»„Es ist vor diesem Hintergrund für uns überhaupt nicht mehr nachvollziehbar, wie dieses Gesetz gegen jeglichen operativen Sachverstand offenbar aus politischen Gründen durchgezogen werden soll. Das kann nicht gut gehen.“«
Das sagt der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands in einem Artikel unter genannter Überschrift auf focus.de am 14.2. Der angesprochene Hintergrund wird an einem Beispiel erläutert:
»Kerstin Arnold aus Niedersachsen sitzt seit 45 Jahren im Rollstuhl und kann ohne Hilfe nicht leben. Nun droht ihr der Weggang von zwei Betreuerinnen, die sich nicht gegen Corona impfen lassen. Die Pflegebedürftige ist verzweifelt – und kein Einzelfall. Verbände fürchten massive Personal- und Versorgungsengpässe für Behinderte…
Zwei von Arnolds langjährigen Assistentinnen wollen sich nicht gegen Corona impfen lassen. Deshalb werden sie nach dem 16. März nicht mehr für die schwerbehinderte Frau da sein. Ab dem Tag gilt in Deutschland die „einrichtungsbezogene Impfpflicht“ für Heil- und Pflegeberufe. Davon betroffen sind auch sämtliche Pfleger, Therapeuten und Heilerzieher, die sich um Menschen mit Behinderung kümmern.
Kerstin Arnold ist verzweifelt. „Da ich immer sehr lange suchen muss, um überhaupt Assistentinnen zu finden, die sich auf diese Zeiten einlassen und auch mit dem Gehalt einverstanden sind, würde ich etwa 17 Tage im Monat ohne Hilfe sein“, sagt sie zu FOCUS Online. „Das würde bedeuten, dass ich nicht mehr selbstbestimmt leben könnte, mir würde die Lebensgrundlage entzogen.“
Botschaft an Lauterbach: „Ab 16. März ist mein Leben zerstört“
Wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärt, durch das Gesetz werde lediglich „der eine oder andere radikale Impfgegner, der in der Pflege arbeitet“ aus seinem Job aussteigen, klingt das für Kerstin Arnold wie blanker Hohn. Und wenn das Bundesverfassungsgericht – wie vergangenen Freitag geschehen – juristisch kühl feststellt, dass für ungeimpfte Pfleger ein „Wechsel der bislang ausgeübten Tätigkeit“ oder die „Aufgabe des Berufs“ ansteht, kann sie ihre Wut kaum verbergen. Sie schimpft: „Für Menschen wie mich bedeutet das, dass ab 16. März mein Leben zerstört ist.“
So wie Kerstin Arnold könnte es schon bald vielen Frauen, Männern und Jugendlichen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen gehen. In Deutschland leben rund 7,9 Millionen Menschen mit einer amtlich anerkannten schweren Behinderung, das entspricht einem Bevölkerungsanteil von rund 9,5 Prozent. Sie alle sind dringend auf Hilfe von Pflegern und Assistenten angewiesen…
Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, warnt im Gespräch mit FOCUS Online: „Nicht nur in der Altenpflege, sondern auch in der Betreuung und Assistenz für Menschen mit Behinderungen drohen regional massive Personal- und Versorgungsengpässe, wenn die einrichtungsbezogene Impfpflicht zum 16. März in Kraft tritt. Die Folgen für die Betroffenen können fatal sein.“
Schneider verweist darauf, dass Menschen mit Behinderungen durch die pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen der letzten zwei Jahre ohnehin schwer zu leiden hatten. „Wenn nun aufgrund von Personalausfällen Assistenz- oder Fahrdienst wegfallen, Betreuungsangebote oder auch Arbeitsmöglichkeiten nicht wahrgenommen werden können, sind Selbstbestimmung und Teilhabe einmal mehr drastisch beschnitten.“…«
Für die SprecherInnen mehrer Sozialverbände hilft da nur die "allgemeine Impfpflicht". Helfen wir, ihnen diesen Zahn zu ziehen. Einige werden wissen, wie unsinnig der Vorschlag ist, sie kann der Widerstand gegen den "Impf"-Zwang unterstützen. Andere werden verbohrt und verängstigt bleiben, die werden erst durch Schaden klug werden.
@AA: Wieso zitieren Sie hier selektiv und verändern mit der Umstellung der Textblöcke den Inhalt? Wichtige Zitate aus dem Artikel fehlen bei Ihnen komplett:
„Wir fordern die Politik auf, die einrichtungsbezogene Impfpflicht an die allgemeine Impfpflicht zu koppeln. […]"
„Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen haben besondere Ängste, sich mit Corona zu infizieren und sind daher besorgt, wenn Mitarbeiter der Behindertenhilfe ungeimpft sind.“
„Als Bundesvereinigung Lebenshilfe stehen wir für die zügige Einführung einer allgemeinen Impfpflicht, um Menschen mit Behinderung vor der Ansteckung mit Covid 19 wirksam zu schützen und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu sichern“
„Wir vom SoVD sprechen uns weiterhin für einen umfassenden Impfschutz und in der Konsequenz für eine allgemeine Impfpflicht aus.“
„Wir warnen davor, den Diskussionstakt einer Minderheit der Impfunwilligen vorgeben zu lassen. Ziel muss es sein, die noch Unentschlossenen zu erreichen, um im Sinne der Solidarität auch sie zu einer Impfung zu überzeugen.“
„Jeder, der mit Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung arbeitet, sollte sich daher seiner Verantwortung für sie bewusst sein. Wenn das Gesetz noch Lücken aufweist, die Einrichtungen oder Politiker nutzen können, um die Impfpflicht nicht umzusetzen, sollte es dringend nachgebessert werden.“
@König Döser: Sie beschreiben hier ein schwer lösbares Problem von Öffentlichkeitsarbeit, aber auch Wissenschaft. Einzig sauber wäre die Wiedergabe eines vollständigen Textes. Dabei gibt es einerseits urheberrechtliche Hürden. Andererseits ist es oft so, daß in einem Schwall von Müll sich eine Perle versteckt. Jede Auswahl ist subjektiv und verfolgt meist ein Ziel. Ich bekenne, mich gerne auf die Perlen zu kaprizieren. Ich verlinke immer auf das Original, so daß man sich ein vollständiges Bild machen kann. Auch in diesem Fall kam es mir darauf an, den kritischen Aspekt zu betonen.
