So ist am 24.4. ein Artikel auf nordkurier.de überschrieben.
»NEUBRANDENBURG · Kürzlich überraschte der Chef von Deutschlands größter Krankenhauskette Helios mit einer Aussage in der FAZ: „Wirklich dramatisch ist die Lage derzeit nicht, auch wenn vor allem unsere großen Krankenhäuser jetzt wieder sehr viele Covid-Patienten behandeln“, sagte Francesco De Meo hinsichtlich belegter Intensivbetten im Interview mit der Zeitung. Insgesamt lägen die Fallzahlen unter dem, was die Krankenhäuser während der zweiten Corona-Welle vor ein paar Monaten bewältigen mussten.
Dramatische Prognosen auf Twitter
Vollkommen anders hatte sich zwei Wochen zuvor der Chef des Intensivregisters DIVI auf Twitter geäußert. Prof. Christian Karagiannidis schlug Alarm: „Liebe Entscheidungsträger, wie hoch sollen die Zahlen denn noch steigen bevor Ihr reagieren wollt??? Wir verpassen jede Ausfahrt zur Senkung der Zahlen. Unser Prognosemodell im Abgleich mit den realen Zahlen spricht Bände. Bitte handelt endlich!” Chefvirologe und Regierungsberater Prof. Christian Drosten zitierte den Tweet und sekundierte: „Dies ist ein Notruf.”…
Regelversorgung wird „absolut nicht mehr möglich sein”
Passend dazu war in der Ärztezeitung wenige Tage davor ein beunruhigender Artikel erschienen, in welchem sich der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß, festlegte: Es werde in den kommenden Wochen „absolut nicht mehr möglich sein“, die Regelversorgung parallel zur COVID-19-Behandlung aufrecht zu erhalten. Die Krankenhäuser seien gezwungen, fast flächendeckend in den Notbetrieb zu gehen. Deshalb müsse die gemeinsam von Bund und Ländern (damals bereits) beschlossene Notbremse ohne Wenn und Aber in allen Bundesländern und Landkreisen angewendet werden. Mit ähnlich beunruhigenden Prognosen kommen auch Karagiannidis und DIVI-Postpräsident Uwe Janssens in dem Artikel zu Wort.
Bislang ist der Kollaps nicht eingetreten
Der Zeitraum der prognostizierten Horrorszenarien ist inzwischen gekommen. Doch statt Schreckensmeldungen überlasteter Intensivkapazitäten hört man plötzlich ganz neue Töne von Prof. Karagiannidis. Am 20.04. schreibt er auf Twitter: „Aktuelle Lage: Die 'natürlichen' Kontaktbeschränkungen an Ostern, viele regionale Maßnahmen und die Impfung haben das Wachstum der Intensivbelegung abgebremst.” …
Grundrechtseingriffe auf Grundlage nicht eindeutiger Zahlen?
Wenn die Daten rund um die Situation der Intensivstationen nicht eindeutig sind – wie können dann Einschränkungen der Grundrechte damit begründet werden? Fest steht: Die Änderung des Infektionsschutzgesetzes ist beschlossene Sache. Es regelt ab jetzt unter anderem bundesweit geltende Inzidenzgrenzen zur Festlegung von Ausgangssperren…
Die Helios-Häuser versorgen rund 15.100 Patienten ohne Covid-19 auf Normalstationen und gut 773 mit Covid-19. Auf den Intensivstationen befinden sich laut Helios-Daten 1118 Patienten ohne und knapp 325 Patienten mit Covid-19 (Daten von Freitag).
Neubrandenburg: Fast voll, aber nicht am Limit
Sehr viel kleiner, aber ebenso erfahren mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie ist das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg. Der Nordkurier fragte nach, wie sich dort zurzeit die Situation darstellt – und wie die Neubrandenburger Intensivmediziner die aktuelle Lage bewerten. Sprecherin Nicole von Känel sagte am Donnerstag: „Bei uns sind zurzeit 11 von 12 Betten für Corona-Intensivpatienten belegt, in der allgemeinen Intensiv-Station 20 von 20 Betten. Uns ist bewusst, dass es eng ist – aber für diesen Fall haben wir Notfallkonzepte, die wir schon zu Beginn der Pandemie ausgearbeitet und immer wieder angepasst haben.”
Zunächst könne man die Zahl der Intensivplätze für COVID-19 Patienten zuLasten der allgemeinen Intensivkapazität erhöhen, erklärt von Känel. Eine weitaus größere Hürde sei die Personalknappheit. Aber: „In einem gewissen Rahmen können wir Personal von anderen Stationen abziehen und vorübergehend auf der Corona-Intensivstation einsetzen”, erklärt von Känel. Solche Szenarien seien bei der Erstellung in den Notfallplänen bereits durchgespielt und vorbereitet worden.
