Auf rnd.de ist am 11.10. zu erfahren:
»Köln. Die Pressekammer des Landgerichts Köln hat die Löschung zweier Videos der Aktion #allesaufdentisch durch Youtube untersagt. Das Gericht habe somit die Anträge auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen die Videoplattform entsprochen, sagte der Anwalt der Initiatoren, Joachim Steinhöfel, am Montag. Auch die Verwarnung durch die Google-Tochter wegen der Videos sei untersagt worden. Youtube hatte zuvor zwei Beiträge des Kanals der Aktion gelöscht.
Youtube habe den Kanal-Betreibern nicht konkret genug mitgeteilt, welche Passagen ihrer Meinung nach gegen welche Vorschrift ihrer Richtlinie verstießen, sagte eine Gerichtssprecherin am Montag auf Anfrage. Zuvor hatte die «Bild» über den Gerichtsbeschluss berichtet. Die Zeitung zitiert aus der Gerichtsentscheidung, Youtube dürfe nur bei «einer offensichtlichen, auf den ersten Blick erkennbaren medizinischen Fehlinformation» Videos löschen, ohne konkrete problematische Passagen zu benennen.
Youtube kann Widerspruch einlegen
Der Gerichtsbeschluss werde erst wirksam, wenn er Youtube zugestellt sei, teilte die Gerichtssprecherin weiter mit. Youtube könne dann ebenfalls im Eilverfahren Widerspruch einlegen. Dann würde die Zivilkammer des Landgerichts über die Sache verhandeln.
Konkret geht es um die Videos mit den Titeln „Angst“ und „Inzidenz“. In „Angst“ spricht der Schauspieler und Kabarettist Gernot Haas mit dem Neurobiologen Gerald Hüther. Hüther war mehrere Jahre im Beirat des Onlinemagazins Rubikon, das in der Kritik steht, Verschwörungsideologien zu verbreiten. Im zweiten betroffenen Video interviewt der Sänger und Liedermacher Jakob Heymann den Mathematiker Stephan Luckhaus, der im Zuge eines abgelehnten kritischen Beitrages zum Lockdown die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina verlassen hatte…«
Wie wäre es denn mal, liebe Kritiker, wenn ihr ausnahmsweise, bevor ihr so eine Aktion startet, den Kopf einschaltet und auf ein Videoportal ausweicht, das kein tyrannisches Zensurmonster ist?
Ist das zu viel verlangt oder muss man euch allen Ernstes noch mal das Geschäftsgebaren des kriminellen Alphabet Konzerns erklären?
Hier plärren Infantile nach noch mehr Schläge. An Ignoranz ist das nicht zu toppen.
@Zapata Gag: Es ist einerseits richtig, sichere Kanäle zu nutzen. Sich von youtube zurückzuziehen wäre aber eine unnötige Kapitulation. Man sollte ihnen solche Meldungen nicht schenken.
@aa, ja,aber sollte gar nichts mehr gehen, was den Tätern zuzutrauen wäre, dann geht das.
Kompliment an Herrn J. Steinhöfel.
Zudem könnte man – vielleicht – doch noch jemanden erreichen, der nicht in unserer "Blase" ist und die Infos gezielt dort holt, wo er sie zu finden weiß. Wenn auf Youtube nur noch Katzenvideos und RKI Propaganda zu finden ist, dann ist die Teilung vollzogen.
Zudem darf man die Reichweite die Yt hat nicht vergessen. Auch ist [leider] die Technologie wesentlich ausgereifter.
Alle Videos die nicht, oder nicht mehr, auf Yt zu finden sind bietet #allesaufdentisch auf ihrer Hp an. Allerdings lässt sich die Auflösung nicht einstellen. Wenn 15 Min 500Mb verbrauchen dann ist das ein unüberwindbares Hindernis für langsame Internetverbindungen. Aber es wird auch das Audio-only angeboten und dafür muss man nicht einmal ein Script zulassen. 🙂
Viele Grüße,
Walter
@Zapata Gag
@ aa
Zudem kann Reichweite nur generieren, wer sich auch jener Medien bedient, die jenseits der kleinen Minderheit berufsrevolutionärer oder hobbymäßiger "Verschwörungstheoretiker" konsultiert werden.
