Unter der Überschrift "Sturmwarnung am Reichstag" bereitet welt.de hinter der Bezahlschranke am 26.8. die Demonstrationen des kommenden Wochenendes vor:
»… Sie meinten, jetzt wäre es so weit. Nun könnte der Umsturz gelingen. So erinnert es auch Tamara K., Heilpraktikerin – und damals eine führende Figur der Protestbewegung. Die Frau mit den Dreadlocks war aus der Eifel nach Berlin gereist: Es würde ein historischer Tag, war sie sicher… «
Müller telefoniert mit Schäuble
»Die Bilder und Videos vom versuchten Sturm auf den Reichstag, der am Sonntag ein Jahr zurückliegt, zeigten eindrucksvoll, wie schnell die Demokratie angegriffen werden kann. Reichsflaggen wehten vor dem Parlament, die Öffentlichkeit war bestürzt. Am Tag darauf telefonierte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) mit Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU). Und alle fragten sich: Was genau war eigentlich geschehen – und wie konnte das passieren?…
Fast 40.000 Menschen waren an jenem Wochenende nach Berlin gekommen, die meisten, um gegen die Coronapolitik der Regierung zu demonstrieren. Mit dabei: die NPD, die Partei Die Rechte, der III. Weg, Mitglieder der Identitären Bewegung, der AfD, der Jungen Alternativen. Und natürlich Anhänger der Reichsbürgerszene. Aber die Menge war vielfältig, auch Ökos, Esoteriker oder ganz normale Bürgerliche waren dabei.«
Verschwörungstheorie vom Feinsten
»Schon vor dem Eklat beobachteten die Sicherheitsbehörden intensiv, was sich im Internet zusammenbraute. Es waren Hinweise eingegangen, wonach Rechtsextremisten und Reichsbürger beabsichtigten, den Reichstag zu besetzen. Das behauptet auch Tamara K. ein Jahr danach im Gespräch mit WELT: „Wir hatten bereits mehrere Wochen vor der Demo den Plan gemacht, den Reichstag zu stürmen“. Man habe sie gefragt, ob sie bereit wäre, als letzte Rednerin auf die Bühne zu gehen und zum Sturm aufzurufen. „Ich hatte Ja gesagt“, erzählt sie. Um 21 Uhr sollte es so weit sein. Ein Mann bei der Berliner Polizei habe dafür sorgen wollen, dass das Gebäude „im richtigen Moment“ ungeschützt sei. Sie habe jedoch am Nachmittag der Demo dann Angst bekommen, dass eine wirkliche Erstürmung eskalieren könnte und ohne Absprache den Plan geändert. Statt zum „Sturm“ rief sie die Demonstranten auf, sich friedlich auf die Treppe zu setzen. Damit habe sie Gewalt oder sogar Tote verhindern wollen. So lautet jedenfalls ihre Version.«
Ohne festen Wohnsitz keine Gefährderansprache
»Dass etwas passieren könnte, wussten die Sicherheitsbehörden im Voraus. Verfassungsschutz im Bund und im Land tauschten sich regelmäßig aus, ebenso Bundeskriminalamt (BKA) und das Berliner Landeskriminalamt (LKA). Bei einem Mann, der mit Motorsäge auf der Schulter einen Aufruf filmte, plante die Polizei eine Gefährderansprache – nach dem Motto: Wir haben Dich im Blick. Zu der Ansprache kam es aber nicht, weil der Mann keinen festen Wohnsitz hatte.«
Ermittlungsgruppe (EG) „Quer“ und Fachdienststelle Video
»Bereits vor dem Vorfall hatte das Berliner LKA die Ermittlungsgruppe (EG) „Quer“ eingerichtet. Die Beamten ermitteln zu Vorfällen im Kontext der Szene, etwa dem Brandanschlag auf das Robert Koch-Institut in Berlin am 25. Oktober 2020. Im Zentrum ihrer Arbeit aber steht seit einem Jahr die versuchte Erstürmung. Seither untersuchten sie in Kleinarbeit Tausende Stunden Videomaterial. Sie „individualisierten“ Tathergänge, sichteten mit Kollegen der Fachdienststelle Video Bildmaterial, das zum großen Teil im Internet hochgeladen wurde. Sie tauschten sich mit Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen über die Teilnehmer aus. Der symbolische Sturm schrumpfte in ihrem Vokabular zur Treppe, die „begangen“ wurde.«
Nenonazis "eher zufällig" dabei
»Zu den Ersten, die die Stufen betraten, gehörte auch eine Gruppe, die die Ermittler schnell ausfindig machen konnte: Sie trugen nämlich ein großes Schild, auf dem „Corona-Rebellen Düsseldorf“ stand. Manche von ihnen waren nach Behördenerkenntnissen den Tag über lärmend durch die Stadt gezogen. Beamte kannten sie bereits durch andere gewalttätige Aktionen. Teile der Gruppe sollen in Verbindung zu Rechtsextremisten stehen. Auf der Treppe dabei: Dominik R. aus der rechtsextremen Mischszene „Mönchengladbach steht auf“, Mitgründer der Hooligan-Bewegung HoGeSa. Auch sie, so nehmen die Behörden an, hofften zwar auf einen „Sturm des Reichstags“ – waren letztendlich aber eher zufällig in der ersten Reihe.«
Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates
»Die auch woanders eskalierten Proteste gegen die Coronapolitik der Regierung hatten aber eine nachhaltige Wirkung: Der Staat geht heute deutlich strenger mit jener Szene um. Mehrere Landesämter für Verfassungsschutz starteten bereits im Winter Überwachungsmaßnahmen. Seit dem Frühjahr beobachtet auch das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) Personen und Gruppierungen innerhalb der „Querdenken“-Bewegung. Das heißt, die Beamten dürfen nachrichtendienstliche Mittel einsetzen und unter anderem Telefongespräche überwachen. Weil es sich hier um eine neue Form des Extremismus handele, hat man einen neuen Phänomenbereich geschaffen: „Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“.«
Hohe vierstellige Teilnehmerzahl am Wochenende erwartet
»Ein Jahr nach dem versuchten Sturm stellt sich die Frage, ob sich der Vorfall so ähnlich wiederholen könnte. Mehrere Akteure mobilisieren bereits für Proteste in der Hauptstadt zum Jahrestag. In den Sicherheitsbehörden geht man allerdings nicht davon aus, dass die Demonstration dieselbe Wucht entfalten wird. Beobachter prognostizieren zwar hohe vierstellige Teilnehmerzahlen, aber eben deutlich weniger als vor einem Jahr. „Der Druck ist ein bisschen raus. Die Lage hat sich entspannt. Und die Szene ist auch untereinander zerstritten“, sagt ein Beamter. Noch ist unklar, welche Veranstaltungen am Wochenende stattfinden können. Erste Kundgebungen hat die Versammlungsbehörde bereits verboten.«
Man arbeitet an einer Wiederholung. Denn zu einer Verhinderung bräuchte man "mindestens 500 Polizisten". Wo soll man die denn herbekommen?
»Ähnliche Bilder vor anderen prestigereichen Bauten werde man sicherlich nicht zu 100 Prozent verhindern können, wenn man nicht in einem Polizeistaat leben möchte, sagt Stephan Kelm von der Gewerkschaft der Polizei (GdP). „Der Umfang des Reichstages beträgt 480 Meter. Das kann man nicht ohne Weiteres lückenlos schützen. Dafür brauchte man mindestens 500 Polizisten“, sagt Kelm.«
In Was wird aus den „Querdenkern“, wenn Corona vorbei ist? verwendet der NATO-Experte den Begriff der kognitiven Dissonanz. Meint er damit so etwas wie diese Leseempfehlungen der "Welt"?
Ach ja, es gibt am 26.8. auch ein Interview mit Argo Nerd (Bezahlschranke).
"Ein Mann bei der Berliner Polizei habe dafür sorgen wollen, dass das Gebäude „im richtigen Moment“ ungeschützt sei."
Was ja bestens geklappt hat, sogar vor 21.00 Uhr. Die zuvor abriegelnde Hundertschaft wurde abgezogen. Marcel Luthes (MdA) parlamentarische Anfrage an den Senat, wer den Befehl erteilte, wie der Hergang war, wurde nie beantwortet.
"Der symbolische Sturm schrumpfte in ihrem Vokabular zur Treppe, die „begangen“ wurde."
Das hat die Ermittlungsgruppe beim Berliner LKA zutreffend formuliert. Hätten die 2–300 reinwollen, sie hätten es gekonnt.
9. November 1923, München, Feldherrnhalle. Geschichte wiederholt sich!
Sehr sehenswertes Video zur Corona-Demo am 29.8. (und 1.8.) 2020 und der Berichterstattung im ÖRR und der Presse:
https://www.youtube.com/watch?v=Ha91aRIP6Fg&t=2232s
vielleicht sollte man in Erwägung ziehen, die rund 200 Beamten der Polizei im Bundestag, gem. Art. 40,Abs 2 GG ein eigener Polizeibezirk unter dem Bundestagspräsidenten als oberstem Dienstvorgesetzten, diesmal mit einzubeziehen und so die drei anderen Kollegen aus nicht zuständigen Bezirken etwas zu entlasten. Immerhin winkt da auch ein Bundesverdienstkreuz…
Hat man eigentlich auch nach der Begleiterin von Tamara K. und nach dem anderen Typen mit Megaphon gesucht, die die Leute zum Reichstag gelotst haben, mit der Behauptung, dass Trump in der Stadt sei und einen Friedensvertrag mit Deutschland unterzeichnen wolle?
Das letzte was die Corona-Ultras brauchen können, ist ein Verlust an Legimitität durch allzu friedlichen Protest. 🙂
Es bringt nichts die Polizei anzuschreien, es bringt nichts die Antifa anzuschreien, es bringt nichts die eigene Aggressivität mit der Opferrolle zu legitimieren. Denn am Ende besiegt ihr euch damit selbst.
Euch aber, die ihr mir wirklich zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen. Lucus 6:27
Welche Demo von vor einem Jahr meint welt.de?
Nur die der Reichsbürger vor dem Reichstag?
Oder auch die vor der russ. Botschaft?
Oder die, die gleichzeitig gegen die Coronamaßnahmen stattfand?
Warum in Berlin mind. drei Demos zeitgleich zugelassen wurden,
stellte die Presse sowieso nie in Frage…
Am Wochenende werden jedenfalls wieder Nazis, Querdenker und Aluhutträger für Krawall sorgen und unschuldige Polizisten angreifen. Da können die Leute noch so friedlich bleiben.
Ob dann auch Menschen dabei sind, die die Gültigkeit des Grundgesetzes und die Demokratie wieder haben wollen, interessiert die Presse nicht.
Und wenn, wird die Rechtschaffenheit der Forderungen in Frage gestellt.
Berlin: Es wird Zeit, dass die Demo-Verbote gekippt werden
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-es-wird-zeit-dass-die-demo-verbote-gekippt-werden-li.179227
https://t.me/s/Haintz/13268
Es bewegt sich was.
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-es-wird-zeit-dass-die-demo-verbote-gekippt-werden-li.179227
Von Vor-und Nachteilen.
"Das Nonspreader-Event
Donnerstag, 26. August 2021, 15:00 Uhr"
https://www.rubikon.news/artikel/das-nonspreader-event
Mal als Idee. Einfach beim Einreichen, für die Genehmigung der Demo, Begriffe aus dem Bereich "gender" einfügen.
Sowas wie: "Grundgesetz wieder herstellen, jetzt. In bunter Vielfalt gegen Ungleichbehandlung"
oder "Querdenkerdemo.
…
Hnwies zur Befolgung allgemeiner Hygieneregeln:
…
5. Jetzt mit gendergerechten Dixi-WC´s für jeden Fall.
…"
Oder wäre das zu subtil? 😉
Zu Hogesa:
Wikipedia: Zu den Gründern im Herbst 2013 zählte auch der V‑Mann Roland Sokol, wobei er die Masse der Hooligans als „strohdoof“ einschätzte.
Das wichtigste wäre wer ihr denn sagte das sie sagen soll das man den R. stürmen soll.
Das Bild der Agitatoren ist ein Hingucker. Ich habe DEN Rechten noch nicht ausmachen können. (Bezahlschranke)
„Holt euch eine Prepaid-Karte fürs Handy!“ : Die Tricks der Querdenker – und wie die Berliner Polizei reagiert
Erneut will die Querdenken-Bewegung am Wochenende in Berlin demonstrieren. Die Teilnehmer wollen trotz Verboten kommen und agieren immer professioneller.
von Julius Geller Heute, 7:40 Uhr"
https://plus.tagesspiegel.de/berlin/holt-euch-eine-prepaid-karte-fuers-handy-die-tricks-der-querdenker-und-wie-die-berliner-polizei-reagiert-232631.html
Noch nie sind so viele Plakate von mir zerstört oder verschmiert worden. Eine kleine Gruppe selbstgerechter Menschen, die nicht zwischen berechtigter Fürsorge und Angst unterscheiden können.
https://twitter.com/Karl_Lauterbach/status/1430912932620218368
Was dieser Mensch so alles treibt – bei seinem Arbeitspensum findet er auch noch Zeit dafür, Plakate zu zerstören oder zu verschmieren! Ein anatomisches Wunder…
Angeblich kommt bald die erste Bestellung von Karl-Lauterbach-Voodoo-Puppen aus Haiti im Hamburger Hafen an; Verkauf nur an "Liebhaber" gleich am Kai. Für die ersten 100 Käufer gibt es 1 Stecknadel + 1 Korkenzieher gratis!
Westfalenpost, heute 27.08.2021 – Titelseite:
„Experte fordert Fußball wieder ohne Zuschauer
Ärztepräsident: Appelle reichen nicht aus
Hagen Mit Blick auf die aktuell deutlich steigenden Corona-Fallzahlen fordert der westfälische Ärztekammerpräsident Hans-Albert Gehle, zur Eindämmung des Virus Freizeitangebote nur noch für Geimpfte und Genesene (2G-Regel) zu ermöglichen. Auch sollten Fußballspiele wieder ohne Zuschauer ablaufen, bis die Zahlen in den Kliniken und die Inzidenzen sinken. Appelle an die Vernunft der Leute allein schienen nicht auszureichen, sagte Gehle der „WAZ“. „Vor allem das Crowding, also enges Menschengedränge, muss verhindert werden.“ Das sehe man leider allzu oft wieder in Fußballstadien oder bei Konzerten. „Da muss es ein Signal von der Politik geben.“ Es ginge auch ohne Zwang, so Gehle, wenn sich alle an die Regeln halten würden. Auf keinen Fall dürften am Ende wieder die Schulen schließen: Die Pandemiebekämpfung dürfe nicht erneut zu Lasten der Kinder gehen.“
Einfach nur krank
Soso, Tamara war damals eine führende Figur der Protestbewegung? Ich hatte bis zu jenem Tag noch nie von der Dame gehört, aber das muss ja nichts bedeuten. Wenn's die Qualitätspress schreibt, wird's schon stimmen. In meinem Umfeld glaubt man leider noch viel zu häufig diesen Unsinn.
Julius Geiler hatte damals zu der Dame recherchiert, es wurde dann aber auch schnell wieder ruhig und man erfuhr dann nichts mehr:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/heilpraktikerin-aus-der-eifel-das-ist-die-frau-die-zum-sturm-auf-den-reichstag-rief/26142914.html
Tamara K. hat nicht nur von der Bühne den Unsinn erzählt, sondern sie wurde bereits am Brandenburger Tor mit einer Begleiterin gefilmt, wo sie Leute aufforderte zum Reichstag zu kommen.
Komischerweise gab es zu dem Mann, der genau die gleiche "Info" an der Siegessäule mittels Megaphon verbreitete und die Leute zum Reichstag lotste nie irgendeinen Bericht – dabei war er auf den Videos sehr gut zu erkennen. Zufall kann es ja nicht sein, wenn 2 Personen an 2 unterschiedlichen Orten behaupteten, dass Trump in der Botschaft sei, um einen Friedensvertrag mit Deutschland zu unterzeichnen. Wer denkt sich so etwas aus?
"Dafür brauchte man mindestens 500 Polizisten“
Wie jetzt – hat sich der Bruce Lee vom letzten Jahr nach dem Bundesverdienstkreuz zur Ruhe gesetzt? Der wuppt das alleine. Mit einer Hand.
Wow, da hat die Welt aber mal'n echten Schuss gelandet. HEIDOWEIH – Jedenfalls spricht mich das ungemein mehr an als die Reichsfahne oder gar der ‑tag. WemauchimmerseiDank, ich glaube ich bin einigermassen gesund.
Eh – was soll die gleich nochmal gesagt haben .…. ? Egal, Whatever sells! 🙂