Klinikum: „Auch wir halten nichts davon, Panik zu verbreiten”
Die aktuell annähernde Vollbelegung sei für das Dietrich Bonhoeffer-Klinikum nichts Neues: „Das war immer wieder mal so, vor allem in der zweiten Welle”, sagt von Känel. Trotzdem habe man bislang immer Behandlungsressourcen – wenn auch mit großer Mühe – bereitstellen können. Wie beurteilt man im Neubrandenburger Klinikum die Aussagen von Helios-Chef Francesco De Meo? „Die Aussage, dass die Lage aktuell nicht dramatisch ist, trifft auch auf uns zu”, so die Sprecherin. „Und auch wir halten nichts davon, Panik zu verbreiten. Die Intensivmediziner und die Pflegenden sind allerdings extrem belastet, für dieses Engagement zollen wir ihnen tiefen Respekt.“…«
"Tiefen Respekt" statt "hohen Respekt"?
Hat sich mal jemand vergegenwärtigt, wozu eine ITS da ist? Ja, es gab die ITS auch schon vor Corona und voll waren sie auch da. Dass es auf diesen Stationen schon immer um Leben und Tod ging und viele Patienten leider dem Tod oft näher als dem Leben sind, ist in weiten Teilen auch der Zweckbestimmung dieser Stationen geschuldet.
Jeder sieht die nahezu konstante Belegung der Stationen seit vielen Monaten im Intensivregister/DIVI.
Dass das Personal auf den Stationen am Limit läuft, hat nicht der Bürger zu verantworten, sondern das ist die Folge zahlreicher Entscheidungen aus der Politik, allerdings nicht aus jüngster Zeit, sondern über viele Jahre hinweg.
Auch mit der gegenwärtigen Angst- und Panikpolitik kann man davon nicht ablenken.
Man kann sich nur wünschen, dass nicht alle Bürger weiterhin treudoof glauben, was man ihnen täglich vorsetzt, sondern auch mal bzw. wieder selber nachdenken.
Aber immer dran denken: Meinungsfreiheit heißt heutzutage nur noch, dass man sich zwar eine Meinung bilden darf bzw. eine eigene Meinung haben kann, aber das äußern derselben ist unerwünscht, denn jede kritische Äußerung zur Corona-Politik oder über die "Maßnahmen" wird ja direkt als Querdenkertum bzw. Rechtsradikalismus diskreditiert.
Belgiens Intensivstationen seien am Limit, deshalb ist Deutschland bereit, Patienten aus Belgien auf seine 'überlasteten' Intensivstationen aufzunehmen:
https://www.spiegel.de/gesundheit/belgien-intensivstationen-am-limit-deutschland-uebernimmt-patienten-a-d4052242-f6f5-44b0-a900-c4e24b634f87
Darf ich mich vera.….t fühlen?
(Wobei ich nichts dagegen sagen will, dass anderen geholfen wird)
Genau. Mit Intensivbetten, Blutkonservern, Pharmaka, Medizinischem Gerät usw. Spekulationsgeschäfte betreiben und dann Gerüchte verbreiten die Lage sei dramatisch. Im Übrigen werden auch Pflegekräfte an der Börse gehandelt!
Spannend, dass sogar eine Klinik, deren Intensivkapazität erklärtermaßen und offensichtlich zu 97% ausgelastet ist, im
https://www.intensivregister.de/#/index
ihre Aufnahmefähigkeit als "begrenzt" bezeichnet und sich der Lokalpresse gegenüber mäßigend äußert -
ganz im Gegensatz zu den Panikmachern, die "das große Ganze" sehen (bei Auslastungen, je nach Bundesland, zwischen 77 und 91% und bundesweit bei ca. 85%).
Immerhin kann man noch europäische Solidarität zeigen. Nett.
Sogar für Länder, deren (härtere!) "Maßnahmen" offensichtlich nicht viel genutzt haben (trotz des "Geschwurbels" aus dem Bundeskanzleramt, dass noch kein Land es geschafft habe, ohne notbremsige Ausgangssperren etc. Mutanten zu erlegen)
https://rp-online.de/panorama/coronavirus/belgien-intensivstationen-am-limit-trotzdem-plaene-fuer-lockerungen_aid-57537351
Nicht alle der Covid19-Patienten werden ja wirklich daran erkrankt sein, sondern nur einen positiven Test haben. Sie müssen aber genauso wie tatsächlich Erkrankte isoliert und behandelt werden und das erhöhht natürlich die Belastung des Personals.
