Ein Kommentar im heutigen Tagesspiegel meint:
"Es braucht Raum für Rede und Widerrede
Zweifler an den Corona-Maßnahmen sind noch keine Verschwörungstheoretiker
Wenn die Zustimmung der Bevölkerung zu den Corona-Einschränkungen nicht sinken soll, muss es Raum für Rede und Widerrede geben…
Denn es ist schon auch so: Unter denen, die sich sorgen, dass nicht das Richtige getan wird, sind Namen von Rang…
Die Zahl derer wächst, die sich in der Tiefe mit den Zahlen beschäftigen, die die Politik ihren Entscheidungen zu Grunde legt, darunter das Zustandekommen von „R“, dem Reproduktionsfaktor.
Hier muss Raum für Rede und Widerrede gegeben werden, wenn die Zustimmung der Bevölkerung zu getroffenen Maßnahmen nicht in kommender Zeit exponentiell sinken soll. Die Verfassungsrichter verweisen zu Recht auf die immer wichtiger werdende Erklärung aller Einschränkungen.
Zumal bereits mehr als zehn Millionen Menschen in Kurzarbeit sind. Damit wurden alle Prognosen bei Weitem übertroffen, alle Kalkulationen über die Auswirkungen waren falsch. Hunderttausende wurden zusätzlich arbeitslos. Was bedeutet: Die Wirtschaftskrise könnte noch viel heftiger werden als bisher geschätzt."
Die llnke "junge Welt" dagegen titelt heute allen Ernstes:
"Krisenpolitik in der BRD
Sterben für die Wirtschaft
… Angesichts der krisenbedingten Einschränkungen des Wirtschaftslebens werden die mittelständischen Unternehmen hierzulande unruhig. Man müsse wegen der drohenden Pleitewelle im Umgang mit der Coronakrise die »einseitige Fixierung auf eine rein virologische Sichtweise« beenden, heißt es in einem Schreiben des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder. Dass es noch keinen klaren »Exitfahrplan« gebe, sei »verantwortungslos«. Gefordert wird von den politisch Verantwortlichen, dass »künftig die Erfordernisse der Wirtschaft in Ihrer Coronapolitik einen deutlich höheren Stellenwert erhalten als bislang.« Leben schützen, schön und gut, aber wenn substantielle Profitrückgänge drohen, ist Schluss mit lustig."
Zwar dämmert auch ihr:
"Für die Arbeiterklasse hat die deutsche Coronapolitik bislang hingegen überhaupt nichts zu bieten. Die drastischen Einkommensrückgänge durch steigende Arbeitslosigkeit und flächendeckende Kurzarbeit bleiben unausgeglichen. Vielen prekär Beschäftigten bleibt selbst der Zugang zum Kurzarbeitergeld verwehrt."
Das scheint wohl besser zu sein als der anscheinend bisher eingeschlagene Weg, auf dem das Kapital Tausende Beschäftigte im Einzelhandel, der Müllabfuhr, des Transportwesens in den Tod getrieben hat…
Daß die gegenwärtigen Bedingungen, unter denen "Online-Demos" oder mühsam erkämpfte Mini-Straßenaktionen das einzig Mögliche scheinen, zu Abwehrkämpfen wenig geeignet sind, ist da wohl nebensächlich.
Marx, schenke Hirn!