Von Analysten lernen

Die Börse ist kein Ort für Humanitätsgedusel und Solidaritätsgeschwafel. Da geht es um Kurse und Renditen, und dort werden auch Weichen für politische Entscheidungen gestellt. In der Finanzkrise waren Finanzkonzerne "too big to fail", so daß sie mit Steuergeldern in horrender Höhe "gerettet" werden mußten. Heute bestimmen Wohl und Wehe der Pharmakurse die politische Agenda. In einem Artikel mit der Überschrift "Biontech ist wie ein deutsches Apple" erklärt die "Berliner Morgenpost" am 20.10., worum es geht, hier zitiert nach der Druckausgabe:

»... Biontech notiert derzeit rund 40 Prozent unter seinem Allzeithoch. Auch die Aktien der anderen Impfstoffhersteller, deren Vakzine in Europa zugelassen sind, haben kräftige Korrekturen zu verzeichnen. Biontechs Partner Pfizer etwa hat seit seinem Augusthoch knapp 17 Prozent an Wert verloren. Das Papier des US-Unternehmens Moderna, das wie Biontech auf einen Impfstoff mit der mRNA-Technologie setzt, kostete bei seinem Hoch im August noch 401,90 Euro, nun ist es für rund 30 Prozent weniger zu haben. Beim US-Unternehmen Johnson&Johnson, das auf einen Vektorimpfstoff setzt, ging es im Vergleich zum Augusthoch um zehn Prozent abwärts.

Dagegen konnte sich der britisch-schwedische Konzern Astrazeneca seit seinem Augusthoch leicht verbessern. "Astrazeneca darf während der  Pandemie mit dem Impfstoff eigentlich keinen Gewinn machen und wartet darauf, dass die Pandemie zur Epidemie heruntergestuft wird, um dann die Preise erhöhen zu können“, sagt Aktienanalvst Kraus. „Entsprechend bewegt die Impfstofflage die Aktie aber auch weniger als bei den anderen Impfstoffherstellern.“ Ein Kursfeuerwerk legte zudem zu Wochenbeginn der französische Biotechkonzern Valneva hin: Die Firma legte positive Studienergebnisse für den ersten europäischen Totimpfstoff gegen das Coronavirus vor und kündigte einen Zulassungsantrag in der EU an.

Einen Grund für die deutlichen Rücksetzer der anderen Hersteller sieht der DZ-Bank-Experte in der Empfehlung der US-Gesundheitsbehörde FDA, zunächst weltweit alle Menschen erstzuimpfen, bevor man die  Boosterimpfung in den Industriestaaten verabreicht. Die schwankungsfreudigen Biotechaktien seien ohnehin nichts für schwache Nerven, das derzeitige Umfeld sei zusätzlich „extrem aufgeheizt“, meint Kraus...

Kurzfristig sieht [der Chefanlagestratege der Deutschen Bank] Stephan Potenzial: „Vor dem Hintergrund empfohlener Boosterimpfungen für weite Teile der Gesellschaft könnten die Kurse wieder zulegen.“ Vor allem aber langfristig würden sich Perspektiven bieten, wenn es gelänge, die mRNA-Technologie auch bei anderen Krankheiten anzuwenden.

Biontech etwa war ursprünglich gestartet, um die Krebsforschung zu revolutionieren. Der Corona-Impfstoff sorgt nun dafür, dass ausreichend Geld für die Forschung zur Verfügung steht. Allein im zweiten Quartal des aktuellen Jahres schlug ein Gewinn von 2,8 Milliarden Euro zu Buche. Biontech habe es geschafft, einen Qualitätsbegriff zu besetzen, so DZ-Bank-Experte Kraus. „Die Meisten wollten und wollen mit Biontech geimpft werden“, sagt er. „Ein solcher allgemeiner Qualitätsbegriff für ein Medikament oder gar einen Impfstoff ist eher ungewöhnlich.“ Biontech habe sich in der Krise einen Vertrauensvorschuss erarbeitet.

Sollte Biontech in der Krebsforschung Erfolg haben, wird die Aktie nach oben schießen in Kurshöhen, die weit von den derzeitigen Kursen entfernt sind“, sagt Anlegerschützer Tiingler. Dann hätte Biontech tatsächlich Potenzial für eine besondere Wahrnehmung: „Der Stolz auf dieses Unternehmen in Kombination mit einem Produkt, dass den Alltag eines jeden Einzelnen betrifft, kann Biontech zur Volksaktie werden lassen.“«

Wie viele JournalistInnen und PolitikerInnen kann man mit einem Quartalsgewinn von 2,8 Milliarden kaufen?

(Hervorhebungen nicht im Original.)

10 Antworten auf „Von Analysten lernen“

  1. Was ist die näch­ste Eskalationsstufe im Anreizsystem? Gibt es viel­leicht besag­te Biontech-Aktie als Impf-Bratwurst gra­tis oder ver­bil­ligt als nied­rig­schwel­li­ges Angebot zusätz­lich zur Dosis in den Arm? Sind ja offen­bar nicht mehr so vie­le Impfwillige, so dass dies druch­aus für Big Pharma und unser Regime eine Variante wäre. Das Geld wird ja sowie­so für Corona-Zeug aus dem Fenster gewor­fen. Hat Kalle schon an solch etwas gedacht und gezwitschert?

  2. «Wie vie­le JournalistInnen und PolitikerInnen kann man mit einem Quartalsgewinn von 2,8 Milliarden kaufen?»—Der Kaufpreis redu­ziert den Gewinn…

    Die Chose gleicht immer mehr der Südseeblase (1720) oder der Tulpenmanie (1637). Erst ein mani­scher Hype, dann der Kollaps. Mit dem Unterschied, dass dies­mal zusätz­lich ech­te Menschen phy­sisch kol­la­bie­ren, weil sie sich die phan­ta­sti­sche, real schäd­li­che Genbrühe in den Körper haben rein­sto­chern lassen…

  3. Previously "healt­hy and vibrant" 32-year-old is having stro­ke-like epi­so­des after J&J jab. Mark's ER doc­tor dis­missed vac­ci­ne cau­sa­ti­on and accu­sed him of drug abu­se. His car­dio­lo­gist and neu­ro­lo­gist are bla­ming stress even though it's been months ongoing. 

    Ein zuvor "gesun­der und vita­ler" 32-Jähriger erlei­det nach der J&J‑Impfung schlag­an­fall­ar­ti­ge Anfälle. Marks Arzt in der Notaufnahme lehn­te eine Impfung als Ursache ab und beschul­dig­te ihn des Drogenmissbrauchs. Sein Kardiologe und sein Neurologe geben dem Stress die Schuld, obwohl es schon seit Monaten andauert. 

    https://​twit​ter​.com/​k​e​1​1​y​b​e​n​d​e​r​/​s​t​a​t​u​s​/​1​4​5​1​6​6​9​0​1​1​0​6​6​8​6​7​712

    https://​www​.insta​gram​.com/​k​a​r​e​n​l​e​e​s​c​h​a​f​er/

  4. "Biontech etwa war ursprüng­lich gestar­tet, um die Krebsforschung zu revolutionieren."
    Wie sich doch die Geschichte wiederholt.
    AZT etwa wur­de ursprüng­lich ent­wickelt, um im "Krieg gegen Krebs" die Krebsbehandlung zu revo­lu­tio­nie­ren. Als das nicht funk­tio­nier­te, wur­de es für AIDS umgewidmet.

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