Auch wenn die ModelliererInnen des RKI sich sämtliche Beine ausreißen, um Schreckensszenarien zu erfinden, kommt das Institut doch nicht ganz an der Realität vorbei. 387 PatientInnen "an und mit Corona" auf den Intensivstationen machen gerade einmal 1,7 % der Betten aus. Auch die anderen Daten sind nicht panikfähig.
Seit wann wütet die zigfach ansteckendere und tödlichere Delta-Mutante eigentlich schon?
Die Zahl der Krankenhausbehandlungen sinkt, die Zahl der Toten ist grafisch kaum noch darstellbar:
"Impfdurchbrüche": 40 Prozent bei Ü‑60
Hier trickst das RKI. Immerhin werden 15.594 "COVID-19 Fälle mit vollständiger Impfung" in drei Altersgruppen genannt. In der Gruppe der über 60-Jährigen waren in den Kalenderwochen 27–30 von insgesamt 1.790 "COVID-19 Fällen mit klinischer Symptomatik" 740 vollständig "geimpft" (Mittelwerte). Das sind über 40 Prozent. Das RKI errechnet daraus einen "Anteil Impfdurchbrüche unter COVID19 Fällen [%]" in Höhe von 27.5, indem es die positiv getesteten, aber nicht symptomatischen Fälle nicht berücksichtigt:
»Da die Angaben zu den Impfungen der COVID-19 Fälle teilweise unvollständig sind und somit eine Untererfassung der geimpften COVID-19-Fälle wahrscheinlich ist, wird die Wirksamkeit der Impfstoffe eher überschätzt. Auch wenn mit der aktuellen Methodik der Mittelwert-Berechnung einer Überschätzung der Impfeffektivität entgegengewirkt wird, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die aktuelle Dynamik sowohl in den Impfquoten als auch in den Infektionswahrscheinlichkeiten sowie ein möglicherweise unterschiedliches Testverhalten bei Geimpften und Ungeimpften zu Verzerrungen führen. Die hier aufgeführten Werte müssen daher mit Vorsicht interpretiert werden und dienen vor allem der Einordnung der Impfdurchbrüche und einer ersten Abschätzung der Impfeffektivität.«
@aa
"Auch die anderen Daten sind nicht panikfähig."
Doch, der letzte Punkt schon (62% / 54% Geimpfte).
Na, das RKI "mogelt" doch nicht!
Und hat die Disclaimer bereits eingebaut – sowohl in kleingedruckten Fußnoten als auch in der scheinheiligen Zusatzerklärung:
Dass ein "möglicherweise unterschiedliches Testverhalten bei Geimpften und Ungeimpften zu Verzerrungen" führt? Wow!
Dass sich unter jenen 19 Millionen, die im Schnitt jährlich in's Krankenhaus eingewiesen werden (also ca. 350000 pro Woche) "vollständig Geimpfte" dem Testregime widersetzen (können) ist auszuschließen:
Das Aktuellste, das ich zum Thema finden konnte:
https://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Warum-ist-ein-PCR-Test-im-Krankenhaus-trotz-Corona-Impfung-noetig
Hinzu kommt das Krankenhauspersonal von derzeit rund 1,2 Milllionen (!):
https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?sequenz=tabelleErgebnis&selectionname=23621–0001&zeitscheiben=10#abreadcrumb
(wie viele davon man abziehen kann – Minijobs und jene, die nicht direkt der Pflege/Behandlung zuzuordnen sind – Verwaltung, Technik, Reinigung- geht aus der Statistik nicht hervor)
Das RKI "empfiehlt" für das Personal so einiges:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Getrennte_Patientenversorg_stationaer.html
Aber für 2G gibt's immerhin gewisse "Privilegien":
"Für vollständig geimpftes oder genesenes Personal kann die Frequenz der Testung reduziert werden."
Hm, seit ein paar Wochen beschränken sich die "PCR-Testungen" auf knapp unter 600000 pro Woche. Wie viele hiervon auf die Bestätigung "positiver Schnelltests" zurückzuführen sind, lässt sich kaum sagen – das RKI weiß dazu sicher mehr … .
(Wieler versprach der BPK vor vielen Wochen, dies zu ergründen).
Schwer vorstellbar ist allerdings, dass sich "Doppelgeimpfte" im Zivilleben regelmäßig weiter testen lassen (von den gefühlten ca. 10–20% Hardcore-Hysterikern einmal abgesehen).
"Vollständig geimpft" – welch großes Wort!
Wenn demnächst die Dreifachpieksung zum Standard wird, wird die Zahl der vollständig (sprich: derzeit noch zweimal) Gepieksten auf fast null zusammenbrechen.