In der Tat: Die "Corona"-Verbohrten in den Behindertenverbänden, bei den Behindertenbeautragten in den Ländern und Kommunen haben sich wohl bis zur aktuellen Stunde niemals damit befasst, dass durch ihr Beharren auf einer "Impf"pflicht viele Menschen, die sich körperlich nicht selber helfen können, ohne Assistenten dasitzen lassen wird.
https://berliner-behindertenzeitung.de/2022/01/02/behindertenpolitik-im-land-berlin/
http://isl-ev.de/index.php/aktuelles/nachrichten/2603-booster-impfung-triage-und-impf-pflicht-rechte-behinderter-menschen-nicht-vergessen
Ebenso tritt die Redaktion der kobinet-nachrichten.org als Lobbyist für die "Impfung" "gegen" "C" öffentlich vehement und höchst unkritisch auf.
Siehe https://kobinet-nachrichten.org/2021/04/19/danke-herr-bundespraesident/
https://kobinet-nachrichten.org/2022/02/02/resuemee-vom-online-gespraech-zur-impfpflicht-von-assistentinnen/
https://kobinet-nachrichten.org/2022/02/16/klientinnen-entscheiden-selbst-ob-sie-geimpft-werden-moechten/
Die Aussage des Berufsbetreuer-Verbandes in allen Ehren, aber die familiären Betreuer sind fast alle hinterher, ihre "betreuten" Familienmitglieder abspritzen zu lassen. Die Betreuer innerhalb der Familie verstoßen hierbei grob oder erheblich fahrlässig oder unter Anwendung von Vorsatz gegen das im Betreuungsrecht verankerte Selbstbestimmungsrecht der Betreuten.
Es tut mir leid für alle Menschen die auf solche Weise zu Schaden kommen. Betonköpfe nicht nur wegen ihrer Sturheit, anscheinend auch vom Wissen her, wollen immer durch die Wand. Die Geschichte hat jedoch gelehrt, dass diese an dieser ("Niemand hat die Absicht eine") Mauer zerschellen werden. Dieser Vorgang erschafft eine neue Gattung von Menschen. Wendehälse.
Die Impfpflicht in der Pflege kann man gleichermaßen als Massenentlassung betrachten.
Vielleicht sind die Verantwortlichen der Sozialverbände wirklich so blöde, dass sie noch immer nicht erkannt haben, was für ein Spiel Leute wie Lauterbach während der letzten beiden Jahrzehnte treiben: Abbau des Sozialsystems, Pflege und Gesundheitsversorgung. Ausgerechnet dem Lauterbach wollen die nun mit Forderungen nach einer allgemeinen Impfpflicht helfen?
Vielleicht ist auch nur die Berichterstattung der Qualitätspresse faul.
Die Zertifikate müssen weg.
Aber die Pflege der Dame können doch dann die Nachbarn übernehmen!
Natürlich nur, WENN sie geimpft.
Glaubt denn irgendwer, das Pflegekräfte oder Ärzte bei einer Allgemeinen Impfpflicht zurück in ihre Jobs gehen?
Nein…die gehen ins Ausland. Dort wo sie wertgeschätzt werden und bessere Jobs bekommen.
Und warum? Weil die nicht aus Bockigkeit keine Impfung wollen, sondern weil sie aufgrund ihres medizinischen Wissens, sehr genau wissen das diese Impfung so sinnbefreit wie gefährlich ist.
Und ich empfehle jedem der sich die Strafen nicht leisten kann, hier in den Sack zu hauen. Die welche hier bleiben und genug Geld haben, fangen schon an sich die Euros für die Strafen zurück zu legen. Kein Witz!
Es ist ja nicht nur das. Wir werden in den nächsten Monaten und Jahren mindestens 50% unseres Einkommens einbüßen. Leute wie ich, die noch weit mehr als 10 Jahre bis zur Rente haben, werden keine oder max. Sozialhilfesatz bekommen.
Ich könnte in dem Zusammenhang bösartig fragen, warum sind die so erpicht die über 50 Jährigen zu impfen obwohl selbst für Personen bis 80 das Risiko verhältnismäßig gering ist?
Wieso? War Jens Spahn nicht eigens nach Osteuropa, Indien und Südamerika gereist um Personal zu rekrutieren? Leute, wartet doch einfach mal ab, wer zukünftig hier arbeitet und wer nicht. Dazu sage ich nur noch eines: Die Chargen, waren verschieden! – Wozu denn das? Scheinbar schwer zu verstehen, wie?
Meistens sind Annahmen richtig, wenn ihre Antworten viele Fragen gleichzeitig beantworten. Doch Vorsicht, bloss weil sich Linke der Regierung andingen heisst das noch lange nicht dass der ganze Mist von denen herrührt. Eher unwahrscheinlich. Vieleicht schaut man ainfach mal genauer auf "Blackrock" und Konsorten .….
Dahin führt es, wenn die Politik so tief nicht nur in die Berufsfreiheit sondern auch in die Vertragsfreiheit eingreift. Was geht es wildfremde Menschen an, wenn sich zwei darauf einigen, dass der eine den anderen pflegt und unter welchen Bedingungen dies passieren soll?