Lügner zitieren Lügner – mehr bleibt zum Tandem Karagiannidis/ Pfosten eigentlich nicht zu sagen. Ach, doch: Nach mittlerweile regelmäßigen Weltuntergangsprognosen zeigt sich, dass die Welt doch nicht untergeht, Überraschung. So geht das seit einem Jahr, aber die Lemminge schlafwandeln den falschen Propheten weiter hinterher. Ich hörte von so einem Exemplar erst gestern, Indien sei jetzt der heiße Scheiß und Polen – habt ihr schon von Polen gehört? Ganz schlimm.
Zehn unterhaltsame Minuten Spieltheorie von charismatisch-nerdigen Mathematik-Professor
zum Thema Notbremse und warum viele BT-Abgeordnete die Abstimmungsgrundlagen wohl gar nicht verstanden haben (können).
https://www.youtube.com/watch?v=r6k8DvypmU4
Über diesen Mechanismus könnte man ja die Belegung der ITSen nach Lust und Laune steuern. PSSSSSSST, nicht
weitersagen!
"braindoc@braindoc303
In der SauerstoffStufentherapie wird die (Reservoir-)Maske auf Normalstation meist zugunsten der HighFlowTherapie auf ITS übersprungen (im Unterschied zur ersten und zweiten Welle). Kann man machen – man muss es aber kommunizieren und darf nicht ständig mit Triage drohen."
https://twitter.com/braindoc303/status/1385667718515499011
Nochmal eine völlig andere und klarere Perspektive auf diese Zahlen erhält man, wenn man sich anschaut, was Leute herausgefunden haben, die die DIVI-Zahlen auf ein paar einfache Zusammenhäñge hin analysiert haben: Da schon seit dem 1.Infektionsschutzgesetz vom November 20 die Krankenhäuser Finanzspritzen bekommen ab einer Auslastung von über 75%, passen sehr viele Krankenhäuser nun, zum Teil täglich neu, die Anzahl ihrer zur Verfügung stehenden Intensivebetten so an, dass sie immer über den 75% liegen! Den jeweiligen Prozentsatz der gesamten Auslastung und seine tägliche/wöchentliche Veränderung als Entscheidungs- und Argumentationsgrundlage für Grundrechtseingriffe zu nutzen ("Notruf"), erscheint damit als Nonsense und äußerst manipulativ! Und wieso hat eigentlich die Bundesregierung Mitte November, wenige Wochen vor dem Totallockdown, einen SOLCHEN Anreiz gesetzt?
Verständliche Erläuterung der Analyse findet sich hier in diesem Beitrag von Robert Fleischer (23.4.21, ca.15 min) –> https://m.youtube.com/watch?v=oqUtg6oPJBU&pp=QACIAgA%3D
@Henning: Wohl eher "Tiefer Staat".…
Ich habe vor 40 Jahren auf einer Neurochirurgischen Intensivstation gearbeitet. Die war immer voll. Das ist nix Neues. Wenn nicht genug Kapazität da ist, muss man die Kapazität an den Bedarf anpassen und nicht umgekehrt, wie das jetzt propagiert wird.
@ A.S.
Ob die wohl gesondert in der Statistik auftauchen??? *
Die Belegung in den Krankenhäusern richtet sich vor allem danach, was diese an Zuschüssen erhalten.
In der Statistik ist das gut zu sehen, als es voriges Jahr vom 01.10.–31.12.2020, als es pro C‑Patienen 100,00 €/Tag vom Staat, besser gesagt vom Steuerzahler, gab.
Interessant ist hierbei aber auch der Aspekt, dass momentan auch die Höhe des Inzidenzwerts eine Rolle spielt.
D.h. fällt der Inzidenzwert unter den Wert, der als Voraussetzung gilt, gibt es kein Geld.
Nur zum Bsp. , Artikel ist leider schon etwas älter, aber ich glaube, dass es diese Zuschüsse gekoppelt an den Inzidenzwert, es weiter gibt.
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berliner-kliniken-schlagen-alarm-pleiten-drohen-trotz-starker-belastung-li.141518
Heute in Bild am Sonntag gelesen, es werden Patienten aus Belgien verlegt, da dort die Belegung hoch ist, ist natürlich zum beiderseitigen Vorteil, hier ist die Belegung höher, in Belgien kann man sagen, seht her, wir müssen schon Patienten nach Deutschland verlegen und bei uns kann man sagen, schaut mal nach Belgien, wie schlimm es da schon wieder ist.… Nur, auf eine Überlastung unserer ICs deutet das halt eher nicht so hin.…