"Tagesschau": Ein Drittel der PatientInnen mit schweren Verläufen "geimpft"

Am 17.9. ist auf tagesschau.de zu lesen:

»Studie: Moderna schützt besser vor schwerer Erkrankung als BioNTech
Laut einer US-Studie schützt der Impfstoff des Pharmakonzerns Moderna langfristig besser gegen schwere Corona-Erkrankungen als der Impfstoff von BioNTech/Pfizer. Die von der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) veröffentlichte Studie ergab, dass der Impfschutz von BioNTech nach vier Monaten deutlich abnahm, während er bei Moderna nahezu stabil blieb. 

Die CDC-Forscher hatten für die Studie 3689 Fälle von Krankenhaus-Patienten zwischen März und August untersucht. In den Untersuchungszeitraum fiel der massive Anstieg an Infektionen mit der deutlich ansteckenderen Delta-Variante in den USA. Von den Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen waren 12,9 Prozent mit Moderna geimpft und 20 Prozent mit BioNTech...«

Ich habe die Studie noch nicht gelesen. Dürfte interessant sein. Update:

Ein Leser hat die Studie gefunden. Danach waren sogar 36 Prozent der untersuchten PatientInnen geimpft:

»Um die Wirksamkeit (VE) dieser drei Produkte bei der Prävention von COVID-19-Krankenhausaufenthalten zu bewerten, führten CDC und Mitarbeiter eine Fall-Kontroll-Analyse unter 3.689 Erwachsenen im Alter von ≥18 Jahren durch, die zwischen dem 11. März und dem 15. August 2021 in 21 US-Krankenhäusern in 18 Bundesstaaten stationär behandelt wurden...

Insgesamt waren 2.362 (64,0 %) Patienten ungeimpft; 476 (12,9 %) waren vollständig mit dem Moderna-Impfstoff geimpft; 738 (20,0 %) waren vollständig mit dem Impfstoff von Pfizer-BioNTech geimpft; und 113 (3,1 %) waren vollständig mit dem Janssen-Impfstoff geimpft. Das Durchschnittsalter aller Teilnehmer lag bei 58 Jahren, 48 % waren weiblich, 23 % waren schwarzer Hautfarbe und 18 % waren hispanischer Herkunft. Die VE [vaccine effectiveness, AA] gegen COVID-19-Krankenhausaufenthalte im Zeitraum vom 11. März bis 15. August 2021 war für den Moderna-Impfstoff (VE = 93 %) höher als für den Impfstoff von Pfizer-BioNTech (VE = 88 %) (p = 0,011); die VE für beide mRNA-Impfstoffe war höher als für den Janssen-Impfstoff (VE = 71 %) (alle p<0,001)...

Die Analyse der Antikörper nach der Impfung umfasste 100 gesunde Freiwillige, 32 vollständig mit Moderna geimpfte Personen (mittleres Alter = 31 Jahre; mittleres Intervall zwischen der zweiten Impfstoffdosis und der Blutentnahme = 28 Tage), 51 vollständig mit Pfizer-BioNTech geimpfte Personen (mittleres Alter = 27 Jahre; mittleres Intervall zwischen der zweiten Dosis und der Blutentnahme = 27 Tage) und 17 vollständig mit Janssen geimpfte Personen (mittleres Alter = 31 Jahre; mittleres Intervall zwischen der Impfstoffdosis und der Blutentnahme = 35 Tage)... «

Ist schon diese Einschränkung auf gesunde und junge Menschen merkwürdig, so kommt hinzu:

»Die in diesem Bericht enthaltenen Ergebnisse unterliegen mindestens sechs Einschränkungen. Erstens wurden in dieser Analyse Kinder, immungeschwächte Erwachsene oder VE gegen COVID-19, die nicht zu einem Krankenhausaufenthalt führten, nicht berücksichtigt. Zweitens waren die KI für die Schätzungen der VE von Janssen aufgrund der relativ geringen Anzahl von Patienten, die diesen Impfstoff erhielten, sehr breit. Drittens war die Nachbeobachtungszeit auf etwa 29 Wochen nach Erhalt der vollständigen Impfung begrenzt, und eine weitere Überwachung der VE im Zeitverlauf ist gerechtfertigt. Viertens: Obwohl die VE-Schätzungen um relevante potenzielle Störfaktoren bereinigt wurden, ist eine Restverfälschung möglich. Fünftens wurde die produktspezifische VE nach Varianten, einschließlich der Delta-Varianten (B.1.617.2 und AY-Unterlinien), nicht bewertet. Schließlich wurden die Antikörperspiegel nur zu einem einzigen Zeitpunkt, 2-6 Wochen nach der Impfung, gemessen, und Veränderungen der Antikörperreaktion im Laufe der Zeit sowie zellvermittelte Immunreaktionen wurden nicht bewertet.«

Dennoch kommt man zu dem Schluß:

»Zwei Dosisreihen der mRNA-COVID-19-Impfstoffe von Moderna und Pfizer-BioNTech boten im Zeitraum März-August 2021 eine hohe VE zur Vorbeugung von COVID-19-Krankenhausaufenthalten. Der Schutz für den Pfizer-BioNTech-Impfstoff nahm 4 Monate nach der Impfung ab. Eine Einzeldosis des viralen Vektorimpfstoffs von Janssen zeigte eine vergleichsweise geringere Anti-SARS-CoV-2-Antikörperreaktion und VE gegen COVID-19-Krankenhausaufenthalte. Das Verständnis der Unterschiede in der VE je nach Impfstoffprodukt kann bei der individuellen Auswahl und den politischen Empfehlungen zur Auffrischungsimpfung helfen. Alle von der FDA zugelassenen oder autorisierten COVID-19-Impfstoffe bieten einen erheblichen Schutz vor COVID-19-Hospitalisierungen.«

5 Antworten auf „"Tagesschau": Ein Drittel der PatientInnen mit schweren Verläufen "geimpft"“

  1. Zu berück­sich­ti­gen wäre noch, wie vie­le Patient*innen anteils­mä­ßig mit wel­chem Impfstoff bezo­gen auf die Gesamtbevölkerung geimpft waren. Also, falls Moderna sehr viel sel­te­ner »ver­impft« wur­de, rela­ti­viert sich ja der nied­ri­ge­re Anteil auch unter den Erkrankten wie­der. Und es gibt in den USA noch einen drit­ten zuge­las­se­nen Gen-Cocktail: Johnson & Johnson kommt ja auch noch dazu. Dazu steht nichts im Artikel. Falls es da auch noch Fälle gab, kämen die auf die ca. 33% ja noch oben drauf … Und ange­sichts der jüng­sten Nachrichten zu J&J ist das ja schon nahe­lie­gend. Bei einer Impfquote von 55% … Ojemine!
    Insgesamt hal­te ich ein­zel­ne Studien nur im Vergleich zu ande­ren Studien-Ergebnissen für bewert­bar. Woanders könn­te das Verhältnis je nach Patient*innen-Auswahl umge­kehrt sein – oder? Wie sieht es denn ins­ge­samt aus? Lässt sich da schon was sagen?

  2. "Its not a bug – its a feature."

    Muss ja so sein, sonst wäre das ange­streb­te Impf-abo nicht nötig.

    Und bei Ungeimpften also dop­pelt gefähr­lich ( 32,9& vs. 67,1%).

    Und die Impfnebenwirkungen sind nun wirk­lich vernachlässigbar.

  3. Interessant wäre es viel­leicht noch zu wis­sen, dass Biontech und Moderna unter­schied­li­che Mengen an mRNA ent­hal­ten: 20mg bei Biontech und 100mg bei Moderna.

  4. Diese "Studie" scheint mir sehr zweck­ra­tio­nal zu sein. Die Ergebnisse wir­ken so zurecht­ge­legt, dass sie die Impf- Propaganda unterstützen.
    Da die Durchimpfungsrate mit 2x Geimpften erst im letz­ten Monat auf 55% anstieg, zu Studienbeginn im März aber noch sehr nied­rig war, ist kein seriö­ser Vergleich der Fallzahlen der Ungeimpften mit den Geimpften mög­lich! Die Mehrzahl der erho­be­nen schwe­ren C- Fälle ereig­ne­te sich aber im Frühjahr! Interessant wäre der Vergleich der Fälle erst zum jet­zi­gen Zeitpunkt‼️

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