naumburg an der Jan-Hus- und der Salztorschule hatte es massenhaft Testergebnisse gegeben, die sich im Nachhinein als falsch-positiv herausstellten. Und diese Auflistung erhebt nicht mal Anspruch auf Vollständigkeit. …
Dutzende Familien wurden von Donnerstag bis Sonntag unter Quarantäne gestellt, darunter viele Eltern in systemrelevanten Berufen, die ihre Kinder in die Notbetreuung gebracht hatten. Wie gesagt: nicht zum ersten, sondern zum vierten Mal in der Domstadt.
Was das Besondere am aktuellen Fall ist? Alle Beteiligten wussten innerlich eigentlich schon vorher, dass es so kommen würde. Aus den Erfahrungen der Vorwochen heraus, aber auch wegen des Vorgangs am Donnerstag in der Utaschule ganz speziell. „Denn alle Schnelltests waren mit bloßem Auge ganz klar als negativ zu werten. Der dicke Strich war eindeutig. Der Rettungssanitäter hat dann aber mit seiner Lampe in das Positiv-Feld geleuchtet, wo ein zarter hellblauer Schimmer zu erkennen war. Und da sagte er uns, er habe die Anweisung, beim kleinsten Anzeichen auf ’positiv’ zu entscheiden“, so Schulleiterin Garnet Meiß gegenüber Tageblatt/MZ.
Fehlerhafte Chargen oder Auswertungsproblem?
Liegt es also vielleicht gar nicht daran, dass es fehlerhafte Chargen bei den Schnelltests gibt, wie zunächst im Dezember von Amtsärztin Ina Schmidt angenommen wurde? Liegt vielmehr ein Auswertungsproblem vor? Das würde erklären, warum Schnelltests, die deutschlandweit zwar nicht unumstritten sind, weil sie die versprochene Zuverlässigkeit von um die 90 Prozent nicht immer halten, bei den Tests an hiesigen Schulen lediglich eine Zuverlässigkeit im einstelligen Bereich aufweisen.
Beim Burgenlandkreis fand sich am Montag kein Verantwortlicher, der mit unserer Zeitung sprechen wollte. Wohl aber äußerte man sich schriftlich. So heißt es neben allerhand Selbstverständlichkeiten über die Gefahren der Pandemie: „Schnelltests sind für die Erkennung unverzichtbar. Die Anwendung erfolgt durch Fachpersonal.“ Zwar sei es richtig, dass es zu falsch-positiven Ergebnissen kommen kann. „Bei den derzeit hohen Fallzahlen und begrenzten Laborleistungen“ sei der Einsatz der Schnelltests jedoch „unerlässlich“. Ein falsch-positiver Schnelltest sei „besser als eine nicht erkannte Infektion“. Ein Statement, das in der Sache nicht falsch, aber keinerlei Antwort auf die eklatante Fehler-Quote ist.
Rettungsdienst-Mitarbeiter geschult
Beim Johanniter-Rettungsdienst hielt man sich am Montag bedeckt. „Wir haben drei Mitarbeiter, die diese Schnelltests in Naumburg und Umgebung sehr gewissenhaft durchführen, und diese sind vom Gesundheitsamt entsprechend geschult worden“, so Marion Bretschneider vom Regionalvorstand. Klar ist: Es muss akut nach einer Lösung gesucht werden. „Die Teststrategie, so wie sie jetzt ist, ist höchst zweifelhaft“, sagt Garnet Meiß. Sie weiß: Die nächsten positiven Fälle in der Elternschaft werden kommen, und auch Kinder werden Symptome zeigen. Und dann: Wieder alle schnelltesten? Und wird es dann womöglich eine deutlich geringere Bereitschaft unter Pädagogen und Eltern geben, die freiwilligen Tests zu absolvieren? Schließlich droht eine erneute Quarantäne.
Doch es gibt auch gute Aspekte: Denn die Befürchtung, dass solche Vorkommnisse zu höherem Widerstand in der Bevölkerung führen, konnte Schulleiterin Meiß nicht beobachten. Im Gegenteil: „Bis auf eine Ausnahme waren alle Eltern, die mich kontaktiert haben, sehr freundlich und verständnisvoll. Sie haben nach ihren Ergebnissen gefragt und sich erleichtert gezeigt.“
Tests fließen nicht in die Statistik
Ach so: Und noch eine Befürchtung kann ausgeräumt werden. Die fehlerhaften Schnelltests fließen natürlich nach wie vor zu keinem Zeitpunkt in die Corona-Statistik und damit auch nicht in die Sieben-Tages-Inzidenz ein. Dazu bräuchte es eine PCR-Bestätigung. …"
https://www.naumburger-tageblatt.de/lokales/fehler-bei-ergebnissen-skandaloese-schnelltests-an-utaschule-38034756