Und da öffentlich-rechtliche und konzerneigene Lügenpresse wohl bis auf Weiteres ausscheiden, bleibt hierfür nur YouTube.
Diese Löschung, der daraus resultierende Schub an Medienaufmerksamkeit und ein paar Tage später dann die Eilentscheidung eines Gerichts und ein paar Wochen später die Entscheidung in der Hauptsache gehören bei den Medienprofies zum Grundhandwerk erfolgreicher Kampagnen. Dass sie die Instrumente der Aufmerksamkeitsökonomie meisterlich spielen, haben sie schon mit #allesdiechtmachen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Dabei ist das alles gar nicht so neu. Es hilft schon sehr, einfach mal die Definition von "Streisandeffekt" auswendig zu lernen.
Es würde mich nicht wundern, wenn die Löschung dieser Videos auf einen anonymen Tippgeber zurück geht … Der die selbst waren.
@Zapata Gag:
Grundsätzlich richtig. Allerdings stimme ich auch @aa zu dass man YT nicht einfach verlassen sollte. Einmal aus Prinzip und dann noch wegen der Reichweite. Wahrscheinlich wäre es das intelligenteste zweigleisig zu fahren. Wirkliche Alternativen gibt es im Moment meiner Meinung nach ohnehin nicht sondern nur Platformen die (noch) zensurtechnisch hinter YT herhinken (siehe z.B. die coronabereinigte Suche von Odyssee im Vergleich zu den noch unzensierten Suchvorschlägen).
Ein rein praktisches Problem mit einem Rückzug von Youtube ist die Integration von Youtube in die Glotze (Fernseher), die alternative Methoden nicht vorweisen können (reiner Zufall). Deshalb sehe ich hier einen kleinen Etappensieg. Einen ganz kleinen.
Ich besitze keinen Fernseher mehr, seit ich mein Studium begann – vor ein paar Jahrzehnten (und ja, ich hatte schnell, gründlich und erfolgreich studiert). Ich kann mir meine Lösungen selber konstruieren, z. B. auf der Basis von ipfs, tor usw. Die meisten Menschen können das nicht, weil sie sich mit anderen Dingen beschäftigen (was gut und notwendig ist).
Langfristig müssen wir weg von derartigen Massenmedien wie Youtube, Spiegel (Claas Relotius), Stern (Bertelsmann), ARD, ZDF, LifeLog (heute "Facebook" genannt) und dergleichen. Ein dezentrales System muss her, das Zensur verhindert und freie Kommunikation ermöglicht. Ipfs wäre dafür als Grundlage geeignet.
Ein Schritt in Richtung freie Kommunikation wäre vielleicht die Verbreitung von Beiträgen über die Zensurmedien und zensurfreie Kanäle gleichzeitig.
@Youtube ist für Fernsehzuschauer so etwas wie die Nadel:
Ich stimme dir grundsätzlich zu. Allerdings kommt es meiner Meinung nach bei der Wahl der Technik stark auf die Erwartungen an die man an das ganze Stellt. Wobei natürlich alles seine Vor- und Nachteile hat. IPFS hatte ich mir auch mal angesehen, bin allerdings nicht wirklich damit warm geworden.
Tahoe-LAFS kann auch als mehr oder weniger dezentrale Storage Lösung genuzt werden, ist aber nicht wirklich dafür konzepiert und dementsprechend suboptimal. Ich persönlich tendiere rein Intuitiv in Richtung der klassischen dezentralen Filestores ala Freenet. Wobei Freenet selber natürlich völlig ausfällt. Das kann man meiner Meinung nach bestenfalls als historisches Relikt betrachten.
Naja, wie gesagt es hat alles seine Pros und Cons und in dem Sektor ist generell auch noch eine Menge Luft für neue Konzepte soweit man mich fragt.