Das berichtet shz.de am 18.8. Das kann nur die erstaunen, die den auch von diesem Blatt verbreiteten Horrorgeschichten Glauben schenkten*.
»Hamburg | Trotz der seit Mitte Juli wieder stark steigenden Corona-Inzidenz liegen in den Hamburger Kliniken noch relativ wenige Covid-19-Kranke. Am Dienstag wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde 83 Patienten behandelt, 32 von ihnen auf Intensivstationen.
Das sind zwar deutlich mehr als am vergangenen Freitag, als noch 66 Klinikpatienten gezählt wurden, 21 davon auf Intensivstationen. Aber noch sind die Kliniken weit von den Höchstständen zu Jahresbeginn entfernt, als fast 600 Corona-Kranke stationär und mehr als 100 auf Intensivstationen behandelt wurden. In Schleswig-Holstein ist das Bild ähnlich.
Wenige Krankenhaus-Patienten trotz hoher Inzidenz
Im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) werden derzeit elf Covid-Patienten auf Normalstationen versorgt, weitere zehn auf der Intensivstation. „Das ist wirklich wenig“, sagte der Direktor der Klinik für Intensivmedizin, Prof. Stefan Kluge. Deutschlandweit gebe es zurzeit 574 Intensivpatienten mit Covid-19, das entspricht einem Zehntel des Höchststandes zu Beginn des Jahres.
Die Asklepios-Kliniken – mit sieben Krankenhäusern Hamburgs größter medizinischer Versorger – behandelten am Dienstag 30 Covid-Kranke auf Normal- und 17 auf Intensivstationen. „Das ist noch nichts Dramatisches“, sagte Asklepios-Sprecher Franz Jürgen Schell am Mittwoch. „Von Überlastung kann keine Rede sein.“«
Ein Viertel auf Normalstation "geimpft"
»Die derzeitigen zehn Intensivpatienten im UKE seien alle nicht komplett geimpft und im Schnitt 56 Jahre alt…
Auch die elf Covid-Kranken auf der Normalstation hätten sich zu drei Vierteln nicht impfen lassen…
Auch die meisten der 47 Covid-Patienten bei Asklepios sind nicht geimpft. „Nur sporadisch ist mal ein Geimpfter dabei“, sagte Schell…«
* Zum Beispiel war noch am 13.8. dort zu lesen,
»… dass sich die Delta-Variante, anders als frühere Varianten nicht erst bei längerem Kontakt verbreitet, sondern schon bei Begegnungen "im Vorbeigehen", wie die Vizeverbandspräsidentin der Ärzte des Gesundheitsdienstes, Elke Bruns-Philipps, vor kurzem sagte.«
Oder am 23.7.:
»Delta-Mutante auf dem Vormarsch: Nur Impfen sichert die Freiheit.«
Und zwar ungeachtet dieser Nachricht vom 8.7:
»Erschreckende Ergebnisse: Erste Impfung hilft kaum gegen Delta«
Am 23.6. war dieser Unfug zu lesen:
»Nach Delta kommt „Delta Plus“: Sorge über Corona-Variante in Indien«
Am 23.6. hieß es:
»Vorläufige Studien aus Schottland und England [gehen] von einer bis zu doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit aus, im Krankenhaus zu landen.«
"…liegen in den Hamburger Kliniken noch relativ wenige Covid-19-Kranke…"
"… Aber noch sind die Kliniken weit von den Höchstständen zu Jahresbeginn entfernt,…"
„Das ist noch nichts Dramatisches“
…noch …noch …noch
Wie doch ein kleines unscheinbares Wort soviel subtile Bedrohung auslösen kann.
Wenn man die Sätze ohne "noch" bildete, klänge es gleich viel beruhigender:
"…liegen in den Hamburger Kliniken relativ wenige Covid-19-Kranke…"
"… Aber die Kliniken sind weit von den Höchstständen zu Jahresbeginn entfernt,…"
„Das ist nichts Dramatisches“
Manipulation durch Sprache, die zugrunde liegenden Fakten sind dieselben. In der Originalversion kommt ein unausgesprochenes "Aber wehe, wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe!" dazu.
Erstaunlich. Im August liegen weniger Patienten mit Atemwegsinfekten auf Station als im Januar. Kaum zu glauben. Wenn dann im Dezember keinerlei Hitzetote mehr zu verzeichnen sind, wird der Hund in der Pfanne verrückt.
Dennoch weiss der NDR zu berichten, dass nun 30% mehr Intensivpatienten mit Covid19 ggü der Vorwoche gibt – natürlich ohne die Zahl ins Verhältnis zu setzen (derzeit sind es 32, in Worten Zweiunddreißig, bei 1.8 Mio. Einwohnern…).
Wichtig wäre noch: wieviele von den Krankenhaus-Covidpatienten sind mit Covidsymptomen ins Krankenhaus gekommen und wieviele wurden erst nach den Routinetests positiv und haben gar keine Covid-Symptome (Autounfall oder Herzinfakrt, aber Positvtest)?