Nicht nur das Gesundheitssystem leidet, wenn Wirtschaftlichkeitsüberlegungen oder gar Profitinteresse das Handeln bestimmen. Das trifft auch für die Forschung zu. Vielfach wird auch staatlich nur gefördert, was Konzernen Gewinne verschafft.
Ein Beitrag auf t‑online stellt fest:
'Weltweit wird fieberhaft an Impfstoffen gegen das Coronavirus geforscht. Doch das geschah auch 2003, bei der SARS-Pandemie. Warum verlief die Entwicklung damals im Sand?…
Entwicklung kostet Zeit und Geld
Der SARS-Ausbruch hielt nur wenige Monate an. Über 8.000 Menschen infizierten sich in dieser Zeit mit dem Erreger, 774 starben. Ab 2004 gab es keine Fälle mehr. "Die SARS-Epidemie hatte sich schnell totgelaufen", erläutert der Virologe Stephan Ludwig von der Universität Münster im Gespräch mit t‑online.de. "Viele Forschungsgruppen erhielten keine Förderung mehr. Das Interesse schlief ein. Aber für die Entwicklung dieser Stoffe braucht es Zeit und Geld.
Eines dieser Forschungsprojekte betreute der US-Wissenschaftler Peter Hotez. Er ist Co-Direktor des Zentrums für Impfstoff-Entwicklung am Kinderkrankenhaus in Houston, Texas. Hotez und sein Team waren an der Entwicklung eines Impfstoffkandidaten gegen das SARS-Virus beteiligt. 2016 wollten sie mit den Tests an menschlichen Probanden beginnen. "Wir haben wirklich alles versucht, um Investoren zu gewinnen und Zuschüsse zu bekommen, damit wir unsere Arbeit in der Klinik fortsetzen konnten. Aber wir stießen einfach auf wenig Interesse", erzählte Hotez dem US-Sender NBC.'
Hoffentlich wird eine Lehre aus der heutigen Situation sein: Es kann nicht vom Interesse der "Investoren" abhängen, ob zu gesundheitlichen Risiken geforscht wird. Gesundheit ist keine